Mit der Niederlage in Geretsried ist auch die Tabellenführung futsch.
ESC Geretsried - Kissinger Wölfe 6:4 (1:1, 3:1, 2:2).
Michael Rosin war sauer, enttäuscht, angefressen. Von allem etwas. Entsprechend harsch fiel das Fazit des Wölfe-Vorsitzenden aus nach der Niederlage in Geretsried. "Diese Punkte musst du eigentlich mitnehmen. Die Tabellenführung haben wir jedenfalls regelrecht verschenkt. Mit so einer Leistung haben wir nicht einmal einen Top-Acht-Platz verdient. Das war ein Totalausfall." Dass seine Mannschaft in einem Freiluftstadion mit ungewohnt weichem Eis zu spielen hatte, wollte Rosin, der lediglich Goalie Benni Dirksen von seiner Kritik ausnahm, nicht als Entschuldigung gelten lassen. "Ein guter Spieler kommt mit jedem Untergrund zurecht."
Kissingens Fehler erzwungen
Sonderlich gut spielen mussten die Riverrats nicht, um auch das vierte Heimspiel der Saison für sich zu entscheiden vor knapp 400 Zuschauern. Darunter einige Kurstadt-Supporter, die ernüchtert dem faden Treiben ihrer Mannschaft folgten. Und das nach den so bravourösen Siegen der Vorwoche in Königsbrunn und daheim im Derby gegen Schweinfurt. "Wir haben im ersten Drittel nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Danach aber haben wir die Fehler des Gegners erzwungen. Dafür gebührt meiner Mannschaft ein Kompliment", sagte ESC-Co-Trainer Andreas Dornbach in der Pressekonferenz. Mit ihren vier Sturmreihen hatten die Riverrats für konsequent hohen Druck sorgen können gegen den gewohnt kleinen Kader der Gäste, die neben Semjon Bär auch Jona Schneider hatten ersetzen müssen.
Immer wieder Horvath
Mal wieder Anton Seewald war es, der für die Unterfranken vorlegte (7.), ehe Ondrej Horvath (17.) in Überzahl für den 1:1-Zwischenstand nach dem ersten Drittel sorgte. Der tschechische Kontingentspieler der Oberbayern sollte zum Matchwinner seines Teams avancieren mit drei weiteren Toren. Florian Lechner (31.) und Horvath (31.) stellten im Mitteldrittel binnen weniger Sekunden auf 3:1. Kissingens Strohfeuer mit einem weiteren Seewald-Treffer (32.) beantworteten die Geretsrieder mit Horvaths dritten Streich (39.), der im finalen Drittel auch den letzten Treffer seines Teams erzielte (56.), nachdem Bernhard Jorde zuvor mit dem 5:2 (45.) für die Vorentscheidung gesorgt hatte. Nicht mehr als Ergebniskorrektur waren die Erfolgserlebnisse für Marc Hemmerich (54.) und Seewald (60.). "Das war eine Nullnummer. Vier Tore des Gegners waren vier Geschenke von uns. Wir waren nicht in der Lage, vernünftiges Eishockey zu spielen", polterte Rosin. Wiedergutmachung ist also angesagt fürs nächste Heimspiel am Freitag (20 Uhr) gegen die "Eishackler" aus Peißenberg.
Wie man es besser macht, zeigten die Mighty Dogs, die nach zwei Dritteln gegen den EV Pegnitz mit 2:5 zurücklagen, um das Match mit einem furiosen Schlussabschnitt noch mit 7:5 zu gewinnen.