Für die Villa Maria im Kurpark gibt es zwei potenzielle Käufer. Doch die Gebote liegen unter dem Wert des Anwesen. Nun sucht der Freistaat Bayern eine Lösung.
Verschlafen liegt die Villa Maria im Kurpark. Doch diese Ruhe wird jäh gestört, denn die Leute vom Vermessungsamt Bad Kissingen sind schon in aller Frühe unterwegs. Es wird überprüft, wo die Grundstücksgrenzen liegen, denn die Villa Maria soll verkauft werden. Zwei Interessenten haben Gebote für das historische Gebäude abgegeben. Doch sie werden dem Wert des Anwesens nicht gerecht.
"Das Haus an sich ist nicht so viel wert.
Der Grund und Boden ist der Casus knacksus", sagt Oliver Schick von Immobilien Freistaat Bayern. Seit Jahren versucht der Freistaat, das 2660 Quadratmeter große Anwesen zu verkaufen. Auch der Abriss des Gebäudes war schon im Gespräch, wurde aber vom Stadtrat verhindert.
Sanierungsbedarf ist groß Die Lage im Kurpark hat Charme. Doch eben diese Lage macht das Anwesen schwer vermittelbar.
"Das Haus steht unter Denkmalschutz, ist an die Kurpark-Verordnung gebunden und liegt auch noch im Hochwassergebiet", zählt Schick die Hauptschwierigkeiten auf. Dass das Haus seit den 1980er Jahren leer steht und stark sanierungsbedürftig ist, kommt noch dazu. Eine Million, so schätzt Schick, müsse der Käufer allein für die Sanierung des alten Gebäudes mitbringen.
Das ist viel Geld.
Nun geht es darum, diese negativen Faktoren mit dem Wert des Grundstücks so zu verrechnen, dass der Freistaat Bayern sein Eigentum nicht zu sehr unter Wert verkauft - und trotzdem einen Käufer findet. Man habe das Staatliche Bauamt Würzburg um eine Einschätzung gebeten. "Wegen all dieser Faktoren ist aber kein Vergleich möglich", schildert Schick das Problem. Es gebe einfach kein vergleichbares Objekt.
Nun liege der Fall der Zentrale von Immobilien Freistaat Bayern in München vor. "Ich hoffe, dass wir im September eine Lösung finden und das Objekt verkaufen dürfen", sagt Schick.
Verhandlungen stehen noch aus Erst dann gehen die Planungen mit dem Käufer - beide Interessenten stammen übrigens aus der Region - ins Detail. Weil die Villa Maria mitten im Kurpark liegt, gibt es keine richtigen Anfahrtswege.
Das muss geklärt werden. Auch eine eigene Zufahrt über die Sinn ist nicht so einfach, denn für den Bau einer Brücke gelten diverse Auflagen.
Und noch etwas muss erst noch verhandelt werden. In unmittelbarer Nähe des Hauses liegt eine technische Anlage der Heilquellen. Drei Zuleitungen und eine Steuerungsleitung verlaufen unter der Sinn in Richtung Vital Spa. "Auch da müssen wir erst noch eine Vereinbarung treffen", blickt Schick voraus.
Entweder die Anlage wird vom Verkauf ausgeklammert. Oder aber die Staatliche Kurverwaltung regelt die Nutzung und Wartung der Anlage mit dem Käufer in einem Vertrag.