Die Zahl der Straftaten ist im Verhältnis zu den Einwohnern nirgends so hoch wie hier. Polizeichef Thomas Schreiber steht dazu Rede und Antwort am Montag.
Die Welterbestadt als Hochburg der Kriminalität! Diese Nachricht sorgte vor zwei Wochen in den Sozialen Netzwerken für heftigen Widerhall. Ohne den ausführlichen Artikel unserer Zeitung dazu gelesen zu haben, hatten viele Kommentatoren eine einfache Antwort parat. "Ist ja klar, wo es herkommt" oder "Ist ja kein Wunder" war da immer wieder zu lesen - und ohne sie beim Namen zu nennen, wurde unterschwellig die alleinige Schuld für diese Entwicklung bei der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken (AEO) und den dort untergebrachten Flüchtlingen gesucht.
Freilich wirkt sich die Großunterkunft auf die Kriminalität in der Stadt
Bamberg aus - aber in welcher Stärke? So war die Polizei im vergangenen Jahr bei rund 700 Einsätzen im Flüchtlingslager gefordert - im Vergleich zu 16 000 Einsätzen insgesamt. Also spielten sich "nur" vier Prozent aller Einsätze in der AEO ab, die somit als Erklärung für den Anstieg der Häufigkeitszahl nicht ausreicht. Diese setzt die Menge der Straftaten in Relation zur Zahl der Einwohner - und in dieser Statistik belegt Bamberg neuerdings den wenig begehrten Platz 1 in Bayern.
Montag um 18.30 Uhr im Verlagshaus
Es lohnt sich also ein genauerer Blick auf die Zahlen und eine tiefergehende Analyse der Gründe. Diese Aufgabe übernehmen wollen FT-Redaktionsleiter Michael Memmel und Chefredakteur Frank Förtsch im Gespräch mit dem Leiter der Polizei Bamberg-Stadt, Thomas Schreiber. Die "Aktuelle Stunde" mit dem Polizeidirektor findet am Montag, 23. Juli, um 18.30 Uhr im Tagungsraum der Mediengruppe Oberfranken in der Gutenbergstraße 1 statt.
Alle Leser und User von infranken.de sind nicht nur als Zuhörer eingeladen, sondern auch als Fragensteller zum Thema Sicherheit. Wer dabei sein möchte, meldet sich vorab telefonisch unter 0951/188108 (Montag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr) an.
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Weil also die Einsätze der Polizei in der AEO nur 4% an den Gesamteinsätzen betragen hat die Zunahme der Straftaten in Bamberg also nichts mit der AEO zu tun. Hier will man mit allen Mitteln den Bürger für blöd verkaufen!! Es hat mit den Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft zu tun!!! Und die begehen ihre vielen Straftaten eben überall in der Stadt und nicht nur in ihrer Unterkunft!!
find es immer amüsant, darüber zu lesen, wie "gefährlich" es bei uns sei...wenn man mal in anderen Ländern war (Südamerika, Mittelamerika zum Beispiel), dann weiß man wirklich, was "gefährlich" bedeutet...die Reichen wohnen dort in Hochsicherheitswohnungen, wo man nur nach einer Kontrolle und Anmeldung zu Bekannten reindarf...
na ich weiss nicht, ob solche verhältnisse erstrebenswert und damit vergleichstauglich sind
Ja, die Sache mit der inadäquaten Kriminalitätsstatistik und deren eigenartiger Präsentation geistert jetzt schon wochenlang hier herum. Habe das vorher schon hinreichend, auch mit Literaturangaben, bewertet. Es werden die allermeisten Jammerbürger jedoch nicht erkennen, dass ihr subjektives Gefühl der Angst durchaus falsch sein kann, dass Realität und Gefühl stark divergieren können. Es wird sowohl von einer überzogenen Wahrscheinlichkeit der Viktimisierung aktuell ausgegangen als auch das tatsächliche Risiko in früheren Zeiten unterschätzt.
Es erinnert sich beispielsweise kaum einer wie es war, als die Amis hier noch in voller Stärke waren, sowohl hinsichtlich Rohheits- und Sexualdelikten sowie dem ein oder anderen Tötungsdelikt als auch z.B. stets fraglicher und ungewisser Haftung für Unfallschäden.