Auf der Unteren Brücke in Bamberg könnte es auch 2023 einen Biergarten geben. Und das, obwohl sich in einer Umfrage der Stadt die Mehrheit gegen die Fortführung der umstrittenen Freischankfläche ausgesprochen hat.
- Bamberg: Biergarten auf Unterer Brücke soll bleiben - Stadt sucht Gastronom
- Freischankfläche ist umstritten - große Mehrheit lehnt Fortführung in Umfrage ab
- Stadtrat gibt dennoch Ausschreibung für Dauerbetrieb in Auftrag
- Stadt erklärt ihren Plan B: Ordnungsdienst soll für Ruhe sorgen
Am Donnerstag (27. Oktober 2022) gab die Stadt Bamberg in einer Pressemitteilung bekannt, was in Zukunft mit der Unteren Brücke passieren soll. Trotz eindeutiger Umfrageergebnisse gegen eine Bewirtung der Brücke soll genau diese weiterhin fortgesetzt werden. Die Stadt erklärt die Gründe hinter dieser Entscheidung.
Projekt Biergarten in Bamberg: Auch im kommenden Jahr Bewirtung auf Unterer Brücke?
Keine Party, dafür ein Biergarten: Auf der Unteren Brücke könnte es auch im kommenden Jahr einen Biergarten-Betrieb geben. Der Stadtrat habe die Verwaltung beauftragt, eine Ausschreibung vorzubereiten, teilte ein Rathaus-Sprecher am Donnerstag (27. Oktober 2022) mit. Schon im vergangenen Sommer war probeweise ein Biergarten dort installiert worden. Grund: Das Feiern auf der Brücke mitten in der historischen und zum Unesco-Welterbe zählenden Altstadt war wiedrholt aus dem Ruder gelaufen.
Gerade in den Hochphasen der Corona-Beschränkungen war die Brücke zum Party-Hotspot geworden, viele Menschen hatten sich dort getroffen, um zu feiern, da Kneipen, Clubs und Cafés geschlossen hatten. Anwohnerinnen und Anwohner fühlten sich gestört von Lärm und Müll. Es kam auch zu Polizeieinsätzen, die Stadt ließ die Brücke deshalb zeitweise nachts sperren.
Um die Situation zu entschärfen, startete das Projekt Biergarten auf der Brücke. An dieser Lösung ist in Bamberg auch immer wieder Kritik laut geworden, es sei eine Kommerzialisierung des öffentlichen Raums, hatte es beispielsweise von Gegnern des Biergartens geheißen.
Allgemeinheit spricht sich in Umfrage gegen Bewirtung aus - Anwohner sind aber dafür
In einer Umfrage wollte die Stadt die Meinung der Bambergerinnen und Bamberger einholen, wie weiter mit dem bekannten Ort in der Stadt umgegangen werden soll. Die Mehrheit der Befragten sah infolge des Biergartens eine "Verbesserung der Zustände im Jahr 2022". Sowohl Ruhestörungen als auch Verschmutzungen seien eingedämmt worden, attestierten die meisten Umfrageteilnehmer.
Die Frage "Würden Sie generell eine dauerhafte Freischankfläche in den Sommermonaten auf der Unteren Brücke begrüßen?" brachte dagegen ein eindeutiges Ergebnis: "Über 70 Prozent der Befragten würden eine Fortführung überhaupt nicht bzw. eher nicht begrüßen", hält die Stadt in ihrer Pressemitteilung fest.
Ok, lass eine Umfrage machen um die Leute zu beruhigen, danach interpretieren wir uns das Ergebnis einfach passend hin. Wow das ist schon schwer zu ertragen. Der öffentliche Raum wird kommerzialisiert und den Bambergern ein wichtiger Raum geraubt, nur wer Cash hat darf die Untere genießen. Die Rechnung gibt's hoffentlich bei der nächsten Wahl. Ich bin richtig sauer.
Kürzlich bei einem Spaziergang an einem sonnigen Sonntag Nachmittag, die Wirtshaustische teilweise besetzt, viel Fußgänger auf der Brücke, klingelt ein Radfahrer hinter meiner Frau und mir, er um die 60, und blafft uns an "das ist ein Radweg" und schlängelte sich durch die Fußgängermassen.
Wie ist das nun, sollten Radfahrer nicht abzusteigen und ihr Fahrrad schieben, wenn sie dieses Brücklein überqueren ? Ich finde, da gehört ein entsprechendes Verkehrsschild angebracht, denn das ist für Spaziergänger wirklich unerträglich.
Insofern ist die Bewirtschaftung nicht die Lösung, die wünschenswert wäre. Wenn sich die Stadtoberen Bambergs gegen nächtliche renitente Krawallmacher nicht anders durchsetzen können, als tagsüber noch einen größeren Zirkus (beidseitige Bewirtschaftung, Fußgänger und Radfahrer) zuzulassen, dann sollten sie ihr Amt abgeben.
Meine Lösung wäre, Bepflanzung mit schönen Blumenkästen und hüben und drüben Kameras platzieren, Schluss mit der Bewirtschaftung, Verpflichtung für Radfahrer abzusteigen und ihr Vehikel zu schieben und der Kuchen is gessn.
Ist aber halt auch ein gemeinsamer Fuß- und Radweg, mit Verkehrzeichen Z 240, im Grunde eine wichtige Verbindung zur Bergstadt. Die zu kappen ist a weng blöd. Eine räumliche Trennung von Radlern und Fußgängern wäre in dem Fall angesagt. Dafür müssten die blöden Tischchen weg.
Was bedeutet gemeinsamer Fuß und Radweg?
Bildergebnis für Verkehrszeichen Z 240
Der gemeinsame Rad- und Fußweg ist ein gemeinsamer Verkehrsraum für Fußgänger und Radfahrer. Und wie bei jedem gemeinsamen Verkehrsraum gilt auch hier das Recht des Schwächeren. Die Regeln sind eindeutig: Der schnellere Verkehrsteilnehmer hat auf den langsameren Rücksicht zu nehmen.
Klar, Rücksichtnahme, aber bitte gegenseitige. Das provokatorische Ausbremsen des anderen ist nicht in Ordnung und auch nicht von "gemeinsamer Nutzung" gedeckt. Das gilt für alle geteilten Bereiche. Ich kann mich auch nedd in den verkehrsberuhigten Bereich legen oder ostentativ vor Autos oder Radlern her schlendern, wenn es anders geht.