PCR-Tests nicht mehr verfügbar? Malteser stellen Testungen ein - Ärzteverband äußert sich zu Situation

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Bamberg: PCR-Tests nicht mehr verfügbar? Malteser stellen Testungen ein - Ärzteverband äußert sich
Weil sich immer Menschen im Raum Bamberg mit Omikron infizieren, sind Labore stark überlastet. Auch bei den PCR-Tests kommt es zum Teil zu Lieferengpässen in Teststationen der Region.
Bamberg: PCR-Tests nicht mehr verfügbar? Malteser stellen Testungen ein - Ärzteverband äußert sich
Collage inFranken.de: CDC/Unsplash ; News5/Merzbach

In der Region Bamberg haben die Malteser PCR-Testungen wegen "Lieferengpässen" vorerst eingestellt. Wie ist die Situation bei den städtischen Testzentren und den Hausärzten? inFranken.de hat nachgefragt.

  • Bamberg: Erste Teststation führt keine PCR-Tests mehr durch
  • Viele Omikron-Fälle stellen Labore auf Belastungsprobe
  • "Ganz andere Dimensionen": Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands äußert sich
  • So ist die Lage bei den Teststationen der Sozialstiftung Bamberg

Die Nachricht aus Bamberg platzte mitten in die Debatte um mögliche PCR-Testpriorisierungen: Die Malteser im Erzbistum Bamberg führen bis zum 13. Februar keine PCR-Tests mehr in Nürnberg, Bamberg, Heroldsbach und Heideck durch. Grund sind laut der Hilfsorganisation "weltweite Lieferengpässe für PCR-Testmaterial". Währenddessen explodieren die Corona-Zahlen: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Donnerstag (3. Februar 2022) in der Stadt Bamberg bei knapp 1243, im Landkreis sogar bei knapp 1670, wie das Gesundheitsamt mitteilt. inFranken.de hat nachgefragt: Wo bekommen möglicherweise Infizierte jetzt noch Tests her?

PCR-Tests in Bamberg: So ist die Situation bei den Hausärzten 

"Die Laborkapazitäten sind angespannt", erklärt Martin Diruf, der Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbands Bamberg (ÄKV) gegenüber inFranken.de. In den allermeisten Fällen hätten die mit der Omikron-Variante Infizierten aber einen milden Verlauf, das bestätige sich auch aus den Erfahrungen der Mediziner und Medizinerinnen in der Region Bamberg, so Diruf. Wichtig sei, dass "der Hausarzt frühzeitig eingebunden wird", wenn der Verdacht auf eine Infektion, etwa durch Symptome oder einen positiven Selbsttest bestehe. 

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Das sollte telefonisch geschehen, so der Arzt. "Ich sollte mich bei dem Verdacht hüten, etwa in öffentliche Verkehrsmittel zu steigen oder mich ins Wartezimmer zu setzen". Vorerst gebe es nach seinem Kenntnisstand keine Priorisierung der PCR-Tests, weshalb Betroffene auch in der Region Bamberg weiterhin Anspruch auf einen PCR-Test bei den Hausärzten und Hausärztinnen hätten, so Diruf. "Mir sind bisher auch keine Klagen bekannt, dass es Lieferengpässe oder ähnliches gibt."

Nach seiner Schätzung gehe es "bei den großen Teststationen, wie sie die Malteser etwa betreiben, um ganz andere Dimensionen der Bestellungen von PCR-Tests", sagt Diruf. Auch trotz der Belastung der Labore liege ein PCR-Testergebnis zurzeit in Bamberg und der Region im Schnitt innerhalb von 24 bis 48 Stunden vor, so Diruf weiter. Es dauere aber "länger als Anfang Januar, wo die Ergebnisse wahnsinnig schnell vorlagen", so der Mediziner. Die Labore hätten auch das entsprechende Datenermittlungssystem, das das jeweilige Testergebnis ans Gesundheitsamt vermittle. Wichtig sei hier, "dass die Daten wie etwa die Telefonnummer des Patienten auch stimmt, also beim Hausarzt richtig hinterlegt ist, damit man erreicht werden kann". 

PCR-Tests an der Teststation: Unter diesen Bedingungen haben Betroffene in Bamberg Anspruch 

Alternativ zum Hausarzt könne man auch weiterhin im Öffentlichen Testzentrum am Sendelbach einen PCR-Test erhalten, erklärt die Sprecherin der Sozialstiftung Bamberg, Brigitte Dippold. Dies gelte aber nicht für "Menschen mit typischen Covid- Symptomen, diese müssen zum Haus- oder Kinderarzt". 

PCR-Tests würden am Sendelbach hingegen "auf Anweisung des Gesundheitsamts oder mit positivem Antigen-Test" durchgeführt, so Dippold. Laut der Website der Stadt gelte dies auch für "Personen, die eine Einweisung für den Aufenthalt in einem Krankenhaus oder einer Reha-Einrichtung vorweisen können" sowie dann, wenn die Corona-Warn-App eine rote Risikowarnung ausspielt. 

In den Teststellen der Sozialstiftung gebe es derzeit weder Lieferprobleme noch Engpässe bei der Versorgung mit PCR-Tests, erklärt Dippold. Die Versorgung sei "über das kooperierende Labor sichergestellt". Das gelte auch für den Testbetrieb am Bamberger Klinikum für Patienten, Patientinnen und Personal sowie generell mit Blick auf die kommenden Wochen, in denen eine weitere Steigerung der Fallzahlen erwartet wird. Auch die Ergebnisse der PCR-Tests in der Bamberger Teststation seien "aktuell am Folgetag beim Getesteten", so Dippold.

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