Der Bamberger Erzbischof Gössl hat sich mit Verantwortlichen der Schulaufsicht im Erzbistum ausgetauscht - und sprach von einer "sich verschärfenden Situation". Dabei bezog er sich auf den Religionsunterricht.
"Religionsunterricht hat eine Zukunft, wenn er sich wandelt in seiner Methodik und seiner Didaktik, ohne dass die Inhalte verwässert werden", sagte Erzbischof Herwig Gössl am Mittwoch (27. Juni 2024) im Bistumshaus St. Otto. Das Erzbischöfliche Ordinariat Bamberg berichtet hierüber. Es müsse ein Augenmerk darauf gerichtet werden, wie religiöse Sprache bei Kindern heute vermittelt werden könne.
Gössl sprach bei einer Begegnung mit Ministerialbeauftragten und Vertretern der Bezirksregierungen, der evangelischen Kirchenkreise und der staatlichen Schulämter im Bereich des Erzbistums Bamberg von einer "sich verschärfenden Situation", in der immer weniger Religionslehrkräfte an immer mehr Schulen den Religionsunterricht sicherstellen sollen.
Bamberger Erzbistum zu Trend: weniger Schüler im Religions-, mehr im Ethik-Unterricht
Es reiche nicht aus, auf den Verfassungsrang des Religionsunterrichts hinzuweisen. "Eine Verfassung kann geändert werden, wenn die Mehrheit nicht mehr dahinter steht", sagte Gössl. Es sei aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen unausweichlich, dass die heutige Form des Religionsunterrichts infrage gestellt werde. Die Notwendigkeit von Veränderungen werde in Bayern unterschiedlich stark wahrgenommen, man gehe in verschiedenen Geschwindigkeiten voran.
Der Erzbischof wird weiter zitiert: "Wir wollen festhalten am Prinzip der Konfessionalität, wobei nicht die Konfession der Gruppe, sondern die Konfession der Lehrkraft ausschlaggebend sein soll." Für einen religionsübergreifenden Unterricht sehe er keine Perspektive, mit Blick auf fundamental unterschiedliche Glaubensgrundsätze etwa in Islam und Christentum. Im ablaufenden Schuljahr nahmen in Bayern 676.000 Schülerinnen und Schüler am katholischen und 291.000 am evangelischen Religionsunterricht teil, berichtet das Erzbischöfliches Ordinariat Bamberg. 487.000 besuchten den Ethik-Unterricht.
Ordinariatsrat Hans-Dieter Franke, Leiter der Hauptabteilung Schule und Religionsunterricht im Erzbistum, und der Nürnberger Kirchenrat Michael Löhner informierten darüber, dass die Zahl der Schüler im evangelischen und katholischen Religionsunterricht in Bayern in den vergangenen sieben Jahren um rund 15 Prozent gesunken sei. Währenddessen sei die Zahl der Teilnehmenden am Fach Ethik um etwa 50 Prozent gestiegen. In Oberfranken habe sich die Zahl der Ethik-Schüler sogar um 81 Prozent erhöht.
"Müssen das Leben in den Religionsunterricht reinlassen": Teilnehmer äußern sich zur Wertschätzung des Faches
In den letzten fünf Jahren sei die Zahl der katholischen Religionslehrkräfte im Erzbistum Bamberg von 295 auf 232 zurückgegangen. Aufgrund dieser Entwicklung betonte Franke die gemeinsame Verantwortung von Staat und Kirche und sprach sich für die Weiterentwicklung konfessionell-kooperativer Formen des Religionsunterrichts aus, heißt es.
In der Ausspracherunde sei die Hoffnung zum Ausdruck gekommen, dass der Religionsunterricht wieder mehr Wertschätzung bekommt. Es gehe um mehr als Religionskunde und das Abfragen von Wissen, sagte eine Teilnehmerin und betonte: "Beim Religionsunterricht geht’s ums Herz."
was heutzutage in einem "Religionsunterricht" vermittelt wird und ob das Sinn macht, kann ich nicht sagen 😯
ABER...
...was man uns Kindern in den frühen 60ern im Religionsunterricht von (oft noch mit körperlicher Züchtigung arbeitender Geistlicher) gelehrt hat... das ist hoffentlich heute nicht mehr Inhalt des Lehrplanes 😱
Religionsunterricht war für uns damals ab 1962 ausruhen von den restlichen Fächern, unser evangelischer Pfarrer Rachinger an der W.A.S. (1969 - 1973) in Bamberg, er war damals für die Stephanskirche zuständig gewesen, wir hörten uns bei ihm u.a. das Musical "Jesus Christ Superstar" an; ich fand das schon Klasse. Das war alles gefühlt locker und leicht. Auch Grund- und Hauptschule war noch nach Konfessionen getrennt, Stephanschule und Martinschule für die Katholiken. Moslems unter den Schülern, da kann ich mich nur an einen erinnern, er war Türke und da war auch noch der Sohn eines amerikanischen Soldaten.
In einer Multi-Kulti-Gesellschaft wie wir sie jetzt vorfinden ist es auch aus meiner Sicht durchaus fragwürdig, in Religion unterrichtet zu werden.
Muss noch was nachschieben, nach der detaillierten Lektüre des Artikel. Warum soll eine religiös buntgemischte Klasse, die zufällig einen Atheisten oder islamisch geprägten Klassenlehrer hat dann in Atheismus oder Islam unterrichtet werden, und eine vornehmlich islamisch geprägte Klasse christlichen Unterricht bekommen, wenn die Lehrkraft christlich geprägt ist? Verstehe wer will??
Ich kann auch nur vor dem Religionsunterricht warnen!
Diese staatlich geförderte psychische Manipulation Heranwachsender ist potentiell brandgefährlich.
Nicht nur sind die Wochenstunden zuviel, auch sollte man mal darüber nachdenken ob wir wirklich 13 Jahre lang die Schüler mit Religion beschäftigen wollen.