Bamberger Schlachthof: Wie geht es mit dem Areal weiter? OB Starke gibt Ausblick
Autor: Agentur dpa, Robert Wagner
Bamberg, Freitag, 07. Juni 2024
Zum 30. Juni werden die Lichter im Bamberger Schlachthof für immer erlöschen. Nun ist die Frage: Wie wird das Areal in Zukunft genutzt? Es gibt bereits verschiedene Ideen. OB Andreas Starke gibt einen Ausblick auf den Zeitplan.
Update vom 07.06.2024: Wie wird das Schlachthof-Gelände in Zukunft genutzt?
Die letzten Tiere sind geschlachtet - die Stadt Bamberg ringt nun darum, wie es weitergehen soll mit ihrem ehemaligen Schlachthof. Es sei wichtig, den Prozess zur Schlachthof-Nachnutzung straff, aber auch mit großer Sorgfalt durchzuziehen, teilte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) am Donnerstag mit.
Im März hatte der Stadtrat beschlossen, den wirtschaftlich angeschlagenen kommunalen Schlachthof nicht mehr weiterzuführen. Kürzlich endete der Betrieb offiziell. "Wir werden in der Vollsitzung des Bamberger Stadtrats am 24. Juli einen umfangreichen Überblick über den Sachstand geben und den konkreten Zeitplan beschließen lassen", sagte Oberbürgermeister Starke.
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Das 5,5 Hektar große Areal liegt vergleichsweise günstig in der Stadt. Schon vor dem offiziellen Beschluss für die Schließung des Betriebs gab es in der Kommune Diskussionen darüber, was aus dem Schlachthof werden könnte - die Ansiedlung von Forschungsaktivitäten war ebenso im Gespräch wie Wohnbebauung oder der Umzug städtischer Einrichtungen dorthin. Nach Angaben der Kommune soll deshalb auch ermittelt werden, ob die Stadt selbst oder ihre Tochterunternehmen Bedarf für das Areal haben.
Update vom 31.0.2024: Letztes Schwein am Schlachthof geschlachtet
Am Freitag, dem 31.05.2024 war es soweit: Im 120 Jahre alten Schlachthof in Bamberg wurde das letzte Schwein geschlachtet. Bereits Anfang Mai wurde laut BR das letzte Rind am historischen Schlachthof geschlachtet. Ende Juni schließt der Schlachthof dann endgültig.
Spätestens dann stellt sich auch die Frage, wie es weitergeht: Zum einen für die Beschäftigten, denen OB Andreas Starke laut Fränkischem Tag Unterstützung zugesagt habe und die teilweise bereits "bei der Stadt untergekommen seien". Zum anderen auch für Landwirte und Metzgereien, die auf den Schlachthof angewiesen waren und nun teils deutlich weiter fahren müssen.
Es bleibt aber vor allem auch die Frage, was mit dem Gelände des Schlachthofes wird: Es soll bereits einige Interessenten geben. Die Stadt will im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens die zukünftige Nutzung ausloten. Dann wird sich wahrscheinlich auch endgültig klären, wie es mit "Böhnlein´s Frischeladen" weitergehen wird: Das Geschäft befindet sich auf dem Gelände des Schlachthofes, ist aber nicht direkt an den Schlachthof angeschlossen. Der Geschäftsführer hatte sich im Frühjahr vehement gegen Gerüchte gewehrt: Diese "Entziehen sich jeglicher Grundlage".
Update vom 22. März 2024: Ministerium bedauert Aus für Bamberger Schlachthof
Das bayerische Landwirtschaftsministerium hat "mit großem Bedauern" auf das Aus für den Bamberger Schlachthof reagiert. "Auch dass alternative Konzepte für kleinere Lösungen nicht intensiver verfolgt wurden, wird sehr bedauert", teilte ein Sprecher mit. Betroffen von der Schließung sind knapp 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - und auch Landwirte der Region, die ihre Tiere nun bald nicht mehr mit kurzen Transportwegen dort anliefern können. Der Bauernverband (BBV) in Oberfranken fürchtet deshalb, dass vor allem kleinere und mittlere Höfe mit Viehhaltung aufgeben.