Stets im Einsatz für die Bürger

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Eine Abordnung der Lehrgangsgruppen wird vereidigt. Foto: Sigismund von Dobschütz
Eine Abordnung der Lehrgangsgruppen wird vereidigt.  Foto: Sigismund von Dobschütz
Für Musik hat das Bundespolizeiorchester München unter Leitung von Andreas Seger gesorgt. Foto: Sigismund von Dobschütz
Für Musik hat das Bundespolizeiorchester München unter Leitung von Andreas Seger gesorgt. Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Feierlich sind die Polizeianwärterinnen und Polizeianwärter vereidigt worden. Foto: Sigismund von Dobschütz
Feierlich sind die Polizeianwärterinnen und Polizeianwärter vereidigt worden. Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Polizeioberrat Jens Hering, Leiter des Aus- und Fortbildungszentrums der Bundespolizei Oerlenbach, bei seiner Festansprache Foto: Sigismund von Dobschütz
Polizeioberrat Jens Hering, Leiter des Aus- und Fortbildungszentrums der Bundespolizei Oerlenbach, bei seiner Festansprache  Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Erster Polizeihauptkommissar und Zentralbereichsleiter Harald Müller bei seiner Begrüßung Foto: Sigismund von Dobschütz
Erster Polizeihauptkommissar und Zentralbereichsleiter Harald Müller bei seiner Begrüßung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Drei Polizeianwärter berichteten aus ihren ersten Lehrgangstagen. Foto: Sigismund von Dobschütz
Drei Polizeianwärter berichteten aus ihren ersten Lehrgangstagen. Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Stramme Haltung bewiesen die drei Fahnenträger während des Festaktes. Foto: Sigismund von Dobschütz
Stramme Haltung bewiesen die drei Fahnenträger während des Festaktes. Foto:  Sigismund von Dobschütz
 

Nach zwei Jahren sind heuer 167 Auszubildende der Bundespolizei in Oerlenbach wieder in der Wandelhalle Bad Kissingen vereidigt worden.

Nach zweijähriger Pandemiepause gab es in der Bad Kissinger Wandelhalle erstmals wieder eine öffentliche Vereidigung neuer Lehrgangsteilnehmer des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrum (BPolAFZ) Oerlenbach, das heuer in Nachfolge des früheren Bundesgrenzschutzes sein 60-jähriges Bestehen feiert. Endlich durften wieder alle Angehörigen im Beisein vieler Zaungäste diesen wohl wichtigsten Moment zum Start ins Berufsleben der 167 Polizeianwärter und -anwärterinnen im Alter zwischen 16 und 34 Jahren miterleben.

Für die musikalische Begleitung der Feierlichkeit sorgte das Bundespolizeiorchester München unter Leitung von Andreas Seger, das im Anschluss an die Vereidigung noch ein öffentliches Konzert gab.

Anders als geplant, musste das Grußwort von Sandro Kirchner (CSU) vorgezogen werden. Doch trotz terminlicher Verpflichtungen wollte es sich der Staatssekretär des bayerischen Innenministeriums nicht nehmen lassen, vor allem als lokaler Abgeordneter die jungen Polizisten in Bad Kissingen zu begrüßen.

"Die Bundespolizei ist ein wichtiger Partner unserer Region. Es gibt ein enges Band der Verbundenheit." Kirchner verwies auf die gute Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landespolizei, Technischem Hilfswerk und den Feuerwehren auch im Landkreis. "Die Sicherheit im Landkreis und in Bayern ist besonders hoch, Sicherheit wird hier gelebt." Zwar könne Sicherheit niemals zu hundert Prozent garantiert werden, "aber in Bayern ist es uns schon sehr gut gelungen".

Verteidiger demokratischer Grundrechte

Die offizielle Vereidigung sei nicht nur ein Bekenntnis zum Beruf, meinte der Staatssekretär, sondern "Sie sind die Verteidiger unserer demokratischen Grundordnung". Sie müssten sich des Balance-Aktes bewusst sein, bei Verstößen notfalls die Freiheit einzelner Menschen einschränken zu müssen, dabei aber niemals "die rote Linie überschreiten" zu dürfen. "Die Würde des Menschen ist unantastbar."

Über die Würde des Menschen sprachen auch Oberpfarrer Stefan Fratzscher und Pater Benedikt Röder in ihrer ökumenischen Andacht. So könne der Satz "Wir sind die Guten" nicht für jeden Polizisten ungeprüft gelten, denn "Polizisten sind auch nur Menschen", machte Pater Benedikt deutlich. Polizisten tun aber dann Gutes, "wenn sie die Würde der Menschen schützen". Die Menschenwürde schließt niemanden aus, egal welchen Glaubens oder welcher Nationalität ein Mensch ist.

Besonderes Ambiente

Zu Beginn des eigentlichen Festaktes begrüßte Erster Polizeihauptkommissar Harald Müller die 167 Polizeimeisteranwärterinnen und -anwärter im besonderen Ambiente der Wandelhalle in der Welterbe-Stadt Bad Kissingen. "Der Welterbe-Status hebt nicht nur die Stadt aus einer Vielzahl an Kurorten in Deutschland und Europa hervor", dankte er der Stadt und der Staatsbad GmbH für die Bereitstellung der Halle. "Auch die Bundespolizei Oerlenbach profitiert davon, denn nicht jedes Aus- und Fortbildungszentrum kann eine solche traditionsreiche und beeindruckende Räumlichkeit für eine Vereidigung nutzen."

Vereidung ist ein Versprechen

In seiner Festansprache zur Bedeutung der Vereidigung und des Polizeiberufs wandte sich Polizeioberrat Jens Hering, seit April vergangenen Jahres Leiter des BPolAFZ Oerlenbach, gezielt an die Polizeianwärter. "Die Vereidigung ist Ihr Versprechen für die Bundesrepublik Deutschland, sich für alle Bürgerinnen und Bürger ohne Unterschied einzusetzen."

Polizeibeamte stellen sich damit ganz und gar in den Dienst des Landes. "Als Polizeibeamter haben Sie auch nach Dienstschluss eine Verpflichtung zum Wohlverhalten und zum Einschreiten bei Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung oder zur Verfolgung von Straftaten." Der Beruf des Polizeibeamten könne deshalb nur als Berufung verstanden werden.

Erfreulich bezeichnete der Dienststellenleiter die hohe weibliche Quote unter der Anwärtern aus allen Bundesländern mit 33 Prozent im mittleren und 43 Prozent im gehobenen Dienst. Auch der Migrationshintergrund der Anwärter aus 17 Nationen sei hervorzuheben, so Hering weiter. "Ihre Individualität spielt in der Gemeinschaft der Bundespolizei, einer Gemeinschaft von Uniformen, eine wichtige Rolle."

Erst denken, dann handeln

"Erst nachdenken, dann handeln", mahnte Polizeioberrat Hering seine jungen Kolleginnen und Kollegen zur Vorsicht und Zurückhaltung im Gebrauch sozialer Medien. "Sie gefährden damit sich und Ihre Kollegen. Das Netz vergisst nicht. Wenn Ihr Name später unter einer Anzeige steht, dann werden Sie sich so manches Mal wünschen, Sie hätten nicht so viel von sich und Ihrer Familie im Internet preisgegeben."

Auch im Namen von Bezirksrätin Karin Renner und Landrat Thomas Bold wünschte Bad Kissingens Bürgermeister Thomas Leiner (alle CSU) als letzter Sprecher vor dem offiziellen Akt der Vereidigung den jungen Bundespolizisten Glück und Erfolg im Beruf. "Sie sind der verlängerte Arm unseres Rechtsstaates." Nach eigenen 42 Jahren bei der Bundespolizei wisse er sehr gut um die Bedeutung dieser Zeremonie - auch als Beginn einer lebenslangen Freundschaft.