Denn auch dank konsequenterer Blockarbeit holten sich die Volleys einen Vorsprung (16:14), den sie kontinuierlich ausbauten (19:16, 21:18, 24:20). Auch die Aufschläge unter anderem von Alexander Brandstetter - eine Stärke des TSV - brachten keine Wende. Und so brachte "El Diabolo" Damjanovic den letzten Schmetterball zum Satzgewinn und ersten Matchpunkt der TV/DJKler im Feld der Gastgeber unter.
Jetzt mussten die Mühldorfer kommen - und sie kamen. Hammelburg verschlief seinerseits - wie so oft in dieser Saison - den Satzbeginn. Ruckzuck stand es im dritten Spielabschnitt 5:1 und 8:2 für die Gastgeber. Die Einwechslung von Oscar Benner auf der Position des Mittelblockers brachte zunächst noch nichts.
Doch gegen Ende des 3. Satzes saugten sich die Gäste auch dank konsequenterer Blockarbeit wieder an die Mühldorfer heran. Und glichen zum 22:22 aus (wobei die Entscheidung der Schiris, den auf die Hammelburger Linie geschlagenen Mühldorfer Ball "Aus" zu geben, wohl falsch war.)
"Die Messe ist noch nicht gelesen", unkten die sichtlich aufgebrachten heimischen Livestream-Kommentatoren. Sie behielten Recht.
Die "Crunchtime" entwickelte sich spannend, aber viel zu kurz für die Gäste. Denn weil Damjanovic mit seiner Offensivaktion unglücklich am Netz scheiterte, bedeutete das für die Mühldorfer den ersten verwandelten Satzball.
In anderen Begegnungen bedeutete das einen Knick im Spiel der immer noch jungen Hammelburger Truppe. Diesmal nicht. Vielmehr gerieten die TSVler ab dem 4:4 zunehmend aus dem Tritt, vielleicht, weil sie zu viel wollten. Aufschläge segelten zu weit oder ins Netz; Angriffsbälle wurden ins Aus geschlagen. Plötzlich stand es 8:5 für die Gäste.
Und die bauten sich an der Nervosität des Gegners auf. Die Annahme war stabil, Krochmann verteilte die Bälle variabel. Damjanovic und Moritz Rauber hauten drauf oder lupften, was das Zeug hält. Auch Oscar Benner steuerte einige Punkte aus der Mitte bei; noch wichtiger waren aber seine Blocks. Zwischenzeitlich stand es 13:7 für die Gäste.
Den Mühldorfern gelang indes nur noch wenig. Beim Stand von 14:18 aus ihrer Sicht scheiterten sie dreimal in einem Spielzug am TV-DJK-Block (der Punkt ging nach Hammelburg). Auch pfiffen ihnen die Schiris ein, zwei unsaubere Aktionen weg.
Symptomatisch der Punkt, der beim Stand von 24:16 zum Spielgewinn für die Gäste führte: Benners scharfe Angabe rollte derart kurios über die Netzkante, dass der Ball für den heranhechtenden Mühldorfer Spieler unannehmbar wurde. MVP wurde mit Damjanovic die Nummer 13 der Volleys. Der Diagonalangreifer hatte mit variablem Spiel verlässlich gepunktet und gut geblockt. Aber auch Hannes Krochmann und Moritz Rauber waren nah an der Auszeichnung dran. Vize-MVP wurde Tom Brandstetter.
Für Trainer Thiago Welter war es ein "cooles Erlebnis. Ich denke nicht, dass der Gegner schwach war. Aber wir haben sie neutralisiert."
Diese "tole Teamleistung" sei umso schöner, weil di3e Vorbereitung auf das Spiel katastrophal gewesen sei. Viele Spieler seien unter der Woche krank gewesen; die Volleys fuhren mit nur zehn Mann nach Mühldorf.
Der Coach war "sehr begeistert von Finn Jansen". Der Annahmespieler habe das "richtig, richtig gut" gemacht. Normalerweise würden sich die Gegner beim Aufschlag auf den jungen Akteur fokussieren in der Hoffnung, dass er "zusammenbricht". Doch er sei stabil geblieben.
Branko Damjanovic zeigte laut Welter wieder einmal Charakter; Hannes Krochmann verteilte die Bälle sehr gut. Im 4. Satz sei es durch eine kleine Umstellung gelungen, auch Moritz Rauber besser ins Spiel zu bringen. In jenem Satz sei es nach dem verlorenen dritten Abschnitt "wichtig gewesen, die Moral wieder aufzubauen".