Ausgezeichnete Wälder: Holz wächst unter internationaler Kontrolle

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"Wir sind ausgezeichnet" und "Dieser Wald ist anders" verkünden die Schilder im Wald bei Reundorf. Gehalten von links von Dirk Tegelbekkers, Rechtler-Vorstand Franz Invert, Stellv. FVO-Vorsitzenden Georg Neupert, Vorsitzendem Heinrich Rudrof, WBV-Vorsitzender Angelika Morgenroth und Geschäftsführer Patrick Hammerschmidt. Fotos: Barbara Herbst
"Wir sind ausgezeichnet" und "Dieser Wald ist anders" verkünden die Schilder im Wald bei Reundorf. Gehalten von links von Dirk Tegelbekkers, Rechtler-Vorstand Franz Invert, Stellv. FVO-Vorsitzenden Georg Neupert, Vorsitzendem Heinrich Rudrof, WBV-Vorsitzender Angelika Morgenroth und Geschäftsführer Patrick Hammerschmidt. Fotos: Barbara Herbst
Im Vorbeifahren erfasst das Messfahrzeug Lage und Ausmaße der Holzpolder.
Im Vorbeifahren erfasst das Messfahrzeug Lage und Ausmaße der Holzpolder.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dirk Tegelbekkers
Dirk Tegelbekkers
 
Forstdirektor Kreppel
Forstdirektor Kreppel
 

Die Forstliche Vereinigung Oberfranken und die Waldbesitzer-Vereinigung Bamberg stellen ihre Wälder unter internationale Bewertung. Eine ökologische und nachhaltige Bewirtschaftung ist dadurch gesichert. Beim Absatz von Holz-Produkten erhofft man sich davon Vorteile auf dem Markt.

Parkettböden und Laminat, Küchenrollen und Taschentücher und noch vieles mehr: Für all das braucht man den Rohstoff Holz aus internationalen wie aus deutschen Wäldern. Und er soll nicht nur nachhaltig, sondern auch transparent und umweltfreundlich erzeugt werden. Dass dies in den Bamberger wie in oberfränkischen Wäldern geschieht, daran gibt es wohl kaum Zweifel. Jetzt aber hat man es bei der Waldbesitzer-Vereinigung (WBV) Bamberg wie bei der Forstlichen Vereinigung Oberfrankens (FVO) mit ihren weiteren 16 WBV'en mit Brief und Siegel: Holz, das hier wächst, wächst unter internationaler Kontrolle.

Das bescheinigte am Freitag im Reundorfer Rechtlerwald der Geschäftsführer von PEFC Deutschland, Dirk Tegelbekkers, sowohl der FVO wie auch der WBV Bamberg.
PEFC stand ab dem Jahr 2000 zunächst für "Pan-Europäisches Forst-Zertifikat". Weil es aber für ein solch bedeutendes Unternehmen ein EU-englisches Label braucht, heisst es seit einigen Jahren "Programm for Endorsement (Anerkennung) of Forest Certification Schemes". Alle Wälder, die mit diesem Zertifikat - samt einem Baumsymbol auf grünem Schild - versehen sind, werden nach festen Grundsätzen bewirtschaftet.

Es soll keine Monostrukturen geben sondern Mischbestände, zumindest soll die Bewirtschaftung vom Zeitpunkt der Zertifizierung an darauf ausgerichtet werden.Die Verjüngung wird der Natur überlassen, auf einen genügend großen Anteil an Biotopholz (Totholz) ist zu achten. In solchen Wäldern darf es nicht zu viel Wild geben und auch die Forstunternehmen, die hier tätig sind, müssen zertifiziert sein. Und für Selbstwerber, die sich aus diesen Wäldern mit Holz eindecken, haben über einen Motorsägenlehrgang zu verfügen und dürfen für die Arbeit nur ökologisch hergestellte Hilfsmittel benutzen. Vergeben werden die Zertifikate vom bundesweiten Verein PEFC Deutschland.

Vor Vertretern der FVO und der Waldbesitzer unterstrich Tegelbekkers den Vorsatz, PEFC noch bekannter zu machen. In den vergangenen Jahren habe sich die Bekanntheit von elf auf 32 Prozent der Bevölkerung erhöht. PEFC sei ein unabhängiges und transparentes System zur Sicherung einer nachhaltigern Waldbewirtschaftung. Verbraucher und Konsumenten könnten sicher sein, dass Holz- oder Papierprodukte mit diesem Siegel aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammten.

Eingeladen worden war Tegelbekkers von den Vorsitzenden der FVO, MdL Heinrich Rudrof, und der WBV Bamberg, Angelika Morgenroth. "In den vergangenen Jahren wurden alle forstlichen Vereinigungen in Oberfranken zertifiziert", ließ Rudrof wissen. Da laut Forstdirektor Kreppel auch alle staatlichen Forste in Deutschland bereits mit einem solchen Label versehen sind, erfolgt die Waldbewirtschaftung unter anspruchsvollen Ansätzen.

Die Arbeit erleichtern soll den Waldbauern ein fotooptisches System einer norddeutschen Firma. Auf einem Kraftfahrzeug montiert, erfasst es im Vorbeifahren die Menge von aufgeschichteten Holzstämmen. Einzugeben ist dabei vom Fahrer nur die (einheitliche) Länge der Stämme und ihre Qualität. Die Leasingkosten für ein solches Fahrzeug, die in nordischen Wäldern bereits gang und gäbe sind, liegen bei 60:000 Euiro pro Jahr. Was die Vorsitzende der WBV Bamberg, Angelika Morgenroth, zu dem Ergebnis kommen ließ, dass sich eine Ausleihe für eine einzelne WBV nicht rechne. Allenfalls könne man auf FVO-Basis darüber nachdenken.