In Scheßlitz-Ost werden weitere 14 Hektar Gewerbeland für ansiedlungswillige Betriebe zur Verfügung gestellt. Für Stadt und Landkreis gleichermaßen bedeutet das eine weitere Steigerung der Wirtschaftskraft. Zwei Betriebe stehen bereits Gewehr bei Fuß, um neu zu bauen.
Einen weiteren Schritt in die "richtige Richtung" haben am Montag die Stadt Scheßlitz und - in ihrem Auftrag - die KFB Baumanagement getan. Die "richtige Richtung", das ist laut Bürgermeister Franz Zenk (CSU) das Gewerbegebiet Scheßlitz-Ost, das in Richtung Würgau zwischen Bundesstraße 22 und Würgauer Bach um 14 Hektar Gewerbefläche in Richtung Würgau erweitert wird. Den symbolischen "ersten Spaternstich" dafür nahmen die Beteiligten zum Anlass für eine Darstellung des Vorhabens.
Zum ersten Mal hat die Stadt Scheßlitz für ein Erschließungsprojekt mit der KFB (steht für Kommunale Fachberatung) ein privates Büro beauftragt. Bisher sehr zur Zufriedenheit der Stadtväter, wie Bürgermeister Franz Zenk betonte. Hauptgrund dafür ist, dass die Kapazitäten der Stadt mit verschiedenen anderen Vorhaben gebunden sind.
Etwa drei Millionen Euro, aufzubringen im Wesentlichen von den Betrieben, die sich hier einmal ansiedeln, wird nach Aussage von KFB-Projektleiter Robert Hammerand die Erschließung kosten, mit der jetzt von der heimischen Tiefbaufirma Georg Pfister begonnen wurde.
Bis zum Frühjahr will das Hohengüßbacher Unternehmen alle Wasser- und Abwasserleitungen verlegt haben. Das Wetter soll dabei keine Rolle spielen: "Wir können unabhängig von der Witterung arbeiten", betont Manfred Pfister. Verlegt werden mehr als ein Kilometer Abwasserleitungen für Schmutz- und Oberflächenwasser, weiter entstehen zum Rainseebächlein hin zwei Regenrückhaltungen von jeweils gut 2000 Quadratmeter Fläche. Bis zum Frühjahr soll dann auch die Ausschreibung für den Bau von Erschließungsstraße und -wegen erfolgt sein.
Wer die etwa 10.000 Quadratmeter Straßen und 2500 Quadratmeter Wege bauen wird, steht aber noch nicht fest, das wird von der Firma KFB noch vergeben.
Firmen profitieren Fest steht dagegen, wer von dem Vorhaben profitieren wird. Das sind zunächst heimische Unternehmen, die etwa 80 Prozent der Aufträge erhalten werden. Was laut Geschäftsführer Thomas Mücke, Geschäftsführer von Schuh-Mücke, auch für den Bau der späteren Betriebsgebäude gelten soll. Das bisher in Bamberg ansässige Unternehmen plant hier den Bau eines Logistikzentrums, von dem aus pro Jahr eine Million Schuhe vor allem in Süddeutschland vertrieben werden sollen, außerdem Textilien und Bekleidung, die inzwischen etwa ein Viertel des Umsatzes dieser Firma ausmachen.
Mit der "richtigen Richtung" hebt Bürgermeister Zenk aber auch den Wert der Ansiedlung neuer Betriebe
für Landkreis und Kommune hervor. Neben einer guten Infrastruktur sei die Schaffung von Arbeitsplätzen entscheidend, um dem prognostizierten Bevölkerungsrückgang zu begegnen. Auf Grund der positiven Entwicklung seien die im Gewerbegebiet Scheßlitz-Ost ausgewiesenen Flächen weitgehend genutzt. In diesem Jahr sei die Entwicklung mit einem neuen Verwaltungsgebäude bei der ELG und der Erweiterung der Firma Bruchmann fortgesetzt worden. Jetzt stelle man für weitere Ansiedlungen neue Flächen zur Verfügung. Neben Schuh-Mücke lasse sich auch die bisher in Dörrnwasserlos ansässige Zimmerei Keller in Scheßlitz-Ost nieder. "Der Standort ist sehr gut und auch Probleme mit Anwohnern sind nicht absehbar", meinte dazu Robert Hammerand.
Der Landfraß grassiert, und Scheßlitz stellt sich an die Spitze. Was bisher eine Domäne von Hallstadt, Hirschaid oder Buttenheim war, das kann nun auch das Städtchen Scheßlitz. Pervers ist, wenn man erkennt, dass ein Bevölkerungsrückgang kommen wird, und wenn man dann zur Schlussfolgerung kommt, dass man die Landschaft platt machen muss. Folgerichtig wäre es, bei einer sinkenden Bevölkerung mit einem kleineren Flächenbedarf alle Funktionen des Lebens erfüllen zu können. Aber darüber denkt man ja nicht einmal nach...
So werden jetzt weitere unsinnige Just-in-time-Hallen an den sensiblen Albrand gebaut. Von Landschaftsschutz, Naturschutz, Denkmalschutz zu Füßen von Reisberg, Giechburg und Gügel ist dabei keine Rede. Vorgeschoben werden stets die ach so zahlreichen neu entstehenden Arbeitsplätze. Ja, natürlich: Mit der A 70 wurde die Landschaft so "nachhaltig" verändert, dass man jetzt nichts mehr kaputt machen kann!
Bürger von Schääz, wenn ihr wissen wollt, wohin das führen wird, geht nach Donnersdorf bei Gerolzhofen (auch in einem sensiblen Bereich am Steigerwaldtrauf gelegen) und bewundert dort die größenwahnsinnige Halle, die ein Bürgermeister errichtet hat, der jetzt überalle rote Bändchen durchschneidet, um weiteren Flächenfraß durch Straßenbau zu besiegeln. Fragt nach, wie viele und welch wertvolle Arbeitsplätze in dem monströsen Gebäude entstanden sind, das man leichter als die chinesische Mauer vom Mond aus sehen kann!