Seit Frühling 2016 betreibt Christopher Kropf sein Restaurant. Seine Gerichte brachten ihn nun ins Finale eines landesweiten Wettbewerbs.
BambergZwischen gedeckten Tischen steht Christopher Kropf, er deutet auf ein Wandbild in Sepia: Ein Ehepaar ist darauf zu sehen. "Das sind meine Großeltern mütterlicherseits, die Familie Demuth. Aus ihrem Gärtnerbetrieb beziehen wir unser Gemüse." Als Spross der Fischerfamilie Kropf komme auch der Fisch aus eigenem Fang und eigener Aufzucht. Wild werde von Großonkel Hans-Joachim Rost in Bamberger Wäldern geschossen. "Der größte Teil unserer Gerichte besteht aus Zutaten aus der Region." Und die Holzmöbel im Restaurant, wie zum Beispiel die Bar, hätte sein Bruder Johannes gebaut, ein gelernter Zimmermann. Weitere Bilder der Familie und des Kochs, unter anderem beim Fischerstechen, finden sich im gesamten Restaurant.
Das Restaurant "Kropf - Bamberger Köstlichkeiten" ist dieses Jahr für den Gastro-Gründerpreis nominiert. Dieser wird seit 2014 jährlich an die innovativsten Gastronomie-Konzepte im deutschsprachigen Raum verliehen. In diesem Jahr gibt es fünf Kategorien, in denen jeweils ein Sieger gekürt wird. Kropf schaffte es unter die letzten drei in der Kategorie "wirtschaftlich", die Gewinner werden am 16. Oktober bekanntgegeben. Insgesamt gab es 715 Bewerber.
Nähe zum Kunden
"Durch unsere Art des Services wollen wir eine herzliche Beziehung zum Gast aufbauen", erklärt Kropf sein Konzept. Die Gäste werden persönlich begrüßt und im Bedarfsfall gerne beraten. Zu den verschiedenen Gängen werden unterschiedliche Weine serviert. Eine in den Boden gelassene Glasplatte im Flur offenbart sogar einen Blick in den Weinkeller. "Die vielen kleinen Portionen bieten den Gästen eine kulinarische Überraschung und Bamberger Vielfalt." So verbringen laut Kropf die Gäste in der Regel zwischen drei und dreieinhalb Stunden in seinem Restaurant. Natürlich finden sich auch vegetarische und vegane Gerichte auf der Karte.
Planung und lange Ausbildung
Mehrerlei Gründe seien für seinen Erfolg verantwortlich. Einer davon war die lange Vorbereitung: "Den Plan habe ich vor zehn Jahren gefasst", sagt Kropf. Schon nach dem Abitur zog es ihn in die Gastronomie. Schließlich bekam er eine Stelle als Koch an Bord eines Perlentaucherschiffes in Australien. Fünfmal am Tag kochte Kropf für die Besatzung, zwischen fünf Uhr morgens und neun Uhr abends. Schon dort entwickelte er die Idee für sein heutiges Konzept.
Es folgte ein Studium der Betriebswirtschaftslehre und eine Elitekochausbildung beim fränkischen Sternekoch Alexander Herrmann, Betreiber des "Romantik Posthotels" in Wirsberg. 2015 gewann der heute 29-Jährige bereits den Alfred-Brenner-Preis, einen Jugendförderpreis für Nachwuchstalente in der Gastronomie. Am 24. März vergangenen Jahres eröffnete schließlich "Kropf - Bamberger Köstlichkeiten" in der Unteren Königstraße.
Das Finale des Gastro-Gründerpreises am 16. Oktober führt ihn nach Berlin. Kropf freut sich darauf. Ob er sich gute Chancen auf den Gastro-Gründerpreis ausrechne? "Immer!", sagt der Gastronom. "Ein gesundes Selbstvertrauen ist wichtig. Wir haben aber auch großen Respekt vor den Leistungen der anderen Kandidaten."