Vier Quizbüchlein ersann Wolfgang Wußmann im Lauf der Jahre rund um seine Heimatstadt Bamberg. Wer sich testen lassen und sein Wissen um Bamberg erweitern möchte, sollte sich Exemplare sichern. Hier ein Vorgeschmack: Rätseln Sie mit!
Was versteht man in Bamberg unter der "Marchäräd"? a) Eine Margarinesorte, b) die Sonne oder c) einen Regenguss? Und was zum Henker ist a "Bädsn"? a) Ein Hautausschlag, b) eine redselige Person oder c) ein Klafter Holz?
Applaus für alle, die hier zweimal mit "b" geantwortet haben und somit echte Kenner der heimischen Mundart sind. Während sich der Rest schämen und seinen Bamberg-Wortschatz umgehend auf Vordermann bringen sollte. Eine Quelle, aus der die aberwitzigsten Vokabeln sprudeln, ist Wolfgang Wußmanns "Mundart-Quizbüchla", in dem auch die eingangs genannten Fragen zu finden sind. Und der Franke ersann noch diverse andere Werke, die unser Wissen um die Heimat mit viel Humor auf den Prüfstand stellen.
Mundart-Begriffe gehen verloren "Immer mehr Begriffe des typischen Bamberger Dialekts gehen verloren", meint der FW-Stadtrat, der sich der Mundart-Pflege verschrieben hat. So lädt er Leser ein, dem spielend entgegenzusteuern. "Manche Redensarten sind ja noch im passiven Wortschatz, werden aber nicht mehr oder nur mehr selten gesprochen", sagt Wußmann. In kleiner oder großer Runde könnten Quizteilnehmer das verschüttete Wissen reaktivieren. Wobei die 100 Fragen, die einen zu Peter Maierhofers Illustrationen erwarten, unterschiedlichste Schwierigkeitsgrade haben. Fangen wir ganz easy an: Bei der "Druudschn" als Begriff, hinter dem allenfalls Nordlichter eine Pfanne (a) oder einen Leiterwagen (c) vermuten könnten. Klar, "b", der Trampel, ist das hochdeutsche Synonym.
Während die Übersetzung beim "Rooma-Baißä" schon weitaus mehr Sachverstand erfordert: Handelt es sich dabei also um einen Gebissträger, Speisefische oder besonders neugierige Menschen? Nein, diesmal gibt's keine Antwort. Wir lassen Sie bis zuletzt im Ungewissen.
Beim "Bamberger Quizbüchlein" haben neben Franken auch ambitionierte Neubürger eine Gewinnchance, die jenseits des Bratwurstäquators das Licht der Welt erblickten. Sofern sie sich mit der Historie ihrer Wahlheimat befassten. Schließlich gehen Leser auf eine Zeitreise zurück in die Geschichte der Domstadt - bis hin zum ersten Bamberger Bischof, der nicht Suidger (a) oder Georg (b), sondern Eberhard (c) hieß und beispielsweise auch das Benediktinerkloster St. Michael gründete, das im kommenden Jahr somit sein 1000-jähriges Bestehen feiern kann.
Der große Bamberger Kartoffel- (a), nein auch nicht Brot- (c), sondern Bierkrieg (b) lebt auf. Initiiert von "Feldmarschall" Karl Panzer, der gegen dreiste Bamberger Wirte 1907 eine bedeutende Schlacht gewann. So nahmen die Gastronomen nach einer Woche Streik ihre Preiserhöhung von 10 auf 11 Pfennige pro Seidla zurück. Wenn's dabei auch nicht auf Dauer blieb, wie wir heute zu unserem Leidwesen wissen.
Spezieller Schutz des Bamberger Reiters Zu Zeiten des Bierkriegs stand die "städtische Altane" noch, der sich Wußmann ebenfalls widmet. Seit dem 18. Jahrhundert prägte sie das Bild des Grünen Marktes. Und erinnerte als Kriegsruine bis in die 60er Jahre hinein im Herzen der Domstadt an die "Stunde Null", in der sich das historische Zentrum in eine Trümmerlandschaft verwandelt hatte. Die Altane verschwand, der Bamberger Reiter blieb glücklicherweise.
Wobei Wußmann in seinem Quizbüchlein nicht die altbekannte Frage nach dem Protagonisten aufwirft, der um 1230 verewigt wurde. Vielmehr will der Autor wissen, wie der Reiter während des Zweiten Weltkrieges vor Dieben und anderen Missetätern geschützt wurde. a) durch Entfernung, b) durch Verhüllung oder c) durch Beton? "c" ist die richtige Antwort, nachdem man das Wahrzeichen unserer Stadt tatsächlich in eine "64 Zentimeter starke und 300 Zentner schwere Platte" einbetonierte.
Quizbüchlein zu Freak City Ein Quizbüchlein zu Freak City entstand im Teamwork mit Bertram Wagner. Wobei die Geschichte des Bamberger Basketballs natürlich nur bis Mitte des 20. Jahrhunderts zurückreicht, als beim 1. FC 01 Bamberg eine entsprechende Abteilung entstand (1965, 1955 oder 1952?). Wer damals zum "Vater des Bamerger Basketballs wurde, wissen alle hoffentlich. Klar, Bert Peßler.
Während die Fragen nach dem ersten Bundesligasieg der Korbjäger, nach den Daten diverser Auf- und Abstiege schon andere Kaliber sind. Noch diffiziler: Welche Spieler- oder Trainer-Frau brachte den Halbmarathon beim Weltkulturerbelauf in einer "beachtenswerten" Zeit hinter sich? Brittney Jacobsen ist übrigens die richtige Antwort.
Noch zu erwähnten für Fortgeschrittene: "100 mal Oberfranken" und "100 mal Unterfranken", wo sich die Fragen auf den gesamten Raum ausdehnen. Zuletzt aber hier noch die richtige Antwort zum Thema "Rooma-Baißä": Ein besonders neugieriger Mensch verbirgt sich hinter dem Begriff, kein Speisefisch oder gar Gebissträger.
Auf einen Blick: Bücher rund um Bamberg "Bamberchä Mundart-Quizbüchla" : Autor Wolfgang Wußmann, Illustrationen Peter Maierhofer, erschienen im Heinrichs-Verlag , ISBN 978-3-89889-190-5
Bamberger Quizbüchlein: Autor Wolfgang Wußmann, erschienen im Heinrichsverlag, ISBN 3-978-89889-160-8
100 x Oberfranken: Autor Wolfgang Wußmann, Fotos Ronald Rinklef, erschienen im Heinrichs-Verlag ISBN 3-978-89889-184-4