Bamberg soll der glänzende Schlussstein für die neue Hochgeschwindigkeitstrasse Berlin München sein. Doch aus der Welterbestadt kommt Widerstand.
Noch bis März hatten sich die Verantwortlichen der Bahn eine Trassenentscheidung durch die Stadt gewünscht. Dann hätte der Bund bereits im April erste Weichen stellen können. Doch dazu wird es nicht kommen. Der Bamberger Stadtrat hat am Dienstag kräftig auf die Bremse getreten. Einstimmig wurde ein Beschluss gefasst, der sich nicht nur nicht mit den Zeitvorstellungen der Bahn in Einklang bringen lässt. Eine ganze Reihe von Aussagen der Bahnvertreter soll auf den Prüfstand gestellt werden, etwa die Ergebnisse einer so genannten eisenbahnbetriebswissenschaftlichen Untersuchung. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob der viergleisige Ausbau der Bahnstrecke überhaupt nötig ist. Diese Position hatten Bahnvertreter am Dienstag mit einer ganzen Reihe von Argumenten untermauert. Dennoch wurden auch nach den Fachvorträgen Zweifel laut, zumal die Prognosezahlen für den Zugverkehr mittlerweile wieder zurückgehen.
Im Auftrag der Stadt soll außerdem die Frage geklärt werden, ob es für das flächenfressende Verbindungsgleis Richtung Schweinfurt Alternativen gibt und ob der erwünschte S-Bahn-Halt Süd im Falle eines Tunnelbaus tatsächlich, wie die Bahn sagt, als nicht machbar erscheint. Die Untersuchung auf Kosten der Stadt soll in einer unabhängigen Ausbauempfehlung durch das Verkehrswissenschaftliche Institut Stuttgart münden. Bisher sind noch fünf Varianten im Rennen: Ebenerdiger Ausbau, langer Tunnel, kurzer gedeckelter Tunnel im Süden, Dreigleisigkeit und der Verzicht auf den Ausbau.
Heftig gerungen wurde im Spiegelsaal der Harmonie auch um die Frage, warum für das Projekt, das 2022 begonnen werden soll, eine Schallschutzverordnung aus dem Jahr 1990 gilt. Grund dafür ist weniger die offenbar niedriger anzusetzende Höhe der Lärmwände, sondern der Zeitverlust für das Gesamtprojekt bis zu fünf Jahren, wenn die Bahn das dafür nötige neue Planfeststellungsverfahren einleiten würde. Genau dieses soll nun passieren, fordert zumindest die Stadt. Sollte sich die Bahn darauf nicht einlassen, droht ein jahrelanger Rechtsstreit. Auch sonst steht viel auf dem Spiel. Die Eigenbeteiligung der Stadt für das Milliardenprojekt soll bei 45 Millionen Euro liegen. Der Ausbau wird ganze Straßenzüge über viele Jahre hinweg lahmlegen. Ausführlicher Bericht folgt.
Aaaahhh, jetzt weiß ich endlich, warum die Bahn ihre übrigen Anlagen wie Bahnübergänge, Bahnhöfe usw, so verloddern läßt! Die sind derart mit dem ICE-Streit beschäftigt, daß Zeit (und Geld) für andere Probleme nicht mehr bleibt! In meiner Heimatstadt verkommen die Bahnübergänge mittlerweile derart, daß man schon befürchten muß, daß ein Auto in den Fahrbahnunebenheiten verschwindet und nie mehr auftaucht!
Das Versprechen, den oder die Übergänge zu sanieren wurde mittlerweile mehrmals - mit Terminangabe - gegeben, um es dann ganz schnell wieder zu vergessen. Mal sehen, wann es den ersten Zweiradfahrer auf den Schienen legt und wie die Bahn dann argumentiert.
Bei der Bahn will man immer mehr bauen und bauen und bauen. Die bestehenden Anlagen überlässt man dann sich selbst und dem Verfall. Was machen die eigentlich mit den ganzen Steuergeldern?
man kann nur hoffen, dass die deutsche bahn möglichst bald dieses grausame spiel beendet und den entscheidungsunfähigen das heft aus der hand nimmt und einfach eine entscheidung trifft, aus schluss punktum basta, es war genug zeit sich zu positionieren, einmal muss schluss sein und nur am rande bemerkt, wer bereit ist, auf dem ehemaligen munagelände 80 ha wald abholzen zu lassen, der kann auch zu einer untertunnelten ostumfahrung sein ok geben, zumal dadurch die meisten beeinträchtigungen aus der stadt heraus gehalten werden, aber einfache lösungen sind halt oft die kompliziertesten
Wieso muß denn in Bamberg ein ICE Halt sein? Geld sparen um Bamberg herumbauen, dann fährt der ICE sogar schneller und spart Energie. Mit dem gesparten Geld dafür die Strecke nach Hof und die Sachsenmagistrale begradigen und elektrifizieren. Sollen doch die Bamberger Hörnchen weiterhin mit dem Karren durch die Stadt rollen. Dafür bekomme ich meinen Dresdner Christstollen schneller.
Die Bahn braucht Bamberg nicht, aber Bamberg braucht die Bahn!
Es ist schon drollig mitanzuschauen, wie die Stadt Bamberg in völliger Selbstüberschätzung, davon ausgeht, beim ICE-Streckenausbau noch mitreden zu können.
Vor ca. 20 Jahren haben andere Kommunen bereits die Weichen gestellt, während Bamberg nichts ! unternommen hat.
Lustigerweise geht die Stadt Bamberg sogar davon aus, ganz selbstverständlich Anspruch auf einen ICE-Haltepunkt zu haben!
Die Lösung des Problems wird dann wohl sein: Bambergreisende steigen in Erlangen oder Lichtenfels von ICE auf S-Bahn oder Regionalexpress um , und die schicke neue ICE-Strecke verläuft parallel zur A 173 am Rande des tollen neugeplanten Gewerbegebiets, leider ohne Haltepunkt Bamberg.
Hat jedenfalls den Vorteil, dass die alten Gleise im Stadtgebiet für Bamberg weiterhin gut genug sind.
Andernorts, ich denke konkret an Kassel- Wilhelmshöhe war man gescheiter!
Sie scheinen zu vergessen, dass Lichtenfels bald kein ICE-Halt mehr sein wird. Die Neubaustrecke führt ab Ebensfeld nicht mehr nach Lichtenfels, sondern über (den Landkreis) Coburg nach Thüringen.