Seit Kurzem haben die Zeitlofser ein eigenes Gemeinschaftshaus in der Altengronauer Straße. Doch es bleibt noch viel zu tun.
Sie greifen zum Besen. Fritz Zeiger, Bert Behling und Bürgermeister Wilhelm Friedrich (CSU) fegen den Hof des Anwesens in der Altengronauer Straße, das der Markt Zeitlofs im vergangenen Jahr gekauft hat. Hier soll ein Dorfmittelpunkt entstehen. Eine öffentliche Toilettenanlage gibt es schon seit dem Winter. Nun baut Behling an einem Ofen, der die Leute wärmen soll. Hinter ihm hängt eine große Leinwand.
"Da können wir uns Fußballspiele anschauen", erzählt Wilhelm. An den Wänden hängen alte Wagenräder, hinter der Theke stehen Bierkästen.
Es bewegt sich viel an der Altengronauer Straße. Einmütig haben die Vereine und viele freiwillige Helfer mit angepackt und das Gelände schön gestaltet. Aber etwas macht dem Gemeinderat Sorgen. Die Statik des Wohnhauses ist bedenklich.
"Der Statiker rät von einer Instandsetzung ab", berichtete Wilhelm den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung. Es werde wohl auf einen Abriss des Gebäudes hinauslaufen, ist sich der Bürgermeister sicher. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. "Ich bin noch in Verhandlungen", erzählt Wilhelm.
Bürgermeister will den Windpark Auch ein anderes Thema bewegt die Gemüter im Markt Zeitlofs.
Mit klaren Worten spricht sich der Bürgermeister für einen möglichen Windpark im Roßbacher Forst aus: "Wenn wir die Energiewende wollen, dann sollten wir sie auch umsetzen". Er selbst und die Gemeinderäte stünden hinter dem Vorschlag, einen Konzentrationsstandort für Windkraft in der Rhön zu schaffen. "Ob der nun in Wildflecken ist oder bei uns, ist mir egal", sagt Friedrich und fügt hinzu.
"Eine Verspargelung ist das Schlimmste, was der Rhön passieren könnte."
Es ist kein Wunder, dass sich Wilhelm für den Windpark ausspricht, schließlich geht es um Investitionen in Höhe von 110 Millionen Euro. Wer alles an dem Projekt verdienen könnte, wenn er denn gebaut werden würde, ist aber eine komplizierte Angelegenheit. Einnahmen aus der Verpachtung an die Firma "Windkraft Bayern" erwarte er nicht, sagt der Bürgermeister.
"Dazu sind unsere Gebiete einfach zu klein." Es könnte aber sein, dass die Gemeinde von der Gewerbesteuer profitiert.
Alles noch Spekulation Verlegt "Windkraft Bayern" seinen Sitz nach Rossbach - der Geschäftsführer Norman Petersohn hatte Überlegungen in diese Richtung signalisiert -, so würde Gewerbesteuer an den Markt Zeitlofs fließen.
Aber es gibt Einschränkungen: "Die Erhebung der Gewerbesteuer ist sehr komplex. Hier entscheidet das Finanzamt, wer wie viel bekommt", erklärt Gerhard Kauf vom Landratsamt. Die Zahl der Beschäftigten etwa oder die Definition der Betriebsstätte - im Büro oder draußen an den Anlagen - spielten eine Rolle bei der Berechnung.
Auch der Landkreis könnte Nutznießer des Großprojektes sein.
"In geringem Maße kann auch der Landkreis Gewerbesteuer einnehmen, wenn es um gemeindefreies Gebiet geht", führt Kauf aus. Noch aber ist das alles Spekulation. Der Kreistag hatte die Entscheidung über das umstrittene Projekt unlängst aufgeschoben.
Wichtige Themen im Markt Zeitlofs Haushalt Der Haushalt des Marktes Zeitlofs hat heuer ein Volumen von rund 3,9 Millionen Euro.
Davon werde etwa 2,9 Millionen für die Verwaltung benötigt. Der Vermögenshaushalt beläuft sich auf fast eine Million. Die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt heuer erstmals unter die 1000 Euro-Grenze auf rund 950 Euro pro Einwohner. Ende des Jahres werden sich die Schulden der Gemeinde auf knapp zwei Millionen Euro belaufen. Eine Kredit-Neuaufnahme ist nicht geplant.
Die wichtigsten Investitionen, die noch anstehen, sind die Sanierung der Gartenstraße in Zeitlofs und eines Teilstücks des Lampenwegs in Detter. Der Ausbau des Kindergartens Weißenbach im vergangenen Jahr ist bereits abgeschlossen.
Gaspipeline Der Bau der Gasleitung durch Zeitlofser Gebiet hat im vergangenen Sommer Spuren in der Landschaft hinterlassen.
Laut Bürgermeister Wilhelm Friedrich gibt es nur noch Kleinigkeiten zu beseitigen. Bis Ende September will das Unternehmen "Open Grid Europe" alle Schäden behoben haben.
Energieversorgung Bereits im Oktober 2011 entschied der Marktgemeinderat, den Energielieferanten zu wechseln. Die Verhandlungen zwischen dem bisherigen Anbieter E-On und Rhönenergie Fulda ziehen sich hin.
Bis Ende des Jahres könnte aber eine Einigung erfolgen, schätzt Friedrich. Rhönenergie Fulda investiert bereits in die Infrastruktur vor Ort. Der Gemeinderat stimmte dem Bau einer Trafostation, der Verlegung von Kabelnd und dem Einbau eines Mastes zu.
Deponie Die ehemalige Deponie für Erdaushub in Roßbach wurde eingeebnet.
Ab sofort muss das Material zum Enders nach Oberleichtersbach gebracht werden.
Bauanträge Christoph Leuber will eine Gaube in Roßbach bauen. Holger Hereth möchte einen Anbau an seinem Haus errichten. Der Gemeinderat stimmte beiden Vorhaben zu.