Das war knapp: Biber waren offenbar kurz davor, eine Flutwelle auszulösen. Wassermassen hätten sich von der Regnitz in den Hollergraben ergossen.
Es wäre eine gewaltige Flutwelle gewesen, die sich in den Hollergraben und von dort weiter zur Walkmühle und Richtung Schloss Geyerswörth ergossen hätte. Auf Höhe der Hainschule haben Biber vom Hollergraben eine Höhle samt der dazugehörigen Fluchttunnel gegraben. Mit dem unterirdischen Hauptgang - gut einen halben Meter im Durchmesser - waren die geschützten Tiere offenbar kurz davor, einen Durchbruch zum linken Regnitzarm zu schaffen. Wäre ihnen das gelungen, hätte es einen gewaltigen Wasserschwall und sehr wahrscheinlich auch einen Dammbruch gegeben.
"Das Wasser hätte das Erdreich unter dem Damm rasch ausgespült und diesen samt der darauf wachsenden Bäume weggerissen", glaubt Hans-Joachim Rost vom Wasserwirtschaftsamt. Daraufhin wären rund 30 Kubikmeter Wasser pro Sekunde vom linken Regnitzarm in den Hollergraben geflossen. Bei einem Höhenunterschied von drei Metern hätte sich ein enormer Wasserdruck aufgebaut.
Viele Bamberger kennen den Dammweg als Stengelallee, ein mit Linden gesäumter Spazierweg zum Hainbad und Bootshaus. Die Linden waren vor rund 200 Jahren gepflanzt worden waren.
Entdeckt wurde der Biberbau von Flussmeister Albert Groh und von den Mitarbeitern des städtischen Gartenamts. Die hatten bei ihren regelmäßigen Kontrollgängen festgestellt, dass in den Hollergraben Sand gespült wurde. Mit einer Sondierung stießen sie auf das unterhöhlte Erdreich. Gefahr war im Verzug, wie die Behördenmitarbeiter übereinstimmend berichteten: "Die fehlenden Meter zum linken Regnitzarm hätte ein Biber in einer Nacht graben können. Der Damm besteht aus sandigem Material. Das macht es diesen Tieren leicht", sagt Michael Gerencser vom Gartenamt der Stadt. Auch er spricht von einem drohenden Dammbruch und einer Überflutung im Falle eines Durchstichs.
Vorerst ist das Problem gebannt: Das vorhandene Gängesystem wurde in einer gemeinsamen Aktion der beiden Behörden am Mittwoch teils von oben, teils aber auch von der Seite mit Beton verpresst. Ein weiterer Gang soll heute verfüllt werden. Um die Stabilität des Damms dauerhaft zu sichern, muss der Damm aber grundlegend neu aufgebaut werden. Dafür wird laut Stadt auch eine Spundwand in die Regnitz eingebracht. Zusätzlich werden die Ufer des Hollergrabens mit Steinschüttung und Zaun vor künftigen Bibertunnels gesichert. Die Kosten beziffert die Stadt mit rund 60 000 Euro.
Auch sonst hält die Rückkehr des Bibers die Parkwächter in Atem. Laut Gartenamt fielen den Nagern im Hain und dem Erba-Park allein in diesem Winter rund 30 Bäume zum Opfer. Besonders bedauerlich sind aus Sicht des Gartenamts die Bisswunden an mehreren großen bestandsprägenden Buchen im Hain. Durch die kreisrunde Schälung seien diese Bäume nicht mehr zu retten. "Sie müssen gefällt werden", fürchtet Michael Gerencser.
Die Fastenzeit kommt! Der Biber wurde früher als "Fisch - Tier" verspeist. Da er sich rein pflanzlich ernährt, sollte auch das Fleisch bekömmlicher sein als Schweinefleisch.
Tausche Karpfen gegen Biber - wer macht mit?
Der Biber war schon lange vor dem Menschen im Regnitztal und hat hier sein Lebensrecht.
Er gestaltet Flusslandschaften derart um, dass Retentionsräume für Wasser entstehen und Hochwasser unwahrscheinlicher werden. Das macht er ganz umsonst, da können wir ruhig mal eine Rechnung von 6000 Euro für ihn übernehmen.
Ach ja, die reißerische Überschrift erinnert mich eher an die Zeitung mit den großen roten Lettern ...
Hallo Zebulon!
Im Zeitungsbericht geht es um 60000 Euro, nicht 6000.
Wir sollten so lange Biberpelze verkaufen, bis die 60 000 € wieder hereingeholt sind.
Selbstverständlich haben Sie recht wenn Sie sagen das der Biber früher hier schon seine Heimat hatte.
Aber früher gab es hier auch natürliche Feinde des Bibers wie Wolf, Bär oder Luchs.
Die sind nicht mehr hier.
Mittlerweile haben wir in vielen Bereichen Bayerns eine Biberplage und es wimmelt nur so von Ihnen.
Ich arbeite oft direkt an der Regnitz und kann Ihnen zwischen Bamberg und Forchheim Dutzende Biber zeigen.
Ich denke eine moderate Bekämpfung sollte erlaubt sein um die Population auf einen normalen Stand zu halten.
Speziell im Hain kann es hier sehr schnell Gefahr für Leib und Leben geben.
Man hat jetzt zwar zwei Biberburgen zugeschüttet, aber ich glaube nicht das man die Tiere wirklich vertrieben hat, vielmehr werden diese sich ein paar Meter flußauf- oder abwärts wieder eine neue Behausung schaffen.
Mir geht es hier nicht um die Bäume direkt, bei regelmässiger Besichtigung hätte man die bestandsprägenden Buchen im Hain nach ersten Bissspuren leicht schützen können.