A70: Die Hangbrücke bei Würgau ist angezählt

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Ordentlich angefressen sieht bereits die südliche Hangbrücke bei Würgau aus. Sie muss einem Neubau weichen. Fotos: Ronald Rinklef
Ordentlich angefressen sieht bereits die südliche Hangbrücke bei Würgau aus. Sie muss einem Neubau weichen.  Fotos: Ronald Rinklef
Ein sogenannter "Specht" bricht das alte Bauwerk in Stücke. Foto: Ronald Rinklef
Ein sogenannter "Specht" bricht das alte Bauwerk in Stücke.  Foto: Ronald Rinklef
 
Stahl und Beton müssen getrennt werden. Foto: Ronald Rinklef
Stahl und Beton müssen getrennt werden. Foto: Ronald Rinklef
 
Stück für Stück verschwindet die Brücke. Foto: Ronald Rinklef
Stück für Stück verschwindet die Brücke.  Foto: Ronald Rinklef
 
Foto: Ronald Rinklef
Foto: Ronald Rinklef
 
Foto: Ronald Rinklef
Foto: Ronald Rinklef
 
Der Verkehr rollt am Würgauer Berg derzeit in Fahrtrichtung Bayreuth nur langsam über die A70. Foto: Ronald Rinklef
Der Verkehr rollt am Würgauer Berg derzeit in Fahrtrichtung Bayreuth nur langsam über die A70.  Foto: Ronald Rinklef
 

Die Abrissarbeiten an dem Bauwerk der A70 bei Würgau gehen voran. Bereits Ende Oktober soll die südliche Brücke komplett verschwunden sein. Auch im Winter wird durchgebaut. Eindrücke von der Baustelle gibt es auch im Video.

Die Erde bebt. Oder präziser: Die Fahrbahn der A 70. Im Hintergrund arbeitet sich der Specht voran. Bäume interessieren ihn nicht. Dieser "Specht" ist ein Bagger mit hydraulischem Hammer und nur auf Beton aus. Er frisst sich ohne Gnade durch den massiven Baustoff. So fällt Stück für Stück die südliche Hangbrücke bei Würgau in ihre Einzelteile.

Dass hier nicht mit anderem Abrisswerkzeug gearbeitet wird, hat einen einfachen Grund: "Den Stahl muss man separieren, um den Beton später recyceln zu können", erklärt Robert Zimmermann von der Autobahndirektion Nordbayern. Der Sachgebietsleiter Brückenbau überwacht als Bauleiter die Maßnahme. Das Abrissmaterial kann demnach nicht einfach entsorgt werden. Vielmehr wird es nach dem Abbruch an einem Sammelplatz getrennt, so sieht es das Gesetz vor.


Sprengung war kein Thema

Nach und nach hämmert sich der "Specht" weiter durch die einzelnen Brückenelemente. Anfang Oktober haben die Abrissarbeiten begonnen. Eine Sprengung sei an der Stelle nicht möglich gewesen, erklärt Zimmermann. Die Nähe zur nördlichen Brücke, die erhalten bleibt und über die der Verkehr derzeit einspurig in beide Fahrtrichtungen läuft, hätte das unmöglich gemacht. Für die Sprengungen hätte die Autobahn mehrmals komplett gesperrt werden müssen.



Der Bagger arbeitet zuverlässig: Bereits Ende Oktober sollen die Abrissarbeiten beendet sein. "Bis Weihnachten möchten wir bereits die ersten Stützen setzen", sagt Zimmermann. 20 Stützpfeiler werden ebenso wie beim alten Bauwerk die Brücke tragen. An den Rändern müssen die Bohrpfähle aufgrund des Untergrunds tief gegründet werden: bis zu 35 Meter geht es in die Erde.

Mehr Material als im alten Bauwerk stecke in der neuen Brücke nicht - laut Zimmermann etwa 1500 Tonnen Spannstahl und 20.000 Tonnen Beton. Stabiler ist der Neubau dennoch. Damals in den 60er Jahren, als die alte Brücke erbaut wurde, verwendeten die Konstrukteure andere Spannstähle. Den heutigen Verkehrsbelastungen würden sie nicht mehr genügen. So könnten Risse in der Fahrbahn entstehen.

Deshalb rattert nun der "Specht" weiter am Berg bei Würgau. Auch im Winter soll durchgebaut werden, das sei aufgrund des engen Zeitplans erforderlich, so Zimmermann. Bis Herbst 2016 soll die neue Brücke stehen.

Die Baukosten von 8,2 Millionen Euro trägt der Bund.