Kissinger Wölfe siegen "ein bisschen verdient"

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Dreifacher Torschütze für die Kissinger Wölfe war Anton Zimmer, der es hier gleich mit mehreren Peißenbergern aufnimmt.Hopf
Dreifacher Torschütze für die Kissinger Wölfe war Anton Zimmer, der es hier gleich mit mehreren Peißenbergern aufnimmt.Hopf

Die hohe individuelle Qualität beschert einen hart umkämpften Erfolg über Peißenbergs Eishackler.

Kissinger Wölfe - TSV Peißenberg 6:3 (2:0, 1:2, 3:1).

Es war eine der typischen Nemirovsky-Analysen. Kurz. Prägnant. Immer speziell. "Ein bisschen verdient", hätten die Kissinger Wölfe gewonnen", sagte der Spielertrainer. Was irgendwie stimmte. Die zuletzt dreimal in Folge siegreichen "Eishackler" waren gut, unbequem, lästig. Aber die Kurstädter konnten sich einmal mehr auf ihre individuellen Qualitäten verlassen. Das freilich gegen Oberbayern, die mit überraschend wenig Spielern angereist waren, gerade einmal zwei Reihen hatten aufbieten können aufgrund beruflicher und schulischer Abwesenheiten. Auch das gibt es im semiprofessionellen Ambiente dieser Liga. "Kompliment an meine Mannschaft, vor der ich den Hut ziehen muss. Aus der Situation haben wir noch das Beste gemacht", nahm Peißenbergs Co-Trainer Simon Mooslechner die Niederlage betont gelassen.

Es war vom ersten Bully an ein schnelles und offenes Spiel, in dem Wölfe-Goalie Benni Dirksen immer auf der Hut sein musste, auch wenn die drei Verteidiger-Pärchen vor ihm einen guten Job machten. Eugen Nold hatte die Kurstädter früh in Führung gebracht (3.), die Anton Zimmer nach einer Sahne-Kombination über Seewald und Nemirovsky ausbaute (10.). Um ein Haar das 3:0 durch Nold, was der starke TSV-Goalie Jakob Goll mit einem famosen Reflex verhinderte. Eine Portion Dramatik kam ins Spiel mit dem Peißenberger Anschlusstreffer durch Florian Höfler (25.). Erneut Zimmer (3.) stellte den Zweitore-Abstand wieder her nach dem Zuspiel von Ondrej Stava, aber die "Eishackler" waren nun das aktivere Team, das mehrere Kissinger Strafzeiten provozierte und durch den Sololauf des starken Dominik Novak erneut verkürzte (36.). "Mit den Strafzeiten haben wir uns das Leben unnötig schwer gemacht. Und vorn haben wir einige Chancen leichtfertig vergeben", monierte Wölfe-Vorstand Michael Rosin in der Pressekonferenz. Meinte sicher auch die Gelegenheit für den blank stehenden Kevin Marquardt.

Der Showdown im finalen Drittel startete mit dem vierten Kissinger Treffer, wiederum durch Anton Zimmer (47.). Noch im Jubel der 350 Zuschauer traf 21 Sekunden später Daniel Clairmont für die Eishackler, die sich ebenfalls nur kurz auf Kurs wähnten. 18 Sekunden darauf war es nämlich Marc Hemmerich, der zum 5:3 einnetzte. Verteidiger-Kollege Ondrej Stava sorgte mit einem Empty-Net-Goal (60.) für den Schlusspunkt dieser Partie.

"Am Sonntag beim Tabellenführer in Füssen wird das eine ganz andere Hausnummer", blickte Michael Rosin voraus. Wollte sich aber nicht in die Karten schauen lassen, ob die Kissinger das am 1. Dezember wieder offene Transferfenster für Neuverpflichtungen nutzen. "Die Mannschaft funktioniert und wir haben bislang wenig Verletzungen zu beklagen. Klar ist, dass ab Dezember die Eishockeywelt wieder verrückt spielen wird. Und sich gerne mal Spieler zu Höherem berufen fühlen."