Vogel wollte keine Federn lassen

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Das andere Foto zeigt die scheidende Schützenkönigin Melanie Kiesel bei der Übergabe der Schützenkette an Bernd Diemer. Foto: Daniel Wiener
Das andere Foto zeigt die scheidende Schützenkönigin Melanie Kiesel bei der Übergabe der Schützenkette an Bernd Diemer.  Foto: Daniel Wiener

Erst nach dem 320. Schuss stand Bernd Diemer als Schützenkönig fest.

Wenn der Musikverein Rannungen die Instrumente ansetzt und die Bayernhymne erklingen lässt, ist es soweit: Der neue Schützenkönig ist in Amt und Würden gehievt worden. In diesem Jahr ist es Bernd Diemer, der die letzte Feder vom Vogel abschoss und somit die Nachfolge von Melanie Kiesel antrat.
Wenn dann die "Schützenliesl", krachend untermalt von jeweils drei Pistolenschüssen, die Inthronisation beendet, darf der neue Regent die versammelten Schützen zum
Umtrunk einladen. Vorher gab es viele dankende und lobende Worte für die scheidende Schützenkönigin, die zuvor mit Schützengeleit von zuhause abgeholt worden war. Sie war auf dem Schützenball ebenso Repräsentantin, wie bei der Nikolausfeier und verschiedenen Geburtstagen.

Schwierige Suche

Schützenmeister Andreas Weigand erinnerte nochmals an die schwierige Suche nach einem neuen König, denn der Vogel wollte lange keine Federn lassen. Am Schießtag dauerte es schließlich bis 23.20 Uhr, bis sich nach 201 Schüssen zehn Finalisten herauskristallisiert hatten. Insgesamt waren 28 Schützen angetreten, um sich um die Königswürde zu bewerben. Bernd Diemer gab am Ende den 320. Schuss ab, der die letzte Feder fallen ließ.
Gauschützenmeister Dieter Koch fiel das umfangreiche Prozedere auf, mit dem dem Schützenkönig in Rannungen gehuldigt wird. Es sei wichtig, neben dem sportlichen Bereich auch die gesellschaftliche Bedeutung von Schützenvereinen durch Proklamationen hervorzuheben.

Schützen sorgen für guten Ruf

TSV Ehrenamtsbeauftragter Alfred Erhard freute sich in seiner gewohnt launigen Art über das Ereignis, das in Rannungen einen hohen Stellenwert besitzt. Als Abteilung des TSV sorgen die Schützen auch über die Grenzen Rannungens hinaus für einen guten Ruf des Vereins.
Mit Bernd Diemer setzt ein weiterer Schütze mit bekanntem Rannunger Familiennamen eine alte Tradition fort. Schon sein Vater Werner Diemer hatte 1995/96 die Königswürde erringen können. "Ich bin stolz, die lange Schützentradition in meiner Familie als König fortführen zu dürfen", sagte Bernd Diemer.