"Nicht sehr kooperativ": Künftiger Bräutigam bei Sandkerwa gleich zweimal aus der Regnitz gerettet

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Sandkerwa: Künftiger Bräutigam zweimal aus Regnitz gerettet - "nicht sehr kooperativ"
Bei der Bamberger Sankerwa fließt traditionell auch viel Alkohol. Der 31-Jährige konsumierte reichlich, bevor er in die Regnitz sprang. (Archivbild)
Sandkerwa: Künftiger Bräutigam zweimal aus Regnitz gerettet - "nicht sehr kooperativ"
Ralf Welz /inFranken.de (Archivbild)

Im Rahmen seines Junggesellenabschieds auf der Bamberger Sandkerwa verspürte ein künftiger Bräutigam ein sichtlich dringendes Bedürfnis, in die Regnitz zu springen. Die Wasserwacht Bamberg berichtet von der doppelten Rettungsaktion.

Am Montagabend (26. August 2024) geht die Bamberger Sandkerwa 2024 zu Ende. Viele Besucher treffen sich wieder in der Altstadt, um zu feiern - wie unsere Bildergalerien vom Auftakt und vom zweiten Abend zeigen. Am Wochenende war allerdings auch die Polizei an mehreren Orten gefordert. Besonders im Gedächtnis wird den Einsatzkräften wohl ein 31-jähriger Besucher bleiben, der angereist war, um auf dem Volksfest seinen Junggesellenabschied zu feiern. 

Wie der technische Leiter der Kreiswasserwacht Bamberg Marcus Petermann inFranken.de berichtet, sprang dieser am Samstag (24. August 2024) gegen 17.30 Uhr unterhalb der Unteren Brücke in die Regnitz. Wie sich später laut Polizei herausstellte, hatte er 2,4 Promille im Blut und geriet in akute Not. 

Wasserwacht Bamberg über skurrilen Sandkerwa-Einsatz: Betrunkener springt zweimal in Regnitz 

Mit zwei Booten und zwei Mannschaften war die Wasserwacht für die Sandkerwa zu diesem Zeitpunkt im Einsatz, so Petermann. Hauptaufgabe sei während des Volksfestes hauptsächlich die schnelle Erreichung und Versorgung von Menschen an Land als Sanitäter. Dass jemand verbotenerweise in den Fluss springe, komme nur sehr selten vor. Der 31-Jährige stellte diese Ausnahme dar. "Auf Höhe des Gefängnisses haben wir ihn schwimmen sehen. Es sah für uns erst einmal nicht nach einer Notlage aus", erinnert sich Petermann, der als Einsatzleiter vor Ort war. Dann habe das Team aber die Meldung erreicht, "dass er sich nicht mehr über Wasser halten kann".

Der Mann habe unterdessen den Fluss überquert und Anwohner hätten ihn bei Klein-Venedig am Ufer festhalten können. "Wir haben ihn dann ins Boot aufgenommen und am Kranen der Polizei übergeben, weil er nicht sehr kooperativ war." Petermann wolle seine Ausdrücke gegenüber der Redaktion nicht wiederholen. Auch die Polizei nannte den Mann in ihrem Bericht "uneinsichtig". Und zwar so sehr, dass er während der Abklärung erneut ins Wasser sprang

Die Polizei habe zuvor versucht, deeskalierend zu wirken und ihn nicht gleich festgehalten. "Dann ist er mit einem gestreckten Sprung noch einmal über das Geländer", führt Petermann aus. "So einen Köpfer bringe ich noch nicht einmal nüchtern zusammen. Er hat es sich dann aber offenbar anders überlegt und ist gleich über unser Boot wieder raus." Die Polizei habe ihn schließlich fixiert. Kurz darauf soll der Bräutigam laut Polizei auf andere Weise negativ aufgefallen sein. Eine Kerwabesucherin soll ihn im Bereich des Festzelts so sehr an seine Verlobte erinnert haben, dass er sie unsittlich berührte. Anschließend wurde der Busfahrer der Junggesellenrunde informiert, um alle Männer wieder abzuholen.

Wasserwacht warnt vor Gefahren beim Fluss-Schwimmen - und berichtet von vergangenem Fall

Vor zwei Jahren gab es einen ähnlichen Fall in der Regnitz, führt der Einsatzleiter fort. Hier sei ein Mann vom Festzelt ins Wasser gesprungen und ebenfalls von Anwohnern gesichert worden. Die Wasserrettung sei für Fließgewässer speziell ausgebildet, wie Petermann erklärt. "Strömungsschwimmen ist etwas völlig anderes, als das Schwimmen im Bad oder See."

Auch geübten Schwimmern könnten die Strömungen zum Verhängnis werden. Noch dazu komme der Schiffsverkehr im Sandgebiet, am Heinrich-Bosch-Steg oder der Konzerthalle. "Der Schiffsführer hat teils keine Chance, wenn dort jemand schwimmt."

Marcus Petermann informiert zum Schluss: "Es darf in Bamberg außer an der Hainbadestelle nicht geschwommen werden." Trotz allmählichem Ende der Freibad-Saison hat diese noch etwas länger als die örtlichen Freibäder geöffnet. Weitere Nachrichten aus Bamberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.