Susann Samper vom Schützenverein "Hubertus" Eltingshausen errang im Olympiastützpunkt München-Hochbrück die Bayerische Meisterschaft im Bogenschießen und qualifizierte sich damit für die Deutschen Titelkämpfe Mitte März in Kleinostheim bei Aschaffenburg.
"Das war ganz schön dramatisch", erzählte die Bogenschützin nach ihrer Rückkehr. "Aus 18 Meter Entfernung mussten in der Sporthalle 60 Pfeile abgeschossen werden. Zur Halbzeit lag ich schon vorne. Da war ich noch ganz ruhig. Aber in Führung liegend, stieg mehr und mehr die Anspannung. Meine Nerven hielten und ich verteidigte erfolgreich den Vorsprung." Mit 482 Ringen holte sie sich den ersten Platz vor Maren Chudasch (Gundelfingen) mit 457 und Brigitte Reger (Oberland) mit 451 Ringen.
Erst 2009 hat Susann Samper mit dem Schießsport begonnen. "Meine Tochter und mein Sohn schossen bereits mit Pfeil und Bogen und erzielten gute Ergebnisse. Dieser Sport reizte auch mich und ich begann mit regelmäßigem Training einmal in der Woche in der Halle der Berufsschule in Garitz im Herbst und Winter beziehungsweise auf der Vereinsanlage unterhalb der Hegler-Halle im Frühjahr und Sommer."
Zu Spaß und Freude kamen rasch
Erfolge. Im letzten Jahr wurde sie Gaumeisterin und unterfränkische Vizemeisterin und startete bereits bei den bayerischen Titelkämpfen, wo sie Rang sechs belegte. Susann Samper schießt in der Klasse mit Blankbogen, der im Gegensatz zum Recurvebogen - der ist als einziger olympisch - keine Zielvorrichtung hat. Wie schafft man solch tolle Erfolge? Darauf hat die Sportlerin eine einfache Antwort: "Ich konzentriere mich, behalte die Ruhe und schieße dann den Pfeil ab. Auf der Großanlage in München war es wichtig, sich nicht von den Konkurrentinnen auf den Nebenanlagen ablenken zu lassen. Das ist mir recht gut gelungen."
Ob sie noch zusätzliche Übungseinheiten wie Krafttraining absolviere, verneint sie. "Kraft benötige ich schon in meinem Beruf als Krankenschwester", lächelt sie, "da habe ich keine Probleme mit der Physis.
Und auch mental bin ich stark genug, um die Nervenanstrengung zu meistern." Mit in München dabei war vom Schützenverein Eltingshausen Manuel Reith, der mit dem Compoundbogen in der Jugendklasse auf Platz acht landete.
"Per Internet haben wir zu Hause den Wettkampf verfolgt. Nach jeweils sechs abgeschossenen Pfeilen wurde der Stand eingeblendet. Am Ende haben wir bereits gejubelt", fügte Jürgen Reith als Abteilungsleiter für den Bogensportbetrieb an. "Rasch haben wir noch ein Tuch beschriftet, um unsere Supersportlerin zu empfangen." Die Überraschung gelang den Vereinsverantwortlichen, die spontan mit Susann Samper deren Triumph feierten.