Auf der B 22 wird wieder gebaut - westlicher Landkreis Bamberg besonders betroffen

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So wie hier in Kötsch wird der Verkehr bei den Baustellen auf der B 22 in dieser Woche geregelt. Alle Fotos: Ronald Rinklef
So wie hier in Kötsch wird der Verkehr bei den Baustellen auf der B 22 in dieser Woche geregelt. Alle Fotos: Ronald Rinklef
Nur Tempo 50 - weil Schutzplanken und Leitpfosten fehlen.
Nur Tempo 50 - weil Schutzplanken und Leitpfosten fehlen.
 
Das sollte man beachten.
Das sollte man beachten.
 

Bei Fahrten in den westlichen Landkreis sollte man in den nächsten Wochen mehr Zeit einplanen und sich auch auf Umleitungen einstellen.

Besonders am Wochenende haben sich etliche Bewohner aus dem westlichen Landkreis gewundert, warum sie ab Burgwindheim und bis Mönchsambach - und auch in umgekehrter Richtung - nur mit Tempo 50 unterwegs sein durften. Zumal auf der Strecke keinerlei Baufahrzeuge oder ähnliches auszumachen waren. Das mit den Fahrzeugen und der Betriebsamkeit hat sich mit dem gestrigen Montag schlagartig gewandelt. Ab kommenden Montag wiederum werden die meisten Verkehrsteilnehmer hier gar nichts mehr mitbekommen, denn dann ist besagter Abschnitt dicht, also voll gesperrt. Was passiert? Wir haben beim Staatlichen Bauamt nachgefragt.

Da es sich bei der B 22 um eine Bundesstraße handelt, ist das Staatliche Bauamt Bamberg zuständig und Harald Thiele der Projektleiter. Zu der Beobachtung mit dem Stillstand merkt er amüsiert an: "Ab gestern ging es dort rund, aber so was von kreisrund!"

Allerdings mit gewissen Einschränkungen: Zwischen den Burgwindheimer Gemeindeteilen Kappel und Kötsch passiert bis zum Burgebracher Gemeindeteil Mönchherrnsdorf in Sache Straße nichts. Denn in dem Bereich wurde die Straßendecke bereits vor zweieinhalb Jahren komplett erneuert.

Im Umkehrschluss heißt das, dass die B22 zwischen Burgwindheim und Kappel erneuert wird. Ebenfalls erneuert wird die Decke im Bereich zwischen Mönchherrnsdorf und Wolfsbach.

Deckenerneuerung

Weiterhin wird innerorts die Decke erneuert und zwar bei den Ortsdurchfahrten von Kötsch, Kappel und Mönchherrnsdorf. Hier werden zudem die Bushaltestellen "auf barrierefrei umgebaut", so der Projektleiter. Dafür "muss auch die Entwässerung angepasst werden." Seit Donnerstag vergangener Woche etwa würden Schachtdeckel abgebaut.

Zur Begrenzung auf Tempo 50 zwischen den Orten erklärt Thiele weiter, die sei nötig, weil außerorts keine Randmarkierung vorhanden ist, es keine Leitpfosten gibt und auch keine Schutzplanken. Diese wurden unter anderem am gestrigen Montag zwischen Burgwindheim und Kappel abgebaut.

Diese Woche läuft der Verkehr an den Baustellen einspurig (Ampelregelung). Nächste Woche ist Vollsperrung, während der Ostertage, also von Karfreitag bis einschließlich Ostermontag die B 22 befahrbar. In der zweiten Ferienwoche wird wieder voll gesperrt. Die Umleitungsstrecken sind jeweils ab Burgebrach und vor Burgwindheim (westlicher Ortsrand) ausgeschildert. Für die Bewohner von Kappel, Kötsch und Mönchherrnsdorf gibt es Individual-Lösungen so Thiele. Das etwa eine Dreiviertel Million-Euro teuere Projekt soll Mitte Mai - "wenn das Wetter mitspielt" - fertiggestellt sein.

Betroffen sind davon insbesondere die Metzgerei Dorn und die Bäckerei Pflaum in Mönchherrnsdorf. Die Inhaber beklagen ihrerseits, relativ spät in Kenntnis gesetzt worden zu sein und erinnern sich mit Schrecken an die Einbußen, als vor zweieinhalb Jahren gebaut und gesperrt wurden. Bei beiden Einzelhandelsgeschäften ist Kundschaft vom Durchgangsverkehr ein wichtiger Sektor. Während Ute Dorn noch schnell für das elfköpfige Team in der zweiten Ferienwoche Urlaub anberaumte, rechnet sie beim ausfallenden Ostergeschäft - "das meiste im ganzen Jahr" - mit erheblichen Einbußen.

Größere Umwege

BäckerJochen Pflaum wiederum macht nicht zu, allein schon deswegen, weil er weitere Betriebe beliefern muss. Er wird mit weniger Mitarbeitern produzieren und verkaufen und größere Umwege in Kauf nehmen, was auch mehr Zeitaufwand bedeutet. Für ihn stehen gravierende Einbußen schon jetzt fest. "Du wirst nicht gefragt", kritisiert er. Sonst hätte man die Maßnahme auf eine Zeit legen können, wo beide Betriebe Urlaub haben. "Ich habe beschlossen, mich dieses Mal nicht aufzuregen."