Die Südbrücke ist in fortgeschrittenem Alter und muss öfter begutachtet werden als normal. Ein Neubau soll sie in den nächsten Jahren ersetzen. Das Staatliche Bauamt will in Kürze mit der Planung beginnen.
Die Südbrücke zwischen Schlachthofkreuzung und Garitz ist mit 66 Jahren nicht mehr die jüngste. Irgendwann in den nächsten Jahren erreicht sie ihr Lebensende. Nach Auskunft des Staatlichen Bauamts in Schweinfurt soll dann eine neue Brücke errichtet werden, die den Verkehr der B 287 über die Saale leitet. "Die Planungen sollen noch in diesem Jahr beginnen", teilt Pressesprecherin Nina Löhner mit.
Noch ist der Zustand der Südbrücke zumindest soweit in Ordnung, dass der Verkehr ohne allzu große Einschränkungen über sie hinwegrollen kann. "Das Bauwerk hat derzeit eine Zustandsnote von 2,9, resultierend aus der Hauptprüfung 2017", berichtet sie. Das gilt als ausreichend und bedeutet: Fahrzeuge bis 44 Tonnen Gewicht dürfen die Brücke befahren, genehmigungspflichtige Schwertransporte hingegen müssen außen herum. Fahrzeuge zwischen 30 und 44 Tonnen müssen Mindestabstände von 100 Metern einhalten.
Aufgrund ihres Alters und des verbauten Materials rücken alle drei Jahre Gutachter an, um die Südbrücke eingehend zu prüfen, zuletzt in der vergangenen Woche. Der Überbau, also der Teil einer Brücke mit der Fahrbahnplatte und den Trägern, "ist dabei insbesondere auf Risse und Verformungen [...] zu überprüfen", so Löhner. Außerdem achten die Gutachter darauf, ob sich Risse an den Brückenpfeilern und Widerlagern gebildet haben. Das Ergebnis der jüngsten Hauptprüfung liegt bislang noch nicht vor.
Mit Hebebühne unter die Brücke
Grundsätzlich finden Hauptprüfungen für Brücken alle sechs Jahre statt. Die Ingenieure beurteilen die Bauwerke auf ihre Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit. Löhner: "Die regelmäßige Prüfung und Überwachung dient dazu, eingetretene Mängel und Schäden rechtzeitig zu erkennen." Die Bauträger sollen Probleme gleich beheben können, bevor der Schaden zu groß und die Verkehrssicherheit beeinträchtigt wird.
Bei der Hauptprüfung müssen die Gutachter alle Teile der Brücke - auch die schwer zugänglichen - handnah untersuchen. Zwei Tage hat die jüngste Begutachtung gedauert. Um zum Beispiel die Unterseite aus der vorgeschriebenen Nähe kontrollieren zu können, war eine Hebebühne im Einsatz. Die wurde von einem Laster auf der Brücke seitlich herabgelassen und unter die Brücke eingeschwenkt. Während der Arbeiten kam es immer wieder zu Behinderungen des Verkehrs sowie längeren Wartezeiten für die Autofahrer.