Nach vier Niederlagen gelingt den Kissinger Wölfen endlich mal wieder ein Sieg. Um die drei Punkte müssen die Fans lange bangen.
Kissinger Wölfe - DEC Inzell 6:4 (1:2, 2:1, 3:1)
Es bleibt dabei. In Inzell ist die Max-Aicher-Arena der Star. Über 200 Meter lang, 90 Meter breit, 7000 Sitzplätze. Bis zu 15000 Personen fasst die 2011 fertiggestellte, supermoderne Halle. Auch Eishockey wird am Ufer des Frillensees gespielt. Dann verlieren sich oft nicht mehr als 200 Zuschauer inmitten des Ungetüms. Eisschnell-Lauf ist der Kufensport Nummer eins im Luftkurort nahe der österreichischen Grenze. Und das wird deshalb so bleiben, weil das Eishockey-Team für wenig Schlagzeilen taugt. Und ernsthaft um den Klassenerhalt in der Landesliga fürchten muss.
Erklärungen für mangelnden sportlichen Erfolg gab es beim Match gegen die Kissinger Wölfe zuhauf. Schließlich hatten die Oberbayern ordentlich gespielt, die Saalestädter sogar teilweise beherrscht. Und doch ging es mal wieder ohne Punkte auf die Heimreise. 430 Kilometer hatten die DEC-Cracks Zeit, über Versäumnisse nachzudenken. Ungenügend war insbesondere das Überzahlspiel der Gäste. "Wir haben uns halt mal wieder unnötige Strafzeiten eingehandelt", kommentierte der verletzungsbedingt pausierende Wölfe-Sportchef Thomas Berndaner die 16 Strafminuten, die aber nur ein Gegentor im Mitteldrittel zur Folge hatten.
Natürlich fehlten den Saalestädtern wichtige Spieler, aber auch der Gegner war ersatzgeschwächt. Und ging nach 32 Sekunden in Führung. Was folgte, war ein erbärmliches Drittel der Kissinger Wölfe. "Unser System hat nicht funktioniert, weil die Positionen nicht gehalten wurden. Überhaupt haben wir oft die nötige Konzentration vermissen lassen", analysierte Thomas Berndaner, der in dieser Phase allein mit Goalie Kevin Keßler zufrieden sein durfte. Inzell hätte höher als 2:1 nach 20 Minuten führen müssen. In Überzahl hatte Andy Hampl egalisiert, ehe der Gast keine Minute später erneut vorlegte.
Bad Kissingens Ausgleich gelang Verteidiger Alexander Berger, wieder in Überzahl und mit einem tollen Schuss von der blauen Linie. Die Nikitin-Truppe schien auf Kurs und der Gegner angezählt - bis zum nächsten Inzeller Treffer. Dass es mit einem Gleichstand in die zweite Pause ging, lag an Sidney Els, der nach der prima Vorarbeit von Tom Jeffrey Goldmann im dritten Spiel in Serie einnetzte. "Es war kein schönes Spiel und nur ein Arbeitssieg. Am Ende haben wir aber doch verdient gewonnen", bilanzierte Berndaner, der ein vernünftiges Finale seiner Mannschaft serviert bekam.
Nach 19 gespielten Sekunden erzielte Sven Kaufmann den vierten Wölfe-Treffer, ehe Goldmann nach Doppelpass mit Els das Tor des Tages gelang. Inzell riskierte jetzt viel, verkürzte auf 4:5, um durch Viktor Ledin den Knockout zu kassieren. Sechs verschiedene Torschützen im vorletzten Heimspiel der Saison beweisen, dass die Kissinger Wölfe auch ohne Jens Freund, Mark Stibitz und Alexander Andrusovich genügend offensive Argumente haben. Inzell hatte diese freilich auch zugelassen. Nach dem finalen Heimspiel gegen Dingolfing Anfang Februar dürfen sich die Fans auf zwei weitere Auftritte der Kissinger Wölfe freuen, die am 7. März eine kanadische Senioren-Auswahl herausfordern und einen Tag später gegen die DEL-Reserve der Schwenninger Wild Wings spielen.
Tore für Bad Kissingen: Andy Hampl, Alexander Berger, Sidney Els, Sven Kaufmann, Tom Jeffrey Goldmann, Viktor Ledin;
Strafen: Bad Kissingen 16 - Inzell 14+10;
Zuschauer: 180.