Touristische Infrastruktur
Strom tanken können Biker zudem in Hammelburg oder Bad Brückenau. Bad Brückenau gehört zu den führenden Kommunen bei E-Bike-Lademöglichkeiten. Vier öffentliche sowie 18 private Stromtankstellen für Radfahrer sind dort erfasst.
Auch in ländlichen Gemeinden findet man die ersten öffentlichen Steckdosen. Die Gemeinde Motten hat im vergangenen Jahr in die Elektromobilität investiert. Seit Sommer steht am Marktplatz eine Station für E-Bikes. Man habe noch keine Erfahrungswerte sammeln können, wie groß die Nachfrage ist, sagt Mottens Bürgermeisterin Katja Habersack. Der Fokus liege auf der touristischen Nutzung, zumal auch ein Wohnmobilstellplatz errichtet wurde. Im Ortsteil Speicherz gibt es nach Auskunft der Bürgermeisterin eine zweite Lademöglichkeit an einer Gaststätte.
Oberthulba, Oerlenbach, Ramsthal oder Zeitlofs haben sich ebenso fit gemacht für die steigende Anzahl von Fahrradfahrern mit Antriebshilfe. Bernhard Gößmann-Schmitt von der Ramsthaler Vereinsgemeinschaft beobachtet, dass der Radtourismus dank der E-Bikes über den Main hinaus in die Regionen um Saale und Rhön gelangt ist; auch rüstige Rentner erkunden jetzt die hügeligen Landschaften mit dem Rad.
Weitere in Planung
Münnerstadt will in diesem Jahr nachziehen und hat sich dazu einem Projekt der NES-Allianz angeschlossen. Dieser Zusammenschluss mehrerer Kommunen, zu dem auch Münnerstadt gehört, will ein flächendeckendes Ladenetz für E-Bikes in Kooperation mit den anderen Rhön-Grabfeld-Allianzen aufbauen, so Allianz-Managerin Hannah Braungart. Münnerstadt wird mit vier Ladestationen beteiligt sein. Die Anlagen sollen im Frühjahr aufgestellt werden. Als Standorte hat die Stadt den Marktplatz und die Touristinfo im Schloss gewählt, außerdem je einen in Großwenkheim und Maria Bildhausen.
Die Zahl der Ladestationen im Kreis könnte weiter steigen. Jüngst wurde im Fuchsstädter Gemeinderat diskutiert, ob dort eine Stromtankstelle für die Radler geschaffen wird.
Der Radfahrexperte und Buchautor von Radtouren in der Region, Jochen Heinke (Sondheim/Rhön), meint, dass nicht in jeder Ortschaft eine Lademöglichkeit vorhanden sein muss. Seine Erfahrung: Die meisten E-Bike-Radler kommen bei ihren Touren mit der Reichweite ihres Akkus klar. "Ich kenne niemanden, der schon mal stehen geblieben ist". Etwas anders sei das entlang der Radfernwege. Weitfahrer könnten schon an die Grenzen ihres Batterieleistung kommen. Auch wer in der Rhön radelt, verbrauche mehr Energie, stellt Heinke fest. In seinem neuesten Buch mit dem Titel "Lass den Akku schwitzen" hat er deshalb bei den Tourenvorschlägen auch Lade-Möglichkeiten mit aufgeführt.
Der Arbeitskreis Elektromobilität des Landkreises hat das Thema nicht weiter bearbeitet, weil heute eine Steckdose reicht, um Strom zu zapfen, so Landkreis-Sprecherin Nathalie Bachmann. Viele Menschen würden zudem ihre Touren so planen, dass sie mit einer Akkuladung auskommen.
Öffentliche E-Bike-Ladestationen:
In Betrieb
• Bad Kissingen (Tourist-Info)
• Hammelburg (Viehmarkt)
• Bad Brückenau (Sinnflut, Georgi-Kurhalle, Volkersberg , Römershag)
• Motten (Marktplatz)
• Oberthulba (Marktplatz)
• Oberbach (Haus der Schwarzen Berge)
•Oerlenbach (Rathausparkplatz)
• Ramsthal (Dorfplatz)
•Zeitlofs (Dorfplatz)
In Vorbereitung
• Bad Kissingen (Bahnhof)
• Münnerstadt (4, zwei im Kernstadtgebiet, eine Großwenkheim, eine Maria Bildhausen).
• Riedenberg
Die Auflistung erhebt keine Garantie auf Vollständigkeit.