200 Fotografen und Models in der Stadt: Bamberg wird zum Studio

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Andrea Walter aus Nürnberg vor der Kamera von Claudius Seng aus Fulda Foto: Sabine Christofzik
Andrea Walter aus Nürnberg vor der Kamera von Claudius Seng aus Fulda Foto: Sabine Christofzik
Foto: Sabine Christofzik
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Foto: Sabine Christofzik
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Michael Oppelt aus Pommersfelden hat die Leute vor und hinter der Kamera zusammengebracht.

Simon Zaus schleppt. "Sechs Kilo könnte sie schon wiegen", meint er und lässt seine Blitz-Anlage nebst Stativ mal probeheben. Die Aussicht, sie bei sommerlichen Temperaturen mehrere Stunden durch Bamberg zu tragen - und den Rest der Ausrüstung noch dazu - macht dem jungen Regensburger nichts aus. Noch nicht.
Es ist erst früher Mittag, als das Grüppchen, das am Oppeltwalk teilnimmt, vom Maxplatz aus Richtung Kleberstraße aufbricht. Alle anderen sind schon losgezogen.


Wichtig fürs Netzwerken

Michael Oppelt, Fotograf aus Pommersfelden, hat diesen "Spaziergang" durch die Stadt organisiert, zu dem am Sonntag rund 200 Fotografen, Models und Visagisten zusammengekommen sind. Deshalb trägt die Veranstaltung seinen Namen.

Es ist sein dritter "Walk". Vor allem zum Netzwerken sind solche Treffen gedacht. Das zeigt sich auch in der kleinen Gruppe, die sich so spät auf den Weg gemacht hat, weil sie noch auf ein Mädchen gewartet hat, das nun doch sehr viel später kommt, wie es per Facebook-Nachricht mitteilt.

Einige Fotografen und Modells kennen sich, haben entweder schon miteinander gearbeitet oder sich online über das informiert, was der jeweils andere für Qualitäten hat. Es gibt aber auch Zufallsbekanntschaften.
Wichtig ist für alle, die vor und hinter der Kamera stehen, bei einem solchen Event, zu wissen, mit wem genau sie es in diesem Moment zu tun haben.


Vorstellen, bitte!

Das zeigt sich schon beim ersten Stopp der Gruppe, einer Hauswand mit verfallenen Fensterläden. Andrea Walter aus Nürnberg, die mit ihrem Outfit aus Jeansweste, Shorts, Netz- und Kniestrümpfen besonders auffällt, schreitet ein, als eine Fotografin das Objektiv auf sie richtet, ohne sich vorher vorgestellt zu haben. "Ich möchte wissen, mit wem ich es zu tun habe, und was mit den Bildern passiert", sagt sie.

Simon, der schwer zu tragen hat, und einige anderen sind schon vorgegangen. An der Verbindung von der Kleberstraße zum Kanalufer sind dann fast alle wieder versammelt. Diese "Location" hatten sich einige auf dem Weg vom Parkhaus Georgendamm in die Innenstadt vorgemerkt.

"Rudelshootings sind bei Photowalks nicht erwünscht", erklärt Organisator Michael Oppelt, der in einem Autohaus arbeitet und dabei ist, sich ein Fotostudio in Lonnerstadt aufzubauen.

"Jeder Fotograf sollte sich dem Model widmen können. Diesmal war das Verhältnis ungefähr 60:40. Deshalb gibt es bei solchen Walks feste Treffpunkte, an denen man sich sammelt und dann in anderen Formationen weiterzieht." Markusplatz und Domplatz waren solche Stationen. Den Abschluss bildete eine Abendveranstaltung im Café Michaelsberg.


Anfänger lernen von Profis

Michael Oppelt: "Profis und Anfänger kommen zusammen. Manchmal finden spontane kleine Workshops statt. Beim Walk in Nürnberg ist zwar mal die Polizei gekommen, weil ein Model mitten auf dem Hauptmarkt fast nichts anhatte, aber sowas bleibt die Ausnahme. Wichtig ist, dass man sich kennenlernt und neue Kontakte knüpft."