An fünf Bamberger Ampeln wird seit Dienstag der Grünpfeil für rechtsabbiegende Radfahrer getestet. Was das nun für die Radfahrer in Bamberg bedeutet.
Ein paar handliche Schilder, eine Leiter und einen Schraubenschlüssel - viel mehr brauchte es nicht, um auch in Bamberg den Pilotversuch "Grünpfeil für Radfahrer" zu starten. "Wir sind sehr daran interessiert, die Fahrradstadt Bamberg noch leistungsfähiger zu machen. Ich bin gespannt, welche Erfahrungen wir im Rahmen dieses Pilotprojekts machen", erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) zum Auftakt. Das erste Schild wurde am Dienstagmorgen an der Kreuzung Marienbrücke/Heinrichsdamm montiert, weitere folgten fast zeitgleich an den Kreuzungen Am Heidelsteig/Zollnerstraße, Am Heidelsteig/Memmelsdorfer Straße, Pödeldorfer Straße/Neuerbstraße und Feldkirchenstraße/Memmelsdorfer Straße.
Bei Verstößen 35 Euro Bußgeld
Ines Schellmann von der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt sieht einen "Impuls zur Förderung des Radverkehrs", für das Pilotprojekt gelte im Prinzip die gleiche Rechtslage wie beim "alten" Grünpfeil, in diesem Fall aber ausschließlich für Radfahrer. Der Grünpfeil erlaubt den Radfahrern, auch bei roter Ampel rechts abzubiegen - vorausgesetzt, sie halten vorher an, schauen, ob frei ist, und nehmen auf Fußgänger Rücksicht. "Wir werden das auch verstärkt kontrollieren", sagt Schellmann. Bei Verstößen wird ein Bußgeld von 35 Euro fällig.
Nach einem Jahr Testphase wird der Grünpfeil für Radfahrer definitiv erst mal wieder abmontiert, dann wertet die Bundesanstalt für Straßenwesen die Erkenntnisse aus Bamberg und den acht anderen Städten aus. Läuft der Pilotversuch bundesweit gut, könnte der grüne Pfeil für Radfahrer in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen werden.
Radfahrer müssten nicht mehr lange im Regen stehen
"Wir wünschen uns, dass es ein Erfolg wird, denn die Vorteile sind offenkundig", sagt der städtische Baureferent Thomas Beese. "Radfahrer müssen nicht mehr eine Minute lang im Regen stehen, wenn weit und breit kein Auto kommt." Dass viele Sicherheitsbedenken unbegründet seien, zeigten Beispiele aus den Niederlanden, Belgien und der Schweiz, wo man den Grünpfeil für Radler schon länger eingeführt habe oder teste.
Die Neuerung könne laut Beese "den Radverkehr sehr viel attraktiver machen, dafür sollten sich aber schon in der Pilotphase alle möglichst vorbildlich an die Regeln halten". Für den Versuch teste die Stadt bewusst an sehr unterschiedlichen Kreuzungen, um noch mehr Erfahrungen sammeln zu können - ohne größere Kosten. Beese weiß aber auch, dass sich der Kostenfaktor um einiges erhöhen würde, sollte der Grünpfeil einmal flächendeckend in Bamberg eingesetzt werden. "Dann wären zum Beispiel einige Ampelmasten zu niedrig und wir bräuchten entsprechende Anbauten", weiß der Baureferent.
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Grüne Pfeile für Radfahrer, mir schwant Fürchterliches.
Aber wie hier schon geschrieben wurde, dieses Zusatzschild wird am Fahrverhalten der meisten Radler nichts ändern, denn erstens bleibt keiner von denen an der roten Ampel mit dem grünen Pfeil vor dem Abbiegevorgang stehen, sondern wird wie bisher ungeniert weiterfahren. Nur mit dem Unterschied, dass er jetzt links an der roten Ampel vorbei fährt und nicht mehr wie bis zuletzt rechts über den Bürgersteig.
Und ich möchte Mäuschen sein, wie häufig und von wem das überwacht wird und ob dann die 35 EUR Ordnungsstrafe auch eingefordert werden. Wer´s glaubt ............
ihr Pauschalurteil "... keiner von denen..." sagt mir, dass sie kein Radfahrer sind (jedenfalls nicht auf der Straße
)
gefolgt von Aussagen die größtenteils aus der Luft gegriffen sind, ist diese Aussage leider sinnlos, sorry
Wir sind sehr daran interessiert, die Fahrradstadt Bamberg noch leistungsfähiger zu machen. Sagt der Oberbürgermeister. Unter seiner Regie wird jedoch ein funktionierender Fahrradweg in der Langen Straße zugunsten von Kaffee-Betreibern abgebaut und der Gehweg signifikant verbreitert. Die Radler sollen doch auf die viel gefährlichere Straße ausweichen. Tolle Leistung!
Genau umgekehrt ist es, die Straße ist nachgewiesenermaßen wesentlich weniger gefährlich als ein straßenbegleitender Radweg. Man muss halt nur regelkonform und selbstbewusst fahren als Radfahrer. Im Falle der Langen Straße ist das 0,8-1 m Abstand zum rechten Rand. Da dadurch ein StVO-konformes Überholen durch Auto mit 1,5 m Mindestabstand unmöglich ist, kann man die Spur eh gleich "dicht machen".
Der grüne Pfeil und die gesamte Radwegbauerei sind schlichtweg idiotisch.
Nach der Logik könnten wir auch die Gehwege auflassen und die Fussgänger auch noch auf die Straße schicken