Bamberg: Polizisten aus ganz Europa in Dienst eingeführt - Verstärkung zur EM
Autor: Alexander Milesevic
Bamberg, Donnerstag, 13. Juni 2024
Monatelang wurde am Sicherheitskonzept für die EM gearbeitet. Für Sicherheit sorgen sollen auch hunderte Polizisten aus dem Ausland, die von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in Bamberg begrüßt wurden und ihre deutschen Kollegen unterstützen sollen.
Knapp 300 Polizisten aus den europäischen Mitgliedsstaaten sind anlässlich ihres Einsatzes bei der Europameisterschaft in ihren Dienst eingeführt worden. In einem feierlichen Rahmen erhielten sie von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in Bamberg die sogenannten Beleihungsurkunden zu Hilfspolizeibeamten, die sie zur Unterstützung der Bundespolizei während des Turniers legitimieren.
Insgesamt werden während des Turniers etwa 580 ausländische Polizeikräfte aus den 24 beteiligten Teilnehmerländern in Deutschland arbeiten. Sie werden sowohl im extra für das Turnier geschaffenen internationalen Polizeikooperationszentrum in nordrhein-westfälischen Neuss, als auch bei gemeinsamen Streifen in den Austragungsorten, im Aufgabenbereich der Bundespolizei und insbesondere im Bahnverkehr im Einsatz sein.
Kontrollen an deutschen Grenzen während EM
Sicherheit habe sowohl für die Länder als auch für den Bund oberste Priorität, erklärte die Innenministerien. "Wir wappnen uns mit maximalem Einsatz der Sicherheitsbehörden gegen alle denkbaren Gefahren", betonte Faeser. "Unser Fokus reicht von der Bedrohung durch islamistischen Terror über Hooligans bis hin zu Cyberangriffen".
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Während der EM nimmt die Bundespolizei auch Kontrollen an allen deutschen Grenzen vor. Diese erfolgen laut Bundesinnenministerium auch an den Grenzen zu Dänemark, Frankreich und den Benelux-Staaten, an denen es bisher keine gab. Die stationären Überprüfungen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz wurden zudem bis Mitte Dezember verlängert. Die Kontrollen fänden "lageabhängig und flexibel" statt, hieß es. Ihr Ziel sei es, Gewalttäter früh zu erkennen und zu stoppen. Es werde versucht, Reisende und Pendler so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
Zuletzt hatte Faeser die Sicherheitslage als "angespannt" bezeichnet. Konkrete Hinweise auf geplante Anschläge während der Europameisterschaft gebe es aber nicht. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zeigte sich trotz der verschärften Sicherheitslage in einem Interview mit dem BR optimistisch, "dass wir wunderbare, entspannte Spiele erleben werden". Man stehe mit der EU-Grenzschutz-Agentur Frontex in ständigem Austausch, die Behörden im Freistaat hätten monatelang an Sicherheitskonzepten für die EM gearbeitet.
2000 Polizisten zu Eröffnungsspiel alleine in München im Einsatz
Zum EM-Eröffnungsspiel am Freitag in München, das auch in Fernsehen übertragen wird, seien alleine in der Stadt rund 2000 Polizisten im Einsatz. Zwischen den Bundesländern gebe es im Moment mehrmals täglich einen Informationsaustausch über Hooligans und mögliche Risiken von islamistischen Anschlägen. ami/mit dpa