Im Landkreis Kissingen führte ein Gewitter am späten Sonntagabend zu einem Zugunfall. In der Nähe des Euerdorfer Bahnhofs wurde die Fahrt einer Erfurter Bahn abrupt durch den Zusammenstoß mit einem umgefallenen Baum und Ästen gestoppt. Das schwer zugängliche Geländes erschwerte die Bergung des Zuges.
Das Gewitter am späten Sonntagabend hat nicht nur auf den Straßen im Landkreis Bad Kissingen für Behinderungen gesorgt, sondern auch auf der Schiene:
Gegen Mitternacht ist auf der Bahnstrecke Bad Kissingen-Hammelburg ein Zug der Erfurter Bahn mit einem Baum oder Ast zusammengestoßen. Die sieben Passagiere und der Lok-Führer kamen mit dem Schrecken davon.
"Es hat gescheppert und gerumpelt, und dann stand der Zug plötzlich", sagte einer der Mitfahrenden.
Im letzten Zug in Richtung Hammelburg befanden sich sieben Bundeswehr-Soldaten, die auf dem Weg von Schweinfurt zur Kaserne nach Hammelburg waren. Kurzerhand sprang das Rote Kreuz ein und brachte die Soldaten in der Nacht an ihr Ziel.
Äste und zumindest ein dickerer Stamm lagen einige hundert Meter westlich des Euerdorfer Bahnhofes über die Schiene.
Die Euerdorfer Feuerwehren und mehrere Rettungswägen suchten zunächst nach der Unfallstelle. In der Nähe des Euerdorfer Aussiedlerhofes wurden sie schließlich fündig.
Unwegsames Gelände Weil das Gelände dort unwegsam ist, mussten sämtliche Rettungsmittel getragen werden. Die Unfallstelle war lange Zeit abgesperrt. Verletzt wurde niemand.
"Unter dem Zug war ein rund 20 Zentimeter dicker Ast", berichtete einer der Helfer der Euerdorfer Feuerwehr.
Gemeinsam mit Mitarbeitern der Deutschen Bahn wurde das Hindernis beseitigt, der Zug konnte bis in den Euerdorfer Bahnhof rollen. In der Nacht war zunächst nur die gesprungene Windschutzscheibe des Zuges zu erkennen.
Um Schäden am Unterboden auszuschließen, wurden noch in der Nacht Techniker der Erfurter Bahn herbeigerufen. Weil es sich um einen Unfall auf einer Bahnstrecke handelte, mussten eigens Beamte der Bundespolizei aus Würzburg kommen.