Am Freitag werden an den Bamberger Gymnasien die Abiturienten verabschiedet. Sie konnten wertvollen Erfahrungen sammeln und richten den Blick nach vorne.
Trotz tropischer Temperaturen hat das Schwitzen für Hunderte Bamberger Gymnasiasten nun ein Ende. Insgesamt 761 Schülerinnen und Schüler unterzogen sich in diesem Jahr den Abiturprüfungen, neben den von allen belegten Pflichtfächern Deutsch und Mathematik ließen sich sehr viele Schüler in Englisch prüfen, nutzten aber auch ausgiebig die weiteren Wahlmöglichkeiten. So legten unter anderem am Franz-Ludwig-Gymnasium auch drei Prüflinge das Abitur in Griechisch ab, am Eichendorff-Gymnasium nahmen zwei Abiturientinnen am Kolloquium im Fach Sozialwissenschaftliche Arbeitsfelder teil.
Eine der beiden ist Vanessa Lamm aus Sassanfahrt, die zum Ende ihrer Schullaufbahn feststellt: "An einer relativ kleinen Schule kennt jeder jeden, es war eine sehr familiäre Atmosphäre." Sie habe die Zeit mit Freunden, ob im Unterricht oder in den Pausen, sehr genossen. "Es ist schon ein bisschen ein komisches Gefühl, dass diese festen Abläufe nun zu Ende sind." Vanessa möchte studieren, es soll "in Richtung Personalwesen oder Unternehmensberatung" gehen. Auch Josepha Lieb wird gern auf ihre Zeit am Maria-Ward-Gymnasium zurückblicken. Die Wahl dieser Schule bezeichnet sie als "die beste Entscheidung meines Lebens". Die 18-Jährige kommt aus dem Bad Staffelsteiner Stadtteil Wiesen und hat in Bamberg einige Freundschaften geschlossen, die die Schulzeit überdauern werden. Neben den obligatorischen Fächern Mathe und Deutsch hat sie in Englisch, Religion und Kunst das Abitur abgelegt. "Wir haben so viel erlebt und die Lehrer waren immer freundlich, auch, wenn es einem mal nicht so gut ging."
In einem P-Seminar zum Thema "Taizé" organisierte sie unter anderem eine Schulfahrt, war zweimal bei der Nacht der Lichter im Bamberger Dom und bei einer ähnlichen Veranstaltung in Ebensfeld dabei. Im Herbst will auch Josepha ihr Studium in Bamberg beginnen: Grundschullehramt mit dem Hauptfach Katholische Religionslehre. André Petrick vom E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium fand's zum Ende seiner Schulzeit hin "wirklich ein bisschen stressig, aber insgesamt war es eine schöne Zeit". Mit seinem Gymnasium war er sehr zufrieden, nur eine Big Band habe dem Jazz-Fan und Saxofonisten noch gefehlt. "Die musikalische Ausbildung ist hier doch eher klassisch."
André will ab September die Berufsfachschule für Musik in Nürnberg besuchen und sich dort auf das Vorspielen an Musikhochschulen vorbereiten. Bevor er anfängt, "ein bisschen Geld für die Zeit in Nürnberg zu verdienen", will er nach dem Abitur-Stress aber noch einmal richtig durchschnaufen.
Yannick Catalan Keck hatte am Dientzenhofer-Gymnasium als Einziger Kernphysik als Kolloquiumsfach und es lief "ganz gut" wie auch die Oberstufe insgesamt. Nun will der 18-Jährige zwei bis drei Monate Mittelamerika bereisen, Spanisch lernen und danach Wirtschaftswissenschaften oder -informatik studieren.
Fabienne Bischof hat sich am Kaiser-Heinrich-Gymnasium sehr aktiv und erfolgreich in der Schülermitverantwortung eingebracht und war auch zwei Jahre lang die Bezirkssprecherin aller oberfränkischer Gymnasiasten. "Dadurch bin ich auch viel rumgekommen", sagt Fabienne. "Und das KHG hat mir sehr viele Werte vermittelt, diese kleine Schule ermöglicht Individualität und bietet zugleich eine große Bandbreite an Fächern." Fabienne hat unter anderem in Musik die Abiprüfung abgelegt und als Cellistin am Mittwochabend ihr letztes Konzert mit dem Schulorchester gegeben.
Nicht nur die Schüler haben anstrengende Monate hinter sich. Einige Schulleiter berichten von einem ungewöhnlich hektischen Schuljahr - das noch nicht für alle zu Ende ist. "Wir haben auch noch zwei mögliche Abiturienten, die wegen Erkrankungen Anfang Juli Prüfungen nachholen müssen", berichtet zum Beispiel Brigitte Cleary, die Schulleiterin des Dientzenhofer-Gymnasiums.