Im vergangenen Jahr war Tütschengereuth über Monate gesperrt, auch in diesem Jahr ist die Durchfahrt offiziell bis Oktober zu.
Die Baustelle, die Tütschengereuth derzeit stilllegt, hat für einigen Unmut gesorgt - und: Sie tut es immer noch. Zum einen regen sich die Pendler aus den umliegenden Gemeinden über die lange Zeit der Sperrung auf, müssen sie doch einen großen Umweg in Kauf nehmen, zum anderen stören sich die Tütschengereuther an den Autofahrern, die dennoch die Baustelle befahren. "Das verzögert nur unseren Baufortschritt", sagt Bischbergs Bürgermeister Johann Pfister (BBL). Denn die Arbeiter müssten höllisch aufpassen, dass ihnen keiner vor den Bagger fährt, so schildert es Pfister.
Die monatelange Baustelle beschäftigt das Aurachtal. Schließlich stellt die Tütschengereuther Hauptstraße eine zentrale Verbindung zum Maintal und zur A 70 dar. Aus den umliegenden Gemeinden Priesendorf, Lisberg, Trabelsdorf oder Schönbrunn fahren die Bosch-Mitarbeiter Richtung Bamberger Hafen.
Sie müssen jetzt einen Umweg von zehn bis 15 Kilometern in Kauf nehmen. Offiziell führt die Umleitung weiträumig über Eltmann. Inoffiziell finden sich andere Schleichwege, die auch noch andere Gemeinden belasten.
Trunstadt spürt Auswirkungen
Vor allem Viereth-Trunstadt trifft es, da viele nun über Weiher und Stückbrunn ins Maintal fahren. Erste Reaktion: Die Gemeinde hat seit Mai ihre Verkehrsüberwachung auf eigene Kosten verdoppelt, da sich kaum einer an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten habe, erklärt Bürgermeisterin Regina Wohlpart (BG). Seit Mitte Mai hat die Gemeinde auch eine Begrenzung der Straßenbelastung auf 7,5 Tonnen in Trunstadt angeordnet. Anders sei es nicht mehr gegangen.
"Wir haben nicht mit solchen Auswirkungen gerechnet", sagt Wohlpart. Zu viele Lkw seien über Stückbrunn gefahren.
"Ich verstehe die Firmen, aber ich muss meine Bürger schützen." Die Polizei kontrolliere die Gewichtsbeschränkung. Gefahrenstellen vor dem Kindergarten in Trunstadt seien mit Tempo 30 entschärft worden. "Vielleicht", meint Wohlpart, "müssen wir eine Umgehung noch einmal angehen." Die Belastung für Tütschengereuth durch den Durchgangsverkehr sei enorm - außer zur Zeit.
Bereits im vergangenen Jahr wurde an der Ortsdurchfahrt von Tütschengereuth gebaut. Der erste rund 400 Meter lange Bauabschnitt war im Dezember - bis auf den Oberbau - abgeschlossen worden. Der aktuelle, rund 250 Meter lange Abschnitt hat im März begonnen, bis Ende Oktober sollen die Arbeiten offiziell beendet sein.
Auch Geschäften fehlt Umsatz
Kanal, Breitband, Straße und Gehsteig - all das wird laut Bürgermeister Pfister erneuert.
Da seien unterschiedliche Firmen und Ämter beteiligt. Was die Maßnahme zusätzlich schwierig mache, erläutert Ingenieur Stephan Walthes aus dem Bauamt der Gemeinde, seien die einzelnen Hausanschlüsse, die alle erneuert würden. Eine halbseitige Sperrung sei deshalb nicht möglich gewesen. Die Baumaßnahme kostet insgesamt rund 1,8 Millionen Euro.
Unter der langen Vollsperrung leiden die Geschäfte. Dirk Friesen, Inhaber des Nahkauf-Marktes in Trabelsdorf, der direkt an der Verbindungsstraße nach Tütschengereuth liegt, hat mit Umsatzeinbußen zu kämpfen. "Nach wie vor", erklärt Friesen. Im vergangenen Jahr, als auch Trabelsdorf die Ortsdurchfahrt stilllegte, befand sich der Supermarkt gar im absoluten Niemandsland.
Der Markt machte ein Minus von 60 Prozent, inzwischen habe sich die Lage stabilisiert - das Geschäft mache zwar immer noch weniger Umsatz, doch liege das Minus nur noch bei einem Drittel des Vorjahres. "Es ist traurig, aber ich hoffe, dass unsere Kunden zurückkommen", sagt Friesen. Es fehlten immer noch die Kunden, die sich eine Brotzeit auf dem Weg zur Arbeit mitnehmen würden.
Bischbergs Bürgermeister weiß um die ganze Problematik: "Wir bemühen uns, dass wir mit der Baustelle so schnell wie möglich fertig werden. Wir sind guter Hoffnung, das zu schaffen", sagt Pfister. Einen genauen Termin wolle er (noch) nicht nennen. Er könnte aber deutlich vor dem vorhergesagten Ende liegen.
zunächst ist es erstmal erfreulich, dass in Tütschengereuth die Ortsdurchfahrt und die Gehsteige den Notwendigkeiten angepasst werden. Wie damit umgegangen wird, ist eine andere Sache. Die im Vorfeld beschlossenen Umfahrungsmöglichkeiten sind allerdings eine Zumutung. Die sich anbietende Umfahrung über die Ringstr. wurde durch eine Schranke unterbunden. (Nur die Busse dürfen dort fahren) Die Meinung der Busfahrer würde mich auch interessieren. Eine vorübergehende Verbreiterung dieser Umfahrung ist wohl am Einspruch der dortigen Grundstücksbesitzer gescheitert. Es ist ja bemerkenswert, wie die Bürgermeisterin von Viereth-Trunstadt bemerkte, dass eine geplante Umfahrung, die auch noch bezuschusst würde, noch mals in Angriff genommen werden sollte.Ich kann auch nur hoffen, dass diese Behinderung bald ein Ende hat und die Verantwortlichen der überregionalen Verkehrsplanung mal die jetzige Situation überdenken und eine zweite Verbindung vom Aurachtal zur B 26 in Angriff nehmen.
Unfähigkeit ihres Bürgermeisters leiden, so tut mir das leid. Ich fahr trotzdem durch, solange es geht...
Ich muss zum Glück keinen Umweg fahren - von aber Anwohner einer der umfahrungsstrecken.
Zum Glück haben wir keine kleinen Kinder mehr auf die man aufpassen muss. Trotz heruntersetzen von 50 auf 30 wird hier gerast ohne Ende. Am Ortsausgang wird Gas gegeben, andererseits sind die Leute nicht fähig rechtzeitig zu bremsen. Ein Kind hätte keine Chance - und die laufen ja nicht mit Absicht auf die Straße, sie können es einfach nicht einschätzen wie schnell ein Auto ist.
Ich finde es absolut verantwortungslos wie hier gefahren wird.
Ab und zu mal an diesen stellen Blitzen wäre mal ganz toll. Aber wo stehen die Geräte? Gegenüber der Tankstelle in Viereth.