Rund 150 Teilnehmer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum kamen zum 2. Bad Kissinger Telemedizinkongress. Vor allem für den ländlichen Raum werden Verbesserungen erwartet.
Telemedizin wird immer wichtiger werden. Ein Fazit des 2. Bad Kissinger Telemedizinkongresses am Mittwoch im Regentenbau. Mit Hilfe von telemedizinischen Anwendungen könne spezielles Fachwissen den Patienten auch in abgelegenen Landesteilen zur Verfügung gestellt werden.
Der Kongress diene unter anderem dazu, alle medizinischen Dienstleister in das Thema einzubinden, sagte der Geschäftsführer des Zentrums für Telemedizin (ZTM), Sebastian Dresbach. Das gelte für Ärzte ebenso wie für Pflegepersonal, Notfalldienste, Kostenträger und medizintechnische Firmen. Außerdem gelte es, die Akzeptanz der Telemedizin zu vergrößern. Telemedizin solle den Arzt vor Ort nicht ersetzen sondern ihn bei seiner Arbeit unterstützen. Besonders hob Dresbach die Förderung der Telemedizin und des ZTM in Bad Kissingen durch den Freistaat hervor.
Alle Beteiligten ins Boot holen "Wir versuchen, alle Bereiche, die mit medizinischen Aktivitäten zu tun haben, ins Boot zu bekommen", betonte auch der Vorstandsvorsitzende des ZTM, Prof. Dr. Bern Griewing. Als praktisches Beispiel nannte er die Kooperation des Rehazentrums Bad Bocklet mit der Klinik in Werneck. Per Telemedizin könne der Operateur die Wunde inspizieren und den Heilungsfortschritt beobachten, ohne dass der Patient die Reha-Klinik verlassen muss. "Telemedizin ist sexy", meinte der Vorstandsvorsitzende.
Von einer hochkarätig besetzten Tagung sprach MdL Sandro Kirchner (CSU). Die Telemedizin werde eine Schlüsselrolle spielen, ihr gehöre die Zukunft, sagte der Abgeordnete. Dieses Netzwerk müsse zielstrebig ausgebaut werden: "Die Telemedizin bringt medizinisches Spezialwissen zum Patienten und nicht umgekehrt und spart wertvolle Zeit bei der Notfallversorgung", so der Abgeordnete weiter.
Bedeutung als Medizin-Standort Gut 150 Teilnehmer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum waren zum Kongress nach Bad Kissingen gekommen. Für Sebastian Dresbach auch ein Indiz für die Bedeutung der Kurstadt als Medizin-Standort. Dafür spricht auch, dass der Kongress in der Kurstadt erstmals in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin ausgerichtet wurde.
Versorgungs-Plus Unter Telemedizin versteht man laut Deutscher Gesellschaft für Telemedizin die Erbringung medizinischer Dienstleistungen in Überwindung räumlicher Entfernungen durch Zuhilfenahme moderner Informations- und Kommunikationstechnologien. Der Einsatz der Telemedizin berge großes Potential für eine Qualitätsverbesserung und -sicherung in der medizinischen Versorgung, vereinfache die diagnostische und therapeutische Praxis, steigere die Qualität der medizinischen Versorgung und verbessere die Verfügbarkeit umfassenderen medizinischen Wissens auch in der Fläche