Christian Maier, Privatdozent an der Uni Bamberg, wird mit einem der bedeutendsten Wissenschaftspreise des Landes ausgezeichnet. Er erforscht die Überforderung in der digitalen Welt.
Für seine Forschung zu Technostress wird der Privatdozent Christian Maier von der Universität Bamberg mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um die wichtigste Auszeichnung in Deutschland für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen, so die Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
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Ein Auswahlausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) habe den Wirtschaftsinformatiker Christian Maier und neun weitere deutsche Forschende aus 155 Vorschlägen ausgewählt. Der Preis sei mit jeweils 20.000 Euro dotiert und werde am 3. Mai 2022 in Berlin verliehen. "Wir sind sehr stolz darauf, mit Christian Maier einen so ausgewiesenen Nachwuchswissenschaftler bei uns zu wissen", so Universitätspräsident Kai Fischba.
Christian Maier erforsche, wie sich Praktiken der digitalen Transformation auf Nutzerinnen und Nutzer sowie Unternehmen auswirken. "Seit meiner Promotion beschäftige ich mich vor allem mit dem Phänomen Technostress", erklärt Christian Maier vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik.
"Technostress entsteht durch die tägliche Nutzung digitaler Technologien wie E-Mails, Smartphones und Social Media. Wenn sich Nutzerinnen und Nutzer überfordert fühlen, beeinträchtigt das ihre Arbeitsleistung und ihr Wohlbefinden." Er untersuche, warum und wie lange digitale Technologien in privaten und organisationalen Kontexten eingesetzt werden und warum die Nutzung beendet wird.
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"Zu Beginn von Maiers Befassung mit der Thematik Technostress war diese in der wissenschaftlichen Diskussion noch wenig präsent", begründet die DFG ihre Preisvergabe in einer Pressemitteilung.
Maier habe "einen maßgeblichen Anteil daran", dass sich das Forschungsfeld seitdem stark entwickelt habe – im Rahmen der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen Verlagerung vieler Aktivitäten ins Digitale hätten seine Arbeiten zu Technostress zusätzlich an Bedeutung gewonnen.
Christian Maier studierte Wirtschaftsinformatik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, wo er 2014 für seine Arbeiten über Technostress promoviert wurde. 2021 erhielt er für seine Habilitation über digitale Arbeit und digitales Leben demnach die Lehrbefugnis für das Fach Wirtschaftsinformatik. Seine Forschung, welche mehrfach durch die DFG gefördert worden sei, erscheine in den wichtigsten Fachzeitschriften der Wirtschaftsinformatik und werde von ihm in verschiedenen Medien einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt, zum Beispiel im ZDF, bei RTL und der Süddeutschen Zeitung.