In einem hochklassigen Match verspielen die Kissinger Wölfe eine 3:0-Führung, siegen aber in der Verlängerung.
EC Bad Kissinger Wölfe - EC Pfaffenhofen 4:3 n.V. (1:0, 2:1, 0:2, 1:0).In der Verzahnungsrunde wird einem kein Punkt geschenkt. Das mussten die Kissinger Wölfe am Sonntagabend gegen den EC Pfaffenhofen am eigenen Leib erfahren. Im ersten Drittel war Pfaffenhofen nicht gut aus der Kabine gekommen, die Kissinger gingen durch einen Schuss von Marc Hemmerich in Führung (7.). In der Halle fühlte es sich wärmer als draußen an, dafür sorgten die Fans mit ihren Anfeuerungen. Einige hatten Zipfelmützen auf, ein kleiner Spaß in Richtung Pfaffenhofen. Später entschuldigte sich EC-Trainer Alexander Dost noch einmal ausführlich für die getätigten Aussagen aus seinem Verein (wir berichteten), womit das Thema jetzt gegessen sein sollte: "Wir sind alle aus Bayern und der sportlich Bessere steigt auf. Deshalb gibt es jetzt keinen Raum mehr für Südmafia und Zipfelgesichter", sagte er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Bad Kissingen startete auch ins zweite Drittel besser als die Oberbayern. Chancen von Niko Grönstrand (26.), Anton Seewald/Roman Nikitin (27.) und Alexei Zaitsev/Nikolai Kiselev (28.) entschärfte allerdings Pfaffenhofens Goalie Philipp Hähl überragend. Überhaupt war es ein Spiel der Torhüter, denn auch Donatas Zukovas agierte wieder als "Super-Don". Bei der sensationellen Kombination über Mikhail Nemirovsky, Kiselev und Zaitsev hatte der EC-Schlussmann freilich keine Chance: 2:0 für die Wölfe (28.). Und Viktor Ledin steuerte das 3:0 bei (35.). Aber Pfaffenhofens Mannschaft zeigte Charakter und kam eindrucksvoll zurück. Noch vor der Drittelpause, als Kenneth Matheson auf 3:1 stellte (37.). "Schon beim 3:0 haben wir uns auf der Bank geschworen, dass wir das aufholen wollen", sagte Pfaffenhofens Trainer Dost. Und das taten sie mit viel Kampf und dem unbedingten Willen. Thomas Bauers Schuss landete direkt nach der Drittelpause hinter Zukovas im Netz (46.). Pfaffenhofen gab vor dem gegnerischen Tor einfach nicht auf und zwang "Super-Don" ein ums andere Mal zu einer Glanzparade. Beim Ausgleich durch Andreas Pielmeier war er machtlos (58.).
Und so ging es in die Overtime. Die Halle bebte. Erst war Pfaffenhofen überlegen, hatte zwei gute Möglichkeiten, doch das entscheidende Tor erzielte Bad Kissingens Kiselev in Überzahl (63.). "Es war das erwartet schwere Spiel in Bad Kissingen", sagte Alexander Dost. "Aber wir sind zufrieden mit dem Punkt, für uns war das ein Vier-Punkte-Wochenende. Wir haben nun alle Karten selbst in der Hand und die Leistung im dritten Drittel hat mich überzeugt, dass wir in der Bayernliga bleiben werden."
Auch Kissingen Spielertrainer Mikhail Nemirovsky war zufrieden: "Ich kann ehrlich sagen, dass Pfaffenhofen die beste Mannschaft war, gegen die wir bisher gespielt haben. Wenn eine Mannschaft nach einem 0:3 zurückkommt, hat das Klasse." Auch wenn Nemirovsky statt den zwei Punkten lieber drei gehabt hätte: Nach so einem Tag, an dem Deutschland bei Olympia Silber im Eishockey geholt hat, "kann alles passieren".