Windräder beeinflussen den Wald

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Nicht zuletzt der Bau von drei Windrädern bei Oerlenbach mit erheblichen Auswirkungen auf den Forst, ist Anlass, den 20 Jahre umfassenden Forstwirtschaftsplan schon jetzt, nach zehn Jahren, zu überarbeiten.Werner Vogel
Nicht zuletzt der Bau von drei Windrädern bei Oerlenbach mit erheblichen Auswirkungen auf den Forst, ist Anlass, den 20 Jahre umfassenden Forstwirtschaftsplan schon jetzt, nach zehn Jahren, zu überarbeiten.Werner Vogel
Auf dem Friedhof in Oerlenbach werden die Ruhezeiten verkürzt. Werner Vogel
Auf dem Friedhof in Oerlenbach werden die Ruhezeiten verkürzt. Werner Vogel
 

Im Oerlenbacher Gemeinderat wurden die neue Friedhofsatzung und der Forstwirtschaftsplan diskutiert.

In der 49. Sitzung waren die Gemeinderäte vor allem als Experten für Bestattungen und als Waldfachleute gefragt. So umfasst die "Satzung über die Benutzung des Friedhofs und der Bestattungseinrichtungen" 38 Paragraphen auf 13 Seiten, und was so romantisch als "Waldsitzung" umschrieben wird, entpuppt sich als "Betriebsnachweisung 2017", "Überprüfung der Forstwirtschaftspläne" "Forstbetriebsgutachten" , Festlegung zu Holzpreisen" und "Betriebsplanung für 2018": Anschaulich dargestellt auf -gefühlten- zwei Dutzend Folien.

Höchste Aufmerksamkeit ist da gefragt. Allerdings wissen Forstdirektor Hubert Türich vom Forstamt Bad Neustadt und der neue Revierleiter des Gemeindewalds, Matthias Lunz, die komplexe Materie anschaulich zu verdeutlichen. Und wenn es dann doch mal Nachfragen zu den 500 Hektar Wald im Gemeindegebiet gibt, sitzt mit Gemeinderat Reinhard Landgraf aus Rottershausen der frühere Revierleiter des Gemeindewalds im Gremium und verdeutlicht das Geschehen rund um Vegetationsgutachten, Naturschutzparameter, Verjüngung und Altdurchforstung.

Neben Kirsche, Baumhasel, Spitzahorn und Elsbeere werden auch 25 Zedern und 200 Douglasien zur Durchmischung im Zuge der Klimaerwärmung gepflanzt. Nicht zuletzt der Bau von drei Windrädern mit erheblichen Auswirkungen auf den Forst, ist Anlass, den 20 Jahre umfassenden Forstwirtschaftsplan schon jetzt, nach zehn Jahren, zu überarbeiten schlägt Forstdirektor Türich vor, und das Gremium folgt dem Vorschlag. Im Programm für 2018 stehen unter anderem 2710 Festmeter Gesamteinschlag und die Wegeinstandsetzung zu den Windrädern.

Diskussion gibt es um die Holzpreise. Das Gremium legt den Preis letztlich auf 55 Euro pro Ster bei Hart-, und 35 Euro bei Weichholz fest. Für Abraum Hart- sind 12 Euro und für Weichholz 8 Euro zu zahlen. Das System für Holzeinschlag von Bürgern wird insoweit geändert, dass es keine Versteigerung mehr gibt, sondern feststehende Flächen erworben werden können, die dann aufzusetzen und je nach Ertrag zu bezahlen sind. Diesem Vorschlag des Forstamts folgt das Gremium mit 14 zu 5 Stimmen.

Im nächsten Jahr wird es wieder eine Waldbegehung geben. Auch der Schulwaldgarten soll 2018 aufgefrischt werden. Das Gremium spricht den verantwortlichen Forstmitarbeitern der Gemeinde Anerkennung aus und segnet die vom Förster vorgetragenen Ergebnisse und die Pläne für 2018 einstimmig ab. Forstdirektor Hubert Türich verabschiedet sich mit der Feststellung: "Der Gemeindewald in Oerlenbach ist vorbildlich."

Die umfangreiche Friedhofsatzung berücksichtigt die veränderte Begräbniskultur. Um die Lücken im Friedhof nicht größer werden zu lassen, sollen keine neuen Grabstellen errichtet, sondern aufgelassene Gräber wieder belegt werden. Die Ruhefrist bei Erdbestattung beträgt wie bisher 25 Jahre, eine Verlängerung ist aber nur noch für 10 Jahre vorgesehen. Bei Urnenbestattung beträgt die Ruhefrist zehn Jahre , und es sind zehn Jahre Verlängerung möglich.

Keine Einwände gab es für einen Antrag auf den Neubau eiens Wohnhauses in Ebenhausen an der Riedelgrube. Alle Vorgaben des Bebauungsplans sind erfüllt. In Rottershausen wird ein Wohnhaus mit Garage am Heckenweg errichtet. Drei Befreiungen vom Bebauungsplan werden für dieses Vorhaben genehmigt. In der Rainstraße, ebenfalls in Rottershausen, wird eine zweigeschossige "Stadtvilla" mit Walmdach genehmigt. Besonderheit ist die Lage in zweiter Reihe, was das Gremium erfreut zur Kenntnis nimmt.