In Münnerstadt ist klar, dass Bürgermeister Helmut Blank (CSU) nach zwei Amtsperioden nicht mehr als Rathauschef kandidiert. Der CSU-Ortsvorstand hat sich einstimmig auf Michael Kastl geeinigt, die offizielle Nominierung dürfte reine Formsache sein. Kastl hatte Bürgermeister Helmut Blank während einer langwierigen Krankheit im Rathaus vertreten.
Einen offiziellen Gegenkandidaten gibt es noch nicht. Allerdings gilt die Kandidatur des Zweiten Bürgermeisters Andreas Trägner (Freie Wähler) als sicher. Auch er hat Helmut Blank während dessen Krankheit vertreten. Unklar ist noch, ob Trägner auch Favorit von Forum aktiv und SPD wird, oder ob die beiden Fraktionen eigene Kandidaten ins Rennen schicken. 2014 hatten Freie Wähler, Forum aktiv und SPD einen gemeinsamen Kandidaten, während die Wählerliste Neue Wege Helmut Blank unterstützte. Ob die nun einen eigenen Kandidaten stellen, lässt Klaus Schebler (Neue Wege) offen. Er verrät nur, dass er wieder kandidieren wird. Ob als Stadtrat oder als Bürgermeister, lässt er offen.
In Hammelburg schaffte es 2014 nach 24 Jahren wieder ein CSU-Kandidat an die Spitze der Stadt. Der letzte "schwarze" Bürgermeister war bis dahin Elmar Hartung gewesen, der von 1984 bis 1990 eine Wahlperiode lang amtierte. Warmuth ist außerdem der erste Bürgermeister, der nicht aus der Kernstadt, sondern einem Stadtteil von Hammelburg kommt. Der Diebacher hatte zwei Mitbewerber: Dominik Sitter aus Obereschenbach und Stefan Lang aus Nüdlingen. Sitter trat für die damals neu gegründete Bürgerliste Obereschenbach an, hinter Lang standen fünf Gruppierungen und Parteien: CBB, SPD, Grüne/BfU, Junge Liste und H.A.B. Warmuth setzte sich in einer Stichwahl mit knapp 54 Prozent gegen Lang durch.
Weder Warmuth noch mögliche Gegenkandidaten haben sich bisher öffentlich zu einer Kandidatur bekannt. Klar ist zumindest, dass Lang nicht abermals als Kandidat für das Bürgermeisteramt in Hammelburg infrage kommt. Nach Aussage von Sitter ist die Bürgerliste Obereschenbach noch dabei, zu prüfen, ob sie wieder einen Bürgermeisterkandidaten aufstellen.
Bereits im Herbst hat Norbert Schaub erwähnt, dass er sich eine Kandidatur vorstellen könnte. Der Westheimer, der Kreisvorsitzender der SPD und noch Hammelburger Ortsvereinsvorsitzender ist, möchte einer Parteientscheidung aber nicht vorgreifen: Die SPD sei bemüht, einen Kandidaten aufzustellen, sagte er auf Nachfrage.
Für mindestens sechs Bürgermeister - alle älter als 60 Jahre - endet am 30. April 2020 die Amtszeit. Dazu gehört auch der aktuell dienstälteste Bürgermeister: Wilhelm Friedrich (CSU) aus Zeitlofs. "Ich denke, nach 24 Jahren als Bürgermeister kann man beruhigt in den Ruhestand gehen", sagt der 64-Jährige. Ein möglicher Nachfolger sei bislang nicht in Sicht.
Bürgermeister Gotthard Schlereth aus Oberthulba gab seinen Abschied bereits im Oktober bekannt. Im Januar und Februar folgten dann seine beiden Bürgermeisterkollegen Peter Hart (CSU/UWG) aus Fuchsstadt und Jürgen Karle (Freie Wählergemeinschaft Völkersleier-Heckmühle) aus Wartmannsroth. Sie kündigten ebenfalls an, auf eine weitere Kandidatur und Amtszeit zu verzichten.
Alle drei begründeten ihre Entscheidung ähnlich: Sie wollen künftig mehr Zeit für private Dinge und noch etwas vom Leben haben. Hart ist 65, Karle 61 Jahre alt. Einige, die kommunalpolitisch aktiv sind, überraschte der Entscheidungszeitpunkt der drei. Es ist nicht gerade Gewohnheit, dass sich Amtsträger so früh so klar äußern. Doch die drei Bürgermeister wollten potenziellen Nachfolgekandidaten für die Entscheidung und Vorbereitung auch genügend Zeit lassen.aki/rr