Das Pech blieb den Sulzdorfern weiter hold. Wenige Minuten später rauschte René Lormehs mit der Schulter in Guthardt, der den Ball gerade weggeschlagen hatte. Der SGO-Akteur kassierte Gelb und hatte Glück damit. Denn die Kugel war längst weg. Was aber wichtiger war: Guthardt konnte nicht weitermachen, wurde durch Johannes Sturdza ersetzt.
Den Charakter des Spiels vor offiziell 442 Zuschauern änderte der Tausch nicht. Die Spielvereinigung wollte kommen, erarbeitete sich aber kaum Torchancen. Einen Freistoß von rechts köpfte Schmitt aus dem SGO-Strafraum.
Nach der Pause blieb der große Druck der Sulzdorfer aus. Dennoch verbuchten sie einen Hochkaräter. Nach einem für die SpVgg gewonnenen Kopfballduell an der Strafraumkante kam der Ball zu Luke Harth. Der brachte Ball und Nerven nicht unter Kontrolle und setzte das Leder übers Tor (54.). Das hätte der Ausgleich sein müssen.
Auf der anderen Seite war der kurz vor der Halbzeit eingewechselte Toptorjäger der A1, Florian Friebel, nach einem Befreiungsschlag frei durch: Er scheiterte an Sturdza (55.).
Noch einmal hatte Sulzdorf einen Tausendprozenter. Adrian Kriegsmann wurde auf links bedient, startete einen Lauf zur Grundlinie, legte quer: Doch Matteo Wolf verzog (62.).
Noch eine Riesenchance vergaben die Sulzdorfer: Christoph Wasser rammt nach Flanke von links seinen Kopfball freistehend nicht aufs Gehäuse, sondern eher in Richtung Eckfahne.
Die Aufzählung der SpVgg-Möglichkeiten soll nicht täuschen: Es war ein ausgeglichenes, meist faires Spiel. Die Oberleichtersbacher und Modloser spielten im Mittelfeld etwas gefälliger. Und bleiben bei Kontern gefährlich.
Eine davon führte zum 2:0, weil die Sulzdorfer einmal mehr im Mittelfeld den Ball verloren. Ein Querpass gelangte zu Friebel, der links am Fünfer zu Simon Wittmann querlegte. Der war schneller als Sturdza und schoss ein - die Entscheidung.
Danach gab es keine klare Torchance mehr und nach vier Minuten Nachspielzeit stand fest: Die SG Oberleichtersbach/Modlos spielt nächste Saison Kreisklasse. Sulzdorf bekommt aber noch eine weitere Chance.
Aufstiegstrainer Christian Zirkelbach hielt die Sieg seiner Mannschaft übers ganze Spiel gesehen verdient. Sein Team habe viele Chancen gehabt, in der ersten Halbzeit auch Glück, als der Ball knapp am eigenen Tor vorbeiging. Man hätte den Sack auch eher zumachen können.
In der zweiten Hälfte habe Sulzdorf noch mal Druck gemacht. Da habe vor allem Keeper Niklas Geppert geglänzt.
Zirkelbach sprach von einer "turbulenten Saison" und einer "schwierigen Rückrunde mit einem Trainerwechsel, vielen Verletzten und Coronafällen". Jede Woche habe er die Mannschaft neu aufstellen müssen. "Dafür haben wir es perfekt gelöst."
Sein Gegenüber David Büschelberger sah einen insgesamt verdienten Oberleichtersbacher Sieg. Der Gegner sei einen Tick aggressiver gewesen. Wäre der SpVgg der Ausgleich gelungen, hätte es noch einmal anders laufen können.
Der Spielertrainer zielt jetzt auf die zweite Chance ab, doch noch aufzusteigen. Dann seien wichtige Stützen der Mannschaft wie der rotgesperrte Felix Scheider, der urlaubende Tim Albert und er selbst, der verletzt war, wieder dabei.