Die Bamberger Innenstadt zieht mit ihrer Gastro- und Kneipenvielfalt jedes Wochenende tausende Besucher an. Für sie gestaltet sich die Suche nach einem Taxi jedoch teils schwierig. Taxiunternehmer Oliver Meißner äußert hieran deutliche Kritik.
Beim abendlichen Besuch der Bamberger Altstadt müssen Besucher an Wochenenden zunächst nach Steh- oder Sitzplätzen in den gut besuchten Lokalen der beliebten Sandstraße Ausschau halten. Beim Heimweg ist das Angebot ab einer bestimmten Uhrzeit hingegen weniger vielfältig. Wer nach dem Ausgehen ein Taxi oder einen Bus sucht, wird öfters enttäuscht - dann stehen längere Fußmärsche an.
"Touristen, die sich in der Stadt wenig auskennen und abends zum Beispiel ins Schlenkerla oder in den Kachelofen gehen, finden oft überhaupt kein Taxi oder erst nach langer Suche am Grünen Markt", bemängelt Taxiunternehmer Oliver Meißner im Gespräch mit inFranken.de. Für ihn ist klar: Die Stadtverwaltung könnte daran schnell etwas ändern. Doch die Zusammenarbeit mit dieser "könnte besser sein".
Bamberger Taxifahrer kritisiert Halteplatz-Situation: "weder Kundennähe noch Umweltschutz"
"Ich bin jetzt seit 25 Jahren Taxiunternehmer, habe meine Konzession in Bamberg. Hier muss dringend etwas passieren", sagt Meißner. "Taxis sind Teil des öffentlichen Personennahverkehrs. Doch in Bamberg können wir weder Kundennähe noch Umweltschutz – ein immer wichtigeres Thema – so umsetzen, wie es sinnvoll wäre", kritisiert er. Grund seien fehlende Taxihalteplätze und "immer mehr Verbote und Auflagen". Der Grüne Markt sei "einer der wenigen Plätze in der Innenstadt, an dem wir überhaupt stehen dürfen", so Meißner.
"Es wäre nichts einfacher, als in der Altstadt vielleicht den ein oder anderen Stellplatz einzurichten, der vielleicht nur am Wochenende benutzt werden darf", so sein Vorschlag. "Am Hofbräu parken die dicksten SUVs, der Hop-on-hop-off-Bus fährt dort tagsüber – aber Taxis, die nachts dringend gebraucht werden, bekommen von der Stadt keinen Halteplatz", schimpft er. Während der vielen Feste, wie zum Beispiel dem Weinfest am Maxplatz, würden sogar zusätzlich Taxihalteplätze gestrichen. "Es ist mittlerweile üblich, dass ich als Taxifahrer gleichzeitig viele unnötige Wege fahren muss. Das ist weder schön für die wartenden und suchenden Fahrgäste, noch für die Umwelt."
Gleichzeitig betont Meißner, dass sich die Zahl der Taxifahrer in den vergangenen Jahren sogar gesteigert habe. Grund seien vor allem neue Kollegen aus Ländern wie Syrien oder Pakistan. "Aber mehr als arbeiten können wir nicht – und natürlich haben wir auch die Personalprobleme wie in anderen Branchen." Das "geballte Problem", nämlich keine freien Taxis zu einer bestimmten Zeit, haben man erst seit der Einführung der Innenstadt-Sperrstunde, erklärt er. "Wenn nachts keine Busse fahren, können wir das deshalb nicht komplett ausgleichen. Und wenn jemand zum Beispiel nach Ebern möchte, dann ist der Fahrer eben eine Zeit lang weg." Meißner wünsche sich "mehr Verständnis für die Fahrer - und, dass man uns nicht suchen muss". Das gebe es "nämlich in keiner anderen Stadt".
Stadt sieht keinen Anlass zur Veränderung - "allgemeine Taxisituation auch nachts zufriedenstellend"
"Der zur Verfügung stehende, öffentliche Parkraum ist ein knappes Gut", heißt es auf Anfrage bei der Stadt Bamberg gegenüber inFranken.de. "Naturgemäß konkurrieren daher auch verschiedene Interessengruppen mit verschiedenen Nutzungsinteressen", so die Stadt. Taxistellplätze würden in Bamberg "bedarfsgerecht eingerichtet". Herausforderung sei dabei "immer, den entsprechenden Platz im städtischen Raum zu finden". Dabei gelte es, "die verschiedenen Anforderungen möglichst in Einklang zu bringen", so die Stadt. "Dies ist aber, allein beispielsweise aufgrund des mittelalterlichen Stadtgefüges, nicht ganz einfach beziehungsweise in der Regel mit Kompromisslösungen verbunden."
Bislang sei gegenüber der Stadt "nur sehr vereinzelt geäußert" worden, dass neue Standplätze für Taxis notwendig seien. "Zum Beispiel hat ein Unternehmer im vergangenen Sommer den Wunsch geäußert, dass Standplätze an der Elisabethenkirche oder an der Schranne eingerichtet werden sollten", so die Stadt. Von Seiten der Taxigenossenschaft lägen aktuell keine entsprechenden Forderungen vor. Unternehmer Meißner jedoch betont, dass es sich nicht nur um eine Einzelmeinung handle - Kollegen berichten ihm demnach von den gleichen Erfahrungen.
nun der taxi-betrieb ist halt mit dem städtischen busbetrieb nicht vergleichbar. ersterer prviatwirtschaftlich, damit gewinnorientiert, letzterer öffentliche daseinsvorsorge, mithin ein zuschussbetrieb, frage warum sollte die stadt die konkurrenz noch päppeln und züchten ?
Ist doch ganz einfach, sobald die Busse nicht mehr fahren, werden die Bushaltestellen zu Taxiplätzen!
Ich nutze kein Taxi mehr. Entweder fährt auf dem Land nachts keines oder ich muss es zwei Tage vorher anmelden. Meiner Meinung nach sollte das mir aus den USA bekannte UBER auch in Deutschland wieder eingeführt werden. Da hab ich über die App eine Fahrt angemeldet und in kürzester Zeit war ein privater Fahrer da, der gerade in der gleichen Richtung unterwegs war. Bezahlt wurde ausschließlich über die UBER App. Ist also auch noch sicherer, weil kein Bargeld.
Wenn ich ein Taxi benötige dann rufe ich eben eines an. Die Anfahrt kostet doch nichts. Wo ist eigentlich das Problem?
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