Auf diese Weise werde dem Anliegen der Schülerinnen Rechnung getragen, ohne dass das Budget des Landkreises belastet wird. Das Projekt soll fortgeführt werden und wird von der Schulleitung und dem Schulforum unterstützt.
Auch das Miltenberger-Gymnasium ist in den Toiletten ausgestattet: "An unserer Schule gibt es seit geraumer Zeit in unseren Mädchen-Toiletten kostenfreie Periodenprodukte (Binden und Tampons)", berichtet Andrea Reith vom Franz-Miltenberger-Gymnasium Bad Brückenau.
"Halten Produkte bereit"
Auch die Mittelschule Bad Bocklet hält "bereits für die wenigen Mittelschulmädels Produkte bereit", also Binden, Slipeinlagen, Tampons, sagt Sekretärin Melanie Hahn. Falls es dennoch irgendwo kostenfreie Binden zu holen gebe, würde sie sich dennoch freuen.
Auf die Anfrage der Zeitung an die Mittelschule Bad Brückenau, wie sie mit dem Thema umgeht, antwortet Rektor Michael Heyne: "Herzlichen Dank für das Angebot. Die Mittelschule Bad Brückenau ist gut versorgt und hat deshalb keinen Bedarf."
Von den anderen angefragten weiterführenden Schulen im Landkreis kam auf die wiederholte Nachfrage keine Antwort.
KOMMENTAR dazu von Ellen Mützel
Tampons und Co. in den Toiletten sind wichtig Warum Schulen und andere Einrichtungen Menstruationsprodukte stellen sollten. Ein unschönes Gefühl: Man sitzt auf der Toilette und merkt: "Oh nein, ich habe vergessen, mein Toilettenpapier mitzunehmen." Glücklicherweise kann man sich aber auf den Weg zu einer Lehrkraft oder in das Sekretariat machen, um das zu beichten und Hilfe zu bekommen. Hört sich komisch an? Ist aber bei Periodenprodukten genau so. Erschwerend kommt hinzu: Die Menstruation und alles, was dazugehört, ist noch immer ein Tabuthema, vor allem unter jungen, pubertierenden Menschen.
Frauen brauchen Periodenprodukte, um am öffentlichen und sozialen Leben teilnehmen zu können. Dass das Kultusministerium für Binden, Tampons und Co. keine Gelder bereitstellt (), ist nicht zufriedenstellend. Wie Toilettenpapier, Handseife oder Papiertücher sollten Menstruationsprodukte für Menstruierende auf den öffentlichen Toiletten zu Verfügung stehen. So können sich manche Menschen und Familien, die unter der Armutsgrenze leben und von der sogenannten Periodenarmut betroffen sind, die Produkte schlichtweg nicht leisten.
Andere freuen sich einfach dann, wenn die Periode mal wieder unregelmäßig auftritt und sie nichts dabei haben. Auch hat es mit Gleichberechtigung zu tun, da diese Kosten auf Männer nicht zukommen. "Dann bräuchte es auch kostenfreie Rasierer für Männer", entgegnen bei diesem Thema viele - vergessen nur, wie ungern beispielsweise unrasierte Frauenbeine gesehen werden.
Bis sich im Großteil der Toiletten etwas ändert, wird es wohl noch dauern: Das wird sich wahrscheinlich nur durch einzelne kleine Initiativen oder eine bayernweite Regelung regeln.