In Stadt und im Landkreis Bamberg öffnen am kommenden Wochenende vier ganz besondere Bauten ihre Pforten.
Bamberg Kaum etwas in Bamberg ist heftiger umstritten als moderne Architektur und nichts wird mehr geliebt als perfekt restaurierte historische Gebäude. Am kommenden Wochenende sind die Bamberger wieder zum Schauen und Diskutieren eingeladen: bei den Architektouren 2016.
Die Bayerische Architektenkammer will mit diesen 21. "Tagen der offenen Tür" das Interesse für Baukultur wecken und den Bürgern einen Maßstab für Qualität an die Hand geben. "Architektur geht uns alle an, denn eine gebaute Umwelt umgibt uns tagtäglich, schafft Vertrautheit und Identifikation", heißt es im Grußwort von Minister Joachim Herrmann.
Die Aula ist dabei
289 Gebäude öffnen sich zu diesem Zweck im ganzen Freistaat.
In der Stadt Bamberg und im Landkreis sind es vier Objekte, die ausgewählt worden sind und die besichtigt werden können: die neue Fabrikhalle von Kaspar Schulz in Bamberg, die ehemalige Dominikanerkirche und heutige Aula der Otto-Friedrich-Universität, der Kulturbauernhof in Strullendorf und das private Wohnhaus Sigi 38 in Hirschaid.
Im Norden von Bamberg hat die expandierende Brauereimaschinenfabrik Kaspar Schulz eine neue Halle für die Reorganisation der Produktion gebaut. Die Besonderheit: Inhaber Johannes Schulz-Hess ist selbst Architekt und hat die 2000 Quadratmeter große Halle in Zusammenarbeit mit seinem Bozener Kollegen Christian Rübbert entworfen. Nach außen auffällig ist die Struktur der Fassade, die - wie auch die Produkte von Kaspar Schulz - aus Metall ist.
Beispiel gebende Sanierung
Der Freistaat wiederum ist Bauherr der Aula der Bamberger Universität in der ehemaligen Dominikanerkirche im Sand. Die Münchner Architekten Hannelore Deubzer und Maximilian Rimmel hatten die Ideen zu der auffälligen Gestaltung der 985 Quadratmeter großen Halle.
Weniger um Neuerungen als vielmehr um die konservierende Sanierung ging es beim Kulturbauernhof in Strullendorf. Der Heimatkundliche Verein hat mit dem Haus Schulgasse 2 das letzte kleinbäuerliche Anwesen des Ortes mit Wohnhaus, Stadel, Holzlege, Schweinestall und Waschhaus gerettet. Bauherrin ist die Gemeinde Strullendorf, der Architekt Johannes Sieben aus Bamberg.
Das vierte Objekt ist ein privates Wohnhaus, das in Hirschaid steht. Das Obergeschoss schiebt sich als Kubus über die Terrasse. Darunter glitzert das blaue Wasser des Swimmingpools.
Diesen Traum haben sich Katja und Christian Krischer erfüllt und dafür die Dienste der Bamberger Architekten Roland Schmitt und Arne Vogels in Anspruch genommen.
Besichtigungen:
Kaspar Schulz Kaspar-Schulz-Straße 1, Bamberg, Sonntag, 26. Juni, 14 Uhr, Treffpunkt Betriebshof, Ecke Coburger Straße
Aula Dominikanerstraße 2a, Bamberg, Samstag, 25. Juni, 10 und 11 Uhr
Kulturbauernhof Schulgasse 2, Strullendorf, Sonntag, 26. Juni, 13 bis 16 Uhr
Sigi 38 Sigismundstraße 38, Hirschaid, Samstag, 25. Juni, 14 bis 16 Uhr