Auch Tempolimit und Blitzlicht konnten Unfälle auf der A6 nicht verhindern

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Beim Unfall am Dienstag sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Foto: Daniel Karmann, dpa
Beim Unfall am Dienstag sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Foto: Daniel Karmann, dpa

Nach den jüngsten tragischen Unfällen auf der A6 forschen Autobahndirektion und Polizei nach den Ursachen. Die Beschilderung der Baustelle gilt als gut.

Drei Unfälle hat es in gut zwei Wochen auf einem kleinen Teilstück der A 6, zwischen dem Autobahnkreuz Altdorf und dem Kreuz Nürnberg-Ost gegeben, zwei davon direkt zu Beginn eines Baustellenbereichs.
"Wir stehen mit der Polizei in Kontakt, um vor Ort die Unfallursachen herauszufinden", sagt Andreas Eisgruber von der Autobahndirektion Nordbayern. Das Baustellenende, wo ein Lkw auf einen im Stau stehenden Dacia aufgefahren war und zwei Wochen zuvor bereits zwei Brummis zusammenstießen, sei eigentlich mit Blitzlicht und LED-Beschilderung gut gekennzeichnet, das Tempolimit werde hier schrittweise bis zur Baustelle herabgesetzt.


Kein Stau aus dem Nichts

Das bestätigt die Polizei in Mittelfranken, für die die Baustelle im Bereich des Autobahnkreuzes in beide Fahrtrichtungen ausreichend gesichert ist. Wie bei jeder Baustelle, wo sich Fahrspuren verengen, komme es zu Verkehrsstaus. Doch werde auf die Engstelle mit Schildern hingewiesen, das Tempo müsse gedrosselt werden. Zudem sei die Strecke gerade und gut einsehbar. "Wenn man sich auf den Verkehr konzentriert, nimmt man die Baustelle auch wahr. Ein dort entstehender Stau taucht nicht aus dem Nichts auf", sagte ein Polizeisprecher.
Die A 6 wird indes noch eine ganze Weile Baustelle bleiben, bis Ende 2018 soll sie von Schwabach-West bis zum Autobahnkreuz Nürnberg-Ost durchgängig sechsspurig befahrbar sein. Diese Autobahn hat sich zu einer der wichtigsten Verkehrsadern Nordbayerns entwickelt, sie wird laut Autobahndirektion im Süden Nürnbergs von durchschnittlich 78 000 Fahrzeugen am Tag genutzt. Der Lkw-Anteil liege hier bei etwa 20 Prozent, Tendenz steigend. Gerade in den nicht ausgebauten Abschnitten komme es zu vermehrten Unfällen und zahlreichen Staus.
Eine leicht modifizierte Bau-stellenbeschilderung auf deutschen Autobahnen hat die Unfallforschung der Versicherungen (UDV) empfohlen. Am Baustellenbeginn könnten gelbe Hinweisschilder auf die Fahrbahnverengung hinweisen, diese sollten jedoch dosiert und nur in kritischen Bereichen eingesetzt werden.