In Bamberg kommt der Busverkehr ganze zwei Tage zum Erliegen. Die erneute Streikankündigung führt bei Bürgern zu kontroversen Reaktionen. "Alles richtig so", erklärt jemand im Netz. "Langsam ist echt mal gut", betont indes eine andere Frau.
- Bamberg: Verdi kündigt zweitägigen Warnstreik an - Busverkehr kommt erneut zum Erliegen
- Stadtbusse bleiben Dienstag (23. Mai 2023) und Mittwoch (24. Mai 2023) ganztags im Depot
- Von "alles richtig so" bis "reine Gier": Streikankündigung führt zu gemischten Reaktionen
- "Es tut uns sehr leid“: Stadtwerke bedauern Maßnahme - und weisen Schuld von sich
Die Gewerkschaft Verdi hat in den laufenden Tarifverhandlungen ein weiteres Mal zu Warnstreiks aufgerufen. In Bamberg fallen deshalb gleich an zwei Tagen am Stück alle Busse aus - darunter auch sämtliche innerstädtische Schulbusse. Auf Bürgerseite bringt derweil nicht jeder den Streikenden sein Verständnis entgegen.
Wegen Streik: Busse in Bamberg bleiben zwei Tage stehen - Ankündigung sorgt für Debatte
In Bamberg finden in dieser Woche ein weiteres Mal Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr statt. Die Bamberger Stadtbusse fahren am Dienstag (23. Mai 2023) und Mittwoch (24. Mai 2023) abermals nicht. Bestreikt werden laut Verdi neben Bamberg bayernweit auch die Verkehrsbetriebe in München, Nürnberg, Augsburg, Landshut, Bayreuth, Schweinfurt, Fürth und Regensburg. In Bamberg gab es in den vergangenen Wochen und Monate bereits an mehreren Tagen entsprechende Ausfälle des Busverkehrs.
"Es tut uns sehr leid", teilten die Stadtwerke Bamberg bereits am vergangenen Freitag (19. Mai 2023) in einem öffentlichen Statement auf Facebook mit. Verdi werde den Busverkehr in Bamberg erneut "lahmlegen", heißt es darin wörtlich. Die Linien 901 bis 938 und alle innerstädtischen Schulbusse müssen demnach an beiden Tagen nochmalig im Depot bleiben. Lediglich die Anruf-Linien-Taxen fahren den Stadtwerken zufolge nach Plan.
Die neuerliche Streikankündigung ruft in der Bevölkerung derweil unterschiedliche Reaktionen hervor. So mancher äußert im Kommentarbereich unter dem Facebook-Beitrag der Stadtwerke sein Verständnis für die wiederholte Arbeitsniederlegung der Bamberger Busfahrer. "Alles richtig so, gerechte Löhne. So gehört sich das", schreibt beispielsweise ein Nutzer. "Ich wünsche Euch einen Tarifabschluss angelehnt den TVÖD", erklärt eine Frau. "Viel Glück!"
"Langsam ist echt mal gut": Wiederholte Busausfälle rufen teils Unverständnis hervor
Laut Auffassung eines weiteren Users kämpfen die Mitarbeiter für einen gerechten Tarifabschluss - "und dazu hat jeder Arbeiter/Angestellte ein Recht." Ein Mann konstatiert mit Blick auf die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs: "Mal kurz erklärt: Schlechte Bezahlung/Arbeitsbedingungen keine Busfahrer mehr, keine Busfahrer kein ÖPNV, kein ÖPNV keine Verkehrswende."
Unter dem Post finden sich jedoch auch zahlreiche kritische Stimmen. Bei dem ein oder anderen Fahrgast ruft der nochmalige Busausfall Unverständnis oder sogar Verärgerung hervor. "Bin ich froh, dass ich Urlaub hab. Langsam ist echt mal gut", betont eine Frau. "Dieser Streik ist nur reine Gier", behauptet eine andere. Ein anderer Nutzer drückt sich differenzierter aus. "Ich hab absolutes Verständnis für den Streik", hält er fest. "Für harte Arbeit soll man auch dementsprechend entlohnt werden, aber irgendwann ist es auch mal gut, Freunde!"
Wenn für gleiche Arbeit unterschiedlicher Lohn bezahlt wird, ist das nicht zu akzeptieren. Für gleiche Arbeit muss es gleiches Geld geben!
Jetzt haben wir einen neuen Schuldigen für die Leseschwäche der Grundschüler?
Wenn ich mit der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen an meiner Arbeitsstelle nicht
zufrieden bin, suche ich mir halt eine andere Arbeit?
Andere Menschen als Geiseln zu nehmen, bloß weil ich mit meinem Leben nicht zufrieden bin,
ist schon sehr fragwürdig!
Sie machen es sich schon leicht: wem es nicht passt, der soll halt gehen. Wer, meinen Sie, pflegt dann die Alten und Kranken, oder fährt Sie mit dem Bus? Einen Streik als Geiselnahme zu bezeichnen empfinde ich als Frechheit. Setzen Sie sich mal mit dem Streikrecht und den Hintergründen auseinander, dann verstehen Sie vielleicht, worum es geht.
sehr kurz gegriffen diese Aussage


Die "freie Auswahl" bei Arbeitsstellen ist leider nicht jedem möglich.
Fehlende (Aus-)Bildung, Flexibilität, Leistungsbereitschaft etc. und nicht zuletzt die neue Volkskrankheit "WorkLifeBalance" werden das nicht besser machen
ok, Streikrecht halt.... aber es gibt sicher Berufsgruppen die es tatsächlich viel mehr nötig hätten für mehr Entgelt zu streik(t)en


Da könnte der gutbezahlte städtische Mitarbeitende dann in seiner durch Streik freigewordenen Freizeit sehen wo er shoppen geht
o mein Gott, was bin ich froh, dass ich nix zu sagen hab'