Erwin Braun ist in der Hallstadter Kommunalpolitik eine Art "Elder Statesman": Zwölf Jahre lang war er Bürgermeister, 36 Jahre lang saß er für die SPD im Stadtrat. Nun wurde er Ehrenbürger.
Erwin Braun ist in der Hallstadter Kommunalpolitik eine Art "Elder Statesman": Zwölf Jahre lang war er Bürgermeister, 36 Jahre lang saß er für die SPD im Stadtrat. Seit dem Jahr 2008 hat der mittlerweile 77-Jährige keine öffentlichen Ämter mehr inne, doch er genießt nach wie vor höchstes Ansehen. Um die Verdienste des langjährigen Kommunalpolitikers zu würdigen, hat der Hallstadter Stadtrat im Dezember 2014 beschlossen, ihn zum Ehrenbürger der Gemeinde zu ernennen.
"Er ist niemand, der das große Rampenlicht sucht", sagt sein Amtsnachfolger Thomas Söder (CSU), der ihm die Urkunde verleiht. "Sondern ihm waren immer vor allem die Sorgen und Nöte der Menschen wichtig."
Auch der Festakt zur Ehrung des Altbürgermeisters zeigt, dass dieser ein bescheidener Mensch ist.
Söder nennt unter anderem die Sanierung der Hans-Schüller-Schule als ein herausragendes Ereignis in Brauns Amtszeit.
Dieser gibt das Lob des Nachfolgers an die Lehrer weiter: "Es war eine Meisterleistung, das bei laufendem Betrieb zu schaffen."
Auch lobt Söder, dass Braun die Wirtschaft in Hallstadt deutlich vorangebracht habe. So seien in dessen Amtsperiode 1500 neue Arbeitsplätze entstanden. Wichtige Infrastrukturprojekte hat die Stadt in den zwölf Jahren bewältigt. So entstand etwa eine Bahnunterführung, Straßen und Kanäle wurden saniert und gebaut.
Dank an die Bürger Braun bedankt sich bei allen, die ihn auf seinem langen Weg begleitet haben - auch bei seiner Frau Hildegard, die vor einem halben Jahr verstorben ist.
Er dankt den Hallstadter Bürgern, die seine Arbeit gewürdigt haben - "manchmal kritisch, doch meistens wohlwollend". Im Gespräch mit dem FT bezeichnet Braun den Besuch des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt in Hallstadt als einen der Höhepunkte in seiner politischen Laufbahn. Das war 1979, zum 75. Jubiläum des Hallstadter SPD-Ortsverbandes. "Ich habe ihn als sehr imposante Persönlichkeit erlebt", erinnert sich der Altbürgermeister. "Er war außerordentlich redegewandt, das hat mich sehr beeindruckt."
Auch wenn sich Braun - ebenso wie Altkanzler Schmidt - aus der aktiven Politik zurückgezogen hat, ist er genau wie dieser für seine Nachfolger nach wie vor ein gefragter Gesprächspartner. Und wenn ihn nicht gerade sein Amt als Ehrenvorsitzender des Sportvereins Dörfleins beschäftigt, dann kümmert er sich um seine drei Enkel.
red