Dickmacher oder wertvolle Grundnahrungsmittel? Holger Klemms Tipp: clevere Alternativen zu diesen schnellen Kohlenhydraten kosten!
Die Antwort auf diesen Mythos lautet wie so oft: J a und Nein. Auch bei dieser These muss man differenzieren. Sportler, die sich regelmäßig bewegen und eine schlanke Figur haben, füllen mit Lebensmitteln wie Kartoffeln, Nudeln und Reis bewusst ihre Kohlenhydratspeicher auf. Diese Gruppe von Menschen kann bedenkenlos zugreifen, da sie genetisch eventuell begünstigt ist oder im hohen Maße durch ihre sportliche Aktivität Energie verbraucht.
Andere Grundlagen
Als ich in Würzburg Sport studiert habe, gab es in der Cafeteria fast täglich riesige Portionen Nudeln in allen Variantionen. Klar: Bei fünf bis sechs Stunden Sport täglich wären wir Studenten andernfalls gar nicht leistungsfähig gewesen. Der Norm entspricht das allerdings nicht. Und bei Menschen, die wegen ihrer Veranlagung in die andere Richtung tendieren, verhält es sich ohnehin anders.
Fett-Abbau stoppt
Kartoffeln, Reis und Nudeln bestehen vorwiegend aus schnellen Kohlenhydraten. Das sind Zuckerbausteine, die den Insulinspiegel im Körper stark ansteigen lassen. Während das Insulin seine Arbeit tut, werden keine Fette abgebaut. Solange der Zuckerspiegel im Blut also über einem bestimmten Wert liegt, beschäftigt sich der Körper mit dem Abbau von Zucker - gleichzeitig lagert er das Nahrungsfett ein. Und es kommt noch dicker: Sind die begrenzten Kohlenhydratspeicher voll, wird der übrige Zucker ebenfalls in Fett umgewandelt, da dies leichter zu speichern ist.
Alternativen suchen
Nudeln, Reis und Kartoffen tragen sind hierzulande sehr beliebt. Ihre Schattenseite: Sie tragen nicht unwesentlich zu einer Gewichtszunahme bei. Diese Grundnahrungsmittel zu verteufeln, ist jedoch der falsche Weg. Besser ist es, clevere Alternativen zu finden.
Abends mal ohne Beilage
Vollkornreis und Vollkornnudeln sind gehaltvoller und dämpfen eher die Insulinausschüttung. Die Fettverbrennung kann weiter ihre Arbeit tun. Mit einem Spiralschneider lassen sich ganz leicht sämtliche Gemüsesorten in leckere "Gemüsenudeln" verwandeln und gehen als gesunde Beilage durch. Ab und zu eine Ofenkartoffel mit Magerquark ist "erlaubt" und als Eiweißbombe auch sogar zu empfehlen. Nur die tägliche Flut an Zucker bringt den Körper an die Grenzen der Belastbarkeit. Typ 2-Diabetiker können ein Lied davon singen. Verzichten Sie am Abend öfter mal auf die kalorienreiche Kohlenhydratbeilage und wählen Sie stattdessen ein Steak mit Salat oder ein leckeres Fischfilet mit frischem Gemüse. In Maßen - nicht in Massen - ist aber alles erlaubt.