Die Mitglieder des scheidenden Seniorenbeirats trafen sich zum letzten Mal.
Zur letzten Sitzung des Bad Kissinger Seniorenbeirats in der auslaufenden Amtsperiode hatte Vorsitzender Hans-Peter Kreutzberg ins Rathaus geladen. "Sie werden mir fehlen", bedauerte Oberbürgermeister Kay Blankenburg das Ausscheiden Kreutzbergs, der 2009 zum Vorsitzenden gewählt worden war und nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren wollte.
"Mein Frau sitzt mir im Nacken", scherzte Kreutzberg in dem für ihn typischen Humor.
In einer Kleinstadt wie Bad Kissingen sei man allerdings "nicht aus der Welt", weshalb er sich auch weiterhin für die Belange der Senioren einsetzen und als Ansprechpartner zur Verfügung stehen werde.
Wichtig war ihm, dem neu gewählten Seniorenbeirat "ein wohl bestelltes Haus zu übergeben". Vieles habe der Beirat in den vergangenen sechs Jahren für die Kissinger Senioren
erreicht, viele Anträge seien an den Stadtrat eingereicht worden. "Als Ergebnis gibt es nicht nur Null- oder Hundert-Prozent-Lösungen, sondern auch vielerlei Zwischenstufen."
Sorge bereiten Kreutzberg noch immer die viel zu hohen Bordsteine in der Stadt, auch am Berliner Platz, die vielen in ihrer Mobilität eingeschränkten Einwohnern Schwierigkeiten machen. An den Oberbürgermeister gewandt, meinte er: "Es muss doch nicht immer die große Lösung sein.
Manche Dinge sind auch mit geringem Aufwand zu schaffen."
In einem Rückblick hatte Christa Nürnberger auf die einmal jährlich angebotene "etwas andere Stadtrundfahrt" des Seniorenbeirats hingewiesen, in deren Verlauf städtische Einrichtungen besichtigt werden. Höhepunkte vergangener Jahre unter Mitwirkung des Beirats waren die Kampagne "ganz jung, ganz alt, ganz ohr" oder das "Fest der Generationen", bei dem die damalige Sozialministerin Christine Haderthauer Bad
Kissingen als bayernweites Vorbild für Generationenarbeit gelobt hatte.
Vor fünf Jahren wurde das Projekt "Senioren helfen Senioren" für kleine Hilfsdienste oder Hilfe gegen Vereinsamung gegründet, 2011 eine Notfallmappe erstellt und 2013 ein selbst entworfener Flyer zur Vorsicht vor dem kriminellen "Enkeltrick" verteilt. Auf Antrag des Seniorenbeirats, führte Nürnberger weiter aus, wurden am Bahnhof ein Telefon installiert, in der Stadt Verbesserungen an
Fußgängerüberwegen ausgeführt und eine zusätzliche Bushaltestelle an der Münnerstädter Straße eingeführt.
"Es ist eine unserer vitalen Aufgaben, Anträge an die Stadt zu stellen", merkte der Vorsitzende an und forderte zugleich den neuen Seniorenbeirat auf: "Machen Sie kräftig Gebrauch davon." Dieser Rat bleibt sicher nicht ungehört, werden doch immerhin acht bisherige Mitglieder auch dem neuen Gremium angehören.
"Das spricht für einen nahtlosen Übergang", gab sich Kreutzberg zufrieden.
Das neue Gremium ist bereits gewählt Für den Seniorenbeirat der Stadt Bad Kissingen kamen am Dienstag zwei Dinge zusammen: Das alte Gremium hatte für die Amtsperiode 2008 bis 2014 - die Amtsperiode ist gekoppelt an die Kommunalwahl - seine abschließende Sitzung, und gleichzeitig hat David Rybak, der
verantwortliche Sozialreferent der Stadt Bad Kissingen, bestätigt, dass das neue Gremium schon gewählt ist.
Festhalten an Termin Das hat formale Gründe. Eigentlich sollte in dieser Woche (26. bis 30. Januar) die Kandidatenliste für die Wahl (geplant für 7. Februar) des neuen Seniorenbeirates ausliegen.
Zu wählen sind elf Mitglieder.
Da sich auf der Vorschlagsliste aber nur elf Kandidaten befinden, sind die schon gewählt. Die für den 7. Februar geplante Wahl im Stadtsaal ist also hinfällig, allerdings hat David Rybak auf Nachfrage gestern erklärt, dass er an diesem Termin dennoch festhalten und gemeinsam mit dem neugewählten Seniorenbeirat zu diesem Termin eine Infoveranstaltung durchführen will.
"Wir werden da was machen", sagte der rührige Sozialreferent.
Neues Wahlverfahren Die Satzung für den Seniorenbeirat und seine Wahl hat die Stadt im vergangenen Jahr überarbeitet. Das Gremium setzt sich zusammen aus 14 stimmberechtigten Mitgliedern, von denen elf zu wählen sind (Oberbürgermeister, Stadtratsbeauftragter Senioren und Sozialreferent der Stadt sind qua Amt dabei). Die Mitglieder wurden
früher von den Seniorenverbänden, Einrichtungen und Gruppierungen, die Seniorenarbeit leisten, benannt. Der Seniorenbeirat war also ein Delegierten-Beirat.
Fünf Neue dabei Daraus wird ab diesem Jahr ein gewählter Beirat. Alle Bürger Bad Kissingens, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, können in diesen Beirat gewählt werden (passives Wahlrecht). Leicht war es nicht, bestätigte David
Rybak, die Kandidatenliste zu komplettieren. Am Ende kam ein Gremium zustande , das ausnahmslos mit sehr engagierten und aktiven Senioren besetzt ist.
Sechs Mitglieder waren im alten Gremium vertreten, fünf kamen neu dazu, wobei Hans Sternberg als beratendes Mitglied (Leiter Arbeitskreis Bau und Verkehr) im alten Gremium mitgearbeitet hat.
Das neue Gremium hat für die Amtsperiode 2015-2020 folgende Mitglieder:
Helmut
Beck (62, neu);
Roland
Fenn (68);
Rosalinde
Heider (71)
Dieter
Jonas (69, neu)
Christa
Nürnberger (87)
Stefica
Schön (68)
Bernhilde
Sebald-Roth
(73)
Dieter Andreas
Simon (81, neu)
Hans
Sternberg (89, neu)
Olga
Straub (79, neu)
Leopoldine
Wiesner (79).
Dazu kommen Oberbürgermeister, Seniorenbeauftragte/-r des Stadtrates, Vertreter Sozialreferat
Mit dem neuen Seniorenbeirat sind alle fünf städtischen Beiräte besetzt und im Amt: Der Jugendbeirat (Amtszeit
zwei Jahre) hat sich im Dezember 2014 konstituiert, der Integrationsbeirat (Amtszeit analog der kommunalen Wahlperiode) ist seit Dezember 2014 bei der Arbeit, der neue Familienbeirat ist schon seit Herbst 2014 im Amt und der Vereinsbeirat wird in diesem Jahr neu gewählt (Amtszeit sechs Jahre).