Bamberg hat sich einer Initiative des Deutschen Städtetags angeschlossen. Die Stadt will künftig selbst über neue Tempo-30-Zonen entscheiden. Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (Grüne) erklärt, wo er in Bamberg zusätzlich nur Tempo 30 will.
- Bamberg schließt sich Städte-Initiative an - und unterstützt Tempo-30-Projekt
- Gesetzesänderung gefordert: Stadt will künftig selbst über neue Tempo-30-Zonen entscheiden können
- Bürgermeister Glüsenkampf (Grüne) erklärt, wo in Bamberg zusätzlich Tempo 30 sinnvoll sei
- Deutscher Städtetag: Auch Coburg, Erlangen, Hof und Kitzingen machen bei dem Projekt mit
In Bamberg könnte es in absehbarer Zeit deutlich mehr Tempo-30-Zonen geben als bislang. Die Stadt unterstützt eine Initiative des Deutschen Städtetags. Das Ziel: Die Kommunen sollen fortan selbst entscheiden dürfen, wo in ihrer Stadt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h gilt. Der Mobilitätssenat des Bamberger Stadtrats habe sich dem Projekt "mehrheitlich, aber nicht einstimmig" angeschlossen, berichtet Bambergs Zweiter Bürgermeister, Jonas Glüsenkamp, am Freitag (12. November 2021) inFranken.de. Für den Grünen-Politiker liegen die Vorteile zusätzlicher Tempo-30-Zonen auf der Hand.
Städte wollen über Tempo-30-Zonen selbst entscheiden - Bamberg unterstützt Projekt
"Ich habe sehr oft Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern, die sagen: 'Bitte sorgt bei uns dafür, dass der Verkehr sicherer wird und es vor Ort eine Tempo-Reduzierung gibt.'", schildert Glüsenkamp seine Beweggründe für die Unterstützung des Projekts. Die genannten Forderungen ließen sich indes nicht in die Realität umsetzen. "Wir können dies an vielen Stellen rechtlich nicht machen, weil es dafür keine Grundlage gibt", erklärt der Bamberger Bürgermeister. In der Tat liegt die Entscheidungshoheit diesbezüglich nicht bei den Kommunen, sondern beim Bund. Die Hürden für Tempo 30 sind zudem vergleichsweise hoch.
"Eine Tempo-Reduzierung ist nur unter sehr strengen Voraussetzungen möglich", erklärt Glüsenkamp. Eine Neuanpassung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit sei mitunter nur in besonderen Fällen möglich - etwa an Unfallschwerpunkten oder im Bereich von Schulen. "Es gibt eine Regelgeschwindigkeit von Tempo 50 in geschlossenen Ortschaften. Und wenn davon abgewichen werden soll, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden", sagt der Bamberger Kommunalpolitiker. "Dagegen regt sich in vielen Städten nun Widerstand - übrigens parteiübergreifend."
Glüsenkamp verweist auf ein Beispiel in der Vergangenheit: So habe die Stadt Bamberg schon einmal an der Gaustadter Hauptstraße Tempo 30 ausweisen wollen. "Weil wir gesagt haben: Dort gibt es sehr viele Läden. Da bewegen sich sehr viele Leute zu Fuß. Viele kreuzen die Straße." Das Tempo-Limit sei letzten Endes jedoch "wieder gekippt worden", weil die entsprechenden Rechtsgrundlagen nicht vorgelegen hätten. Schließlich habe vor Ort wieder Tempo 50 ausgewiesen werden müssen. "Und das ist ziemlich abstrus", kritisiert Glüsenkamp.
Künftig Tempo 30 auf Gaustadter Hauptstraße und Alter Seilerei?
Der Grünen-Politiker verweist diesbezüglich auf den deutlich längeren Bremsweg, den die höhere Geschwindigkeitsbegrenzung zwangsläufig mit sich bringe. "In den Innenstädten ist das insbesondere ein Sicherheitsthema." Gerade Kindern auf ihrem Schulweg müsse die größtmögliche Sicherheit ermöglicht werden, betont Glüsenkamp.
Bambergs Unterstützung der Tempo-30-Initiative bedeute indes nicht zwangsläufig, dass es in der Stadt zu einer Vielzahl von neuen verkehrsberuhigten Zonen komme, sagt Glüsenkamp. Im Vordergrund stehen demnach fürs Erste neue Rahmenbedingungen, die den Kommunen mehr Entscheidungsfreiheit ermöglichen.
Die lustigen Schilder alleine machen doch keinen Unterschied. Ich wohne in einer 30er Zone. Mit vier (!) Kindereinrichtungen im Radius von 200m. Und natürlich den ulkigen weißen Streifen auf der Straße. Wie heißen die gleich? Fußgängerüberweg. Und? Da rauschen die Fahrzeuge mit solchen Geschwindigkeiten durch, dass man nur noch eine Staubwolke sieht. Es ist die Hölle.
Ich wünsche mir stationäre Blitzer wie in anderen Bundesländern. Ohne Überwachung ist das nur eine weitere BlaBla-Diskussion.
für die erforderliche und notwendige abhärtung der verkehrsteilnehmer ist der vorschlag aber sehr kontraproduktiv
ja, generell 30, LÄNGST ÜBERFÄLLIG!!!

Gaustadter Hauptstraße UNBEDINGT, ergänzt um ein paar richtige Fußgängerüberwege.
Nachdem es schon sehr viele 30er Zonen gibt, wären es wohl auch viel weniger Schilder die ja jetzt nach jeder Einmündung/Ausfahrt stehen müssen.
Ausnahmen? Klar, in der Peripherie kann es die eine oder andere Ausnahme geben.
Bleibt nur zu hoffen, dass diese Maßnahme nicht wieder dem Amtsschimmel oder den Klagen von ein paar "freiheitsliebenden" Mitbürgern zum Opfer fällt
Warum muss man Zonen machen, ich würde generell Tempo 30 begrüßen.
In ganz Bamberg gibt es doch nur noch Zone 30, abgesehen einiger "Durchgangsstraßen" an manchen Stellen.
Im ganzen Stadtteil Bug die Hauptstraße auch ... Zumindest Richtung Pettstadt könnte durchaus 50 erlaubt sein.
Aber NICHT STUR, sondern versntwortungsvoll.
Wegen Kindern z.B. oder in engen Ortsdurchfahrten fahre ich auch mal bedeutend weniger als 30 km/h.
In Fünfziger-Zonen dann auch mal 30 oder weniger.
Als Verkehrsteilnehmer muss man mit Hirn unterwegs sein!
Aber 30-er Zonen ersetzen es leider nicht. Wer es "eilig hat", dem ist es Wurscht, was auf den Schildern steht!
Wie oft passiert es einem, dass gerade an kritischen Stellen der/die Hintermann/Hinterfrau einen regelrecht schieben will - und dann in einer Einfahrt verschwindet!
"Sonderrechte" für Anwohner??? ...