Baumwipfelpfad-Touristen: Burgebrach will was abhaben!

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So ähnlich könnte es ab dem kommenden Sommer funktionieren, macht Bürgermeister Johannes Maciejonczyk vor: Mit dem Smartphone die Internetseite aufrufen, mit deren Hilfe man zu den Stationen findet und dann die historische Ansicht mit der aktuellen vergleicht.
So ähnlich könnte es ab dem kommenden Sommer funktionieren, macht Bürgermeister Johannes Maciejonczyk vor: Mit dem Smartphone die Internetseite aufrufen, mit deren Hilfe man zu den Stationen findet und dann die historische Ansicht mit der aktuellen vergleicht.

Von den 200.000 erwarteten Besuchern des Baumwipfelpfades möchte auch das "Tor zum Steigerwald" profitieren. Ein erster Beitrag zum Ausbau des sanften Tourismus soll der "Kulturspaziergang" werden.

Rund 200.000 Touristen werden im kommenden Jahr mit der Eröffnung des Baumwipfelpfades oberhalb von Ebrach und damit im Steigerwald erwartet. Da kommen sie wohl auch durch das "Tor zum Steigerwald", wie sich Burgebrach seit Jahrzehnten nennt. Deswegen und weil im Rathaus immer wieder Führungen nachgefragt werden, erarbeitet die Marktgemeinde nun ein ganz spezielles Angebot, einen "Kulturspaziergang".

Die Idee dazu hatte Bürgermeister Johnnes Maciejonczyk schon länger und machte sie seinem Marktgemeinderat im Rahmen der Haushaltsberatungen für dieses Jahr schmackhaft. Mit Erfolg. 50.000 Euro wurden in den aktuellen Etat eingestellt und das Projekt so begonnen, dass man sich im Sommer kommenden Jahres in Burgebrach bereits auf den "Kulturspaziergang" begeben können soll.

Beim Durchblättern von Werken zur Ortsgeschichte mit historischen Ansichten war der Bürgermeister auf den Gedanken gekommen, die Entwicklung aufzuzeigen. Wo wäre die besser sichtbar, als wenn man historische Stätten und Gebäude mit der heutigen Ansicht vergleicht. Objekte gebe es zuhauf. Maciejonczyk verweist da etwa auf das Rathaus, das Bürgerhaus (einstige Krankenhaus), die Pfarrkirche, das Forsthaus oder auch die Marienstatue, an der sich in früheren Zeiten das öffentliche Leben abspielte.

Den "Kulturspaziergang" wollen Bürgermeister und Marktgemeinderat als einen Einstieg in den sanften Tourismus verstanden wissen. Freilich wird Burgebrach jetzt keine Fremdenführer einstellen, sondern den Spaziergang so konzipieren, dass er mithilfe moderner Medien zum individuell gestaltbaren Erlebnis wird, für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Via Smartphone soll man über eine Internetseite zu den einzelnen Stationen geleitet werden, erklärt der Bürgermeister, den momentanen Ansatz für den interaktiven Rundgang.

Das ist beispielsweise ein Ergebnis der ersten Besprechung, die im eigens gegründeten Arbeitskreis "Kulturspaziergang" erarbeitet wurde. Gemeinsam mit der Bamberger Firma "Kopfwerk" erarbeiten etwa 15 Gemeindebürger, darunter Marktgemeinderäte und Mitglieder des Heimatvereins, aber auch Computerspezialisten die Gestaltung des "Kulturspaziergangs".

Bislang sind etwa 15 verschiedene mit Stelen versehene Stationen angedacht. Die sollen unter anderem auch so gestaltet werden, dass man das jeweilige Objekt aus der Perspektive sieht wie die historische Aufnahme zeigt, möglicherweise geschieht das durch eine Fotofolie. Jede Station, so der Wunsch des Bürgermeisters, "solle eine Überraschung haben", sodass man schon auf die nächste gespannt ist".


Nicht nur für Touristen

Gedacht ist der "Kulturspaziergang" natürlich nicht nur für Touristen. Nach Vorstellung des Bürgermeisters gehören zur Zielgruppe auch Schulklassen, Neubürger und natürlich die gesamte Bevölkerung der knapp 7000 Bürger großen Gemeinde. Nach und nach könnte man den "Kulturspaziergang" auch auf die 27 Gemeindeteile ausdehnen und über Rad und Fußwege vernetzen.

Nach dem ersten Treffen müssen die hier gewonnen Ansätze abgeklopft, in ein Konzept gegossen und dann stückweise realisiert werden. So wird dieses Vorhaben vorangebracht, das bereits im kommenden Jahr realisiert sein soll. Ein erstes, um die Chancen zu nutzen, die sich mit dem Baumwipfelpfad auftun.

Der Bürgermeister freut sich über die weiteren Projekte, die Privatleute dazu beisteuern wollen. "Es gibt viele touristische Potenziale, die man heben könnte."