Viele Zutrittssysteme auch in Bamberg erkennen die seit dem 1. Mai in Umlauf befindliche Banknote noch nicht. Doch von der Bundesbank werden die alten Fünf-Euro-Scheine konsequent eingezogen. Nicht überall besteht bei den Automaten eine Möglichkeit zum Wechseln.
Eines vorweg: Verschmäht werden die neuen Fünf-Euro-Scheine durchaus nicht. Als unser Fotograf eine solche Banknote zu dienstlichen Zwecken in einen Automaten schob und ihr dann kurz den Rücken zuwandte, hätte sie fast schon einen neuen Besitzer gefunden gehabt. Und das war nicht der Automat - der war für das neue Zahlungsmittel noch nicht programmiert. Wer den neuen "Euro-Fünfer" aber an Kassenautomaten benutzen will, der muss in Bamberg wie auch anderswo damit rechnen, dass er ignoriert wird: Fahrkarten-Automaten, Waschsalons, Sonnenstudios und andere Einrichtungen sind zum großen Teil noch nicht "nachgerüstet".
"Der Vorlauf war aber auch sehr kurz, vielleicht ein Vierteljahr", nennt Manfred Ullrich, Vorstand der Bamberger Volks- und Raiffeisenbank, einen der Gründe für das eine oder andere Zahlungsproblem am Automaten. Bei seiner wie auch den anderen Bamberger Banken sind zwar alle Apparaturen umgestellt.
Bei den Bamberger Stadtwerken aber sollten sich die "Bambados"-Besucher darauf einstellen, dass die neuen Scheine noch nicht funktionieren. "Wie bei den mittlerweile ebenfalls geöffneten Freibädern halten sich die Probleme da aber in Grenzen, weil parallel dazu während des größten Teiles der Öffnungszeiten die Kassen besetzt sind", sagt Stadtwerke-Sprecher Jan Giersberg. Derzeit würden vor allem Saisonkarten verkauft. In den Kassenautomaten der städtischen Parkhäuser wurde mittlerweile ein Update aufgespielt. "Diese Sache läuft problemlos", so Giersberg.
Bis zu acht Wochen "Ein bisschen hinterher" hinke man allerdings beim Öffentlichen Personen-Nahverkehr, gibt Giersberg zu. Bei den Fahrschein-Automaten - drei stehen am ZOB, zwei am Bahnhof und einer in der Kloster-Banz-Straße - sei die Umrüstung relativ kostspielig.
Und weil in absehbarer Zeit auch neue Zehner und Zwanziger kommen sollen, werden die Automaten zu Beginn des Jahres 2014 komplett ausgetauscht. "Wir informieren deshalb unsere Kunden und bitten sie, sich an die Busfahrer zu wenden, wenn sie nur einen neuen Fünf-Euro-Schein haben." Das tue zwar weh - schließlich sollen die Busse pünktlich sein - aber die Umstellung würde Kosten im fünfstelligen Bereich verursachen. "Und dieses Geld investieren wir lieber in andere Leistungen".
Bis zu acht Wochen kann es nach Auskunft der Firma Beckmann dauern, bis alle "Zutrittssysteme" mit der neuen Fünf-Euro-Note vertraut gemacht sind. Das geschieht meist mit einer Software, die von den Automatenherstellern kostenlos für die "Notenprüfer" angeboten wird.
Bei teureren Automaten liegen die Kosten zwischen 54 und 180 Euro, so Dirk Hentschel von dem ostwestfälischen Automaten-Hersteller für Tennishallen, Waschsalons und anderes.
Dabei stellen die Banken den Zahlungsverkehr konsequent auf die neuen 5-Euro-Noten um, die alten Scheine werden knapp. "Wir werden zwar von der Bundesbank noch mit alten und neuen Fünfern beliefert, gestern aber haben wir nur neue bekommen", sagt Manfred Ullrich. Dass die alten Noten so konsequent ausgewechselt werden, liege an ihrem Zustand: "Die sind halt am meisten in Umlauf und entsprechend abgegriffen. Im Durchschnitt nach 13 Monaten müssen sie ausgetauscht werden".
Bundesbank gibt Neue aus Ausgegeben werden die neuen Fünf-Euro-Scheine seit 1. Mai von der Deutschen Bundesbank.
"Der Tag wird kommen, an dem es keine alten Scheine mehr gibt", zeigt sich eine Sprecherin in Frankfurt je nach Gefühlslage opti- oder pessimistisch. Zwar würden derzeit noch einige alte, "umlauffähige" ausgegeben, wenn sie in gutem Zustand sind, der zunächst vorgesehene Parallelbetrieb werde aber nicht von langer Dauer sein.
"Wir wollten die Auswechslung zunächst sukzessive abwickeln, aber der neue Fünfer wird wegen seiner robusteren Machweise und vielleicht auch der größeren Fälschungssicherheit offenbar gut angenommen", so die Sprecherin.
Da tut man gut daran, sich für den Fall der Fälle vielleicht eine der altvertrauten Banknoten in Reserve zu halten.