Urbuche von Mitgenfeld brach auseinander

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Das Naturdenkmal oberhalb von Mitgenfeld ist mehrere hundert Jahre alt. Fotos: Jürgen Hüfner
Das Naturdenkmal oberhalb von Mitgenfeld ist mehrere hundert Jahre alt. Fotos: Jürgen Hüfner
Wie alt die Buche genau ist, weiß keiner. Die Angabe auf dem Stein ist eine grobe Schätzung.
Wie alt die Buche genau ist, weiß keiner. Die Angabe auf dem Stein ist eine grobe Schätzung.
 
Am 5. Mai fotografierte Jürgen Hüfner die Urbuche noch für den neuen Rhönheimat-Kalender.
Am 5. Mai fotografierte Jürgen Hüfner die Urbuche noch für den neuen Rhönheimat-Kalender.
 

Die Kräfte der Natur waren schneller: In der Nacht auf Dienstag brach das Naturdenkmal oberhalb von Mitgenfeld auseinander. Dabei sollte schon in der nächsten Woche eine Firma den mehrere hundert Jahre alten Baum sichern.

Die Urbuche ist einer der bemerkenswertesten Bäume im Landkreis. Seit gestern muss man sagen, sie war es. Der urige Baum am Hang der Pilsterköpfe wurde schon von den Stürmen der 1990er Jahre stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahr 2008 überstand die Buche einen Brandanschlag. Nun brach sie in der Nacht auf Dienstag vollends auseinander.

Ein lautes Krachen riss Berthold Hahn, dessen Schlafzimmer in Richtung Urbuche zeigt, um 3.50 Uhr aus dem Schlaf. "Das Geräusch kam vom Pilster her, da wusste ich gleich, es ist die Urbuche", so die Schlussfolgerung Hahns. Am Morgen bestätigte der Blick aus dem Fenster, was das Geräusch schon angekündigt hatte: die alte Urbuche war zusammengebrochen.

Landratsamt entscheidet, wie es mit der Buche weitergeht

Berthold Hahn erzählte die Geschichte am Mitgenfelder Kiosk. Von dort machte sie die Runde, bis auch Bürgermeister Walter Müller (CSU) erfuhr, was der Buche widerfahren war. Vor Ort machte er sich ein Bild von der Lage. "Das ist eine sehr traurige Geschichte, insbesondere deshalb, weil nächste Woche eine Baumpflegefirma aus Fladungen die Buche weiter absichern sollte. Eine Woche hat gefehlt", bedauerte Müller und würdigte die Bedeutung des Naturdenkmals. "Sie war das Wahrzeichen von Mitgenfeld, aber man kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen."

Tatsächlich hatten im Vorfeld schon Untersuchungen des Baumes stattgefunden. An der Rückseite fand sich eine Markierung, die zunehmend auseinander driftete. Mit Ausschlagen der Blätter im Frühling erhöht sich auch die Windlast eines Baumes. Und noch etwas hat wohl eine Rolle gespielt: "Gestern hat es geregnet", berichtet Hahn. Eine stärkere Windböe hat dann vermutlich das Ende der Urbuche eingeläutet.

Wie es nun weiter geht, weiß Bürgermeister Müller selbst noch nicht. Da es sich um ein Naturdenkmal handelt, hat das Landratsamt alle weiteren Entscheidungen zu treffen.