Von "Verständnis" bis "absolute Frechheit": Erneuter Busfahrer-Streik in Bamberg spaltet Bürger

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Bamberg: Stadtbus, Linienbus in der Langen Straße
Die Bamberger Stadtbusse fahren am Dienstag (23. Mai 2023) und Mittwoch (24. Mai 2023) abermals nicht.
Bamberg: Stadtbus, Linienbus in der Langen Straße
Ralf Welz / inFranken.de (Symbolbild)
Bamberg: Stadtbusse fahren zu Ferienfahrplan - zu welchen Änderungen es kommt
Die Bamberger Stadtbusse stellen auf den Ferienfahrplan um.
Bamberg: Stadtbusse fahren zu Ferienfahrplan - zu welchen Änderungen es kommt
Ralf Welz / inFranken.de

In Bamberg kommt der Busverkehr ganze zwei Tage zum Erliegen. Die erneute Streikankündigung führt bei Bürgern zu kontroversen Reaktionen. "Alles richtig so", erklärt jemand im Netz. "Langsam ist echt mal gut", betont indes eine andere Frau.

  • Bamberg: Verdi kündigt zweitägigen Warnstreik an - Busverkehr kommt erneut zum Erliegen
  • Stadtbusse bleiben Dienstag (23. Mai 2023) und Mittwoch (24. Mai 2023) ganztags im Depot
  • Von "alles richtig so" bis "reine Gier": Streikankündigung führt zu gemischten Reaktionen
  • "Es tut uns sehr leid“: Stadtwerke bedauern Maßnahme - und weisen Schuld von sich

Die Gewerkschaft Verdi hat in den laufenden Tarifverhandlungen ein weiteres Mal zu Warnstreiks aufgerufen. In Bamberg fallen deshalb gleich an zwei Tagen am Stück alle Busse aus - darunter auch sämtliche innerstädtische Schulbusse. Auf Bürgerseite bringt derweil nicht jeder den Streikenden sein Verständnis entgegen. 

Wegen Streik: Busse in Bamberg bleiben zwei Tage stehen - Ankündigung sorgt für Debatte

In Bamberg finden in dieser Woche ein weiteres Mal Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr statt. Die Bamberger Stadtbusse fahren am Dienstag (23. Mai 2023) und Mittwoch (24. Mai 2023) abermals nicht. Bestreikt werden laut Verdi neben Bamberg bayernweit auch die Verkehrsbetriebe in München, Nürnberg, Augsburg, Landshut, Bayreuth, Schweinfurt, Fürth und Regensburg. In Bamberg gab es in den vergangenen Wochen und Monate bereits an mehreren Tagen entsprechende Ausfälle des Busverkehrs.

"Es tut uns sehr leid", teilten die Stadtwerke Bamberg bereits am vergangenen Freitag (19. Mai 2023) in einem öffentlichen Statement auf Facebook mit. Verdi werde den Busverkehr in Bamberg erneut "lahmlegen", heißt es darin wörtlich. Die Linien 901 bis 938 und alle innerstädtischen Schulbusse müssen demnach an beiden Tagen nochmalig im Depot bleiben. Lediglich die Anruf-Linien-Taxen fahren den Stadtwerken zufolge nach Plan. 

Die neuerliche Streikankündigung ruft in der Bevölkerung derweil unterschiedliche Reaktionen hervor. So mancher äußert im Kommentarbereich unter dem Facebook-Beitrag der Stadtwerke sein Verständnis für die wiederholte Arbeitsniederlegung der Bamberger Busfahrer. "Alles richtig so, gerechte Löhne. So gehört sich das", schreibt beispielsweise ein Nutzer. "Ich wünsche Euch einen Tarifabschluss angelehnt den TVÖD", erklärt eine Frau. "Viel Glück!"

"Langsam ist echt mal gut": Wiederholte Busausfälle rufen teils Unverständnis hervor

Laut Auffassung eines weiteren Users kämpfen die Mitarbeiter für einen gerechten Tarifabschluss - "und dazu hat jeder Arbeiter/Angestellte ein Recht." Ein Mann konstatiert mit Blick auf die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs: "Mal kurz erklärt: Schlechte Bezahlung/Arbeitsbedingungen keine Busfahrer mehr, keine Busfahrer kein ÖPNV, kein ÖPNV keine Verkehrswende."

Unter dem Post finden sich jedoch auch zahlreiche kritische Stimmen. Bei dem ein oder anderen Fahrgast ruft der nochmalige Busausfall Unverständnis oder sogar Verärgerung hervor. "Bin ich froh, dass ich Urlaub hab. Langsam ist echt mal gut", betont eine Frau. "Dieser Streik ist nur reine Gier", behauptet eine andere. Ein anderer Nutzer drückt sich differenzierter aus. "Ich hab absolutes Verständnis für den Streik", hält er fest. "Für harte Arbeit soll man auch dementsprechend entlohnt werden, aber irgendwann ist es auch mal gut, Freunde!"

Insbesondere die Tatsache, dass von den Streikmaßnahmen auch die Schulbusse betroffen sind, löst bei manchen offensichtlich Kopfschütteln aus. "Streikt, völlig ok, aber dann richtet wenigstens Linien ein, dass die Kinder wenigstens zum ZOB und von da aus früh in die Schule kommen und mittags das Spiel wieder zurück", schlägt ein Mann vor. "So könnt ihr streiken, es trifft die Leute, aber lasst es nicht auf den Rücken der Kinder - unserer Zukunft und eventuell euren Arbeitskräften aus." Ins gleiche Horn stößt eine weitere Frau. "Egal was jetzt wieder kommt.... Das ist langsam eine absolute Frechheit!", moniert sie. "Dann sorgt endlich für Ersatzfahrten für die Schüler!"

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"Warum eigentlich immer Bamberg?" - Stadtwerke weisen Schuld von sich

Mitunter trifft die Wut der Bürger auch die Bamberger Stadtwerke. "Warum eigentlich immer Bamberg?", fragt jemand in die Runde. Die Stadtwerke betonen indes, dass sie keinerlei Einfluss auf die Maßnahmen haben. "Die Stadtwerke Bamberg streiken nicht, sie werden von Verdi bestreikt und 'freuen' sich darüber ebenso wie Sie", antworten die Verantwortlichen dem Fragesteller. 

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