Für den Straßenbau fehlen noch ein paar Grundstücke.
Das gab es in einer Bürgerversammlung noch nie: Keine einzige Wortmeldung, obwohl Bürgermeister Siegfried Erhard in seinem Bericht brisante Themen wie Ortsumgehung, Windkraft und Dorfzentrum angesprochen hatte. Als Erklärung bleibt nur: Sehr zufriedene Bürger, die mit lang anhaltendem Beifall ihre Dankbarkeit an das ausscheidende Gemeindeoberhaupt ausdrückten.
74 Besucher verfolgten die umfassenden Informationen zu all dem, was in der Gemeinde lief und was in diesem Jahr ansteht. Mit zahlreichen Fotos belegte Bürgermeister Siegfried Erhard das Geschehen und ging vor allem auf die Punkte, die Eltingshausen berührten, ein. Zur Umgehungsstraße beleuchtete er die aktuelle Situation.
Für das Projekt hatte sich eine Bürgerinitiative gebildet, um die übermäßig stark frequentierte Ortsdurchfahrt zu entlasten und vor allem die Lkw aus dem Dorf herauszubringen. "Die Gruppierung setzte mit Demonstrationen und Schildern alle legitimen Mittel ein, um die Misere deutlich zu machen. Mit ins Boot stieg vor allem der Landkreis, der die Straße mit entsprechender Förderung bauen will.
Ebenso unterstützte das Straßenbauamt das Vorhaben, um eine möglichst optimale Lösung zu schaffen", blickte Erhard zurück. Die Planungen seien modifiziert worden, um Verbesserungsvorschläge zu berücksichtigen.
Per Plan verdeutlichte der Bürgermeister den Streckenverlauf von der B 19 aus mit Kreisverkehr nördlich an Eltingshausen vorbei zum Umspannwerk, wo ein zweiter Kreisverkehr die Anbindungen für Eltingshausen und Industriegebiet
aufnimmt. "Die Kreuzung von B 19 mit der Kreisstraße KG 43 ist die unfallträchtigste in ganz Unterfranken. Hier ist Entschärfung dringend geboten", betonte Erhard. Der Landkreis schloss inzwischen die Planungen ab und sah die Finanzierung für dieses Jahr vor. Der Bau wäre aber nur möglich gewesen, wenn der Kreis alle benötigten Grundstücke hätte erwerben können.
Allen Besitzern wurde ein einheitliches Angebot, das deutlich über dem üblichen Preis lag, gemacht. "Von 28 beteiligten Eigentümern machten viele mit. Von den restlichen - nicht alle wohnen in Eltingshausen - fehlt noch das Ja", erklärte Erhard. Die Verträge mit Landkreis und Straßenbauamt seien geschlossen, das Baurecht aber fehle. So bleibe nichts anderes übrig, als ein Planfeststellungsverfahren Mitte April mit öffentlicher Auslegung einzuleiten.
Das koste Zeit, ein dreiviertel Jahr bestimmt. Nachteil sei weiter, dass dann der Straßenbau nur das unbedingt Nötige zulasse und Extras wie zusätzlicher Schallschutz entfalle. Vielleicht komme noch ein Einlenken der restlichen Eigentümer.
Sechs mögliche Standorte Zum Thema Windenergie ging der Bürgermeister vom Regionalplan aus: "Dort finden sich sechs mögliche Standorte westlich der Schwarzen
Pfütze auf Gemeindegrund. Gemäß Bundesbaugesetz passen die Entfernungen zur nächsten Wohnbebauung für diese privilegierten Maßnahmen. Kommt in Bayern der Zehn-Höhen-Abstand, müssten die Gemeinden zustimmen. Wir haben mit dem Projekt die Energie-Allianz Bayern beauftragt. Die Vorplanungen laufen." Die Details seien in einer eigenen Bürgerversammlung vorgestellt worden.
Akustik und Küche Der Haushalt für das laufende Jahr enthält 80 000 Euro für das Dorfzentrum Eltingshausen. "Zunächst wird die Akustik in der Kulturscheune durch sog. Baffeln verbessert. Der Auftrag ist bereits vergeben. Außerdem wird zumindest teilweise im Quertrakt eine Küche eingebaut", führte Erhard aus.
Unmittelbar bevor steht die Sanierung der Hegler-Halle, die 1,5 Meter höher und 6 Meter länger wird. Außerdem entsteht ein zusätzlicher Gymnastikraum. Das Fünf-Millionen-Projekt ist nötig, um vor allem die Vorgaben des Brandschutzes zu erfüllen, ein energiesparendes Heizsystem zu installieren und die sportliche Nutzung vor allem für Eltingshausen und Oerlenbach zu verbessern.
"Finanziell können wir uns die Maßnahme leisten", versicherte Erhard.
Die Feuerwehr initiierte den Kauf eines gebrauchten Feuerwehrautos. Die Gemeinde steuerte 10 000 Euro dazu. In der Steinstraße wurden einige Lampen auf LED umgerüstet, um Energie einzusparen. Verbessert wird die Breitbandversorgung vor allem in Ebenhausen und Eltingshausen. Von der Bundesnetzagentur fehlt noch das Ja für die Ausschreibung.
Von den angesetzten 600 000 Euro im Haushalt werden vom Freistaat 80 Prozent rückerstattet.
Zahlen und Personen:
Einwohnerentwicklung 51 Zu- und 49 Wegzüge sowie
4 Geburten und 9 Todesfälle.
Eltingshausen zählte zum Jahresende 976 Personen mit Haupt- und 51 Personen mit Nebenwohnsitz.
EhrungIda Reuß erhielt für ihr überaus langes und intensives Engagement in der Kirchengemeinde das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten.